Aktuell mache ich eine Famulatur in einer Hausarztpraxis. Die Famulatur ist ein Praktikum im Rahmen des Medizinstudiums, bei dem man wortwörtlich der Famulus (heißt Gehilfe - Lateinkenntnisse FTW!) des Arztes ist. Mit dem Praktikum bin ich sehr zufrieden, Arzt klasse, Praxis gut und modern ausgestattet, Schwestern nett, Anteil der Patienten, die mehr als ein bisschen gaga sind ist verträglich. Es gibt nur eine Sache, die mir wirklich auf den Senkel geht: diese helle Kleidung!
Bei der Arbeit im Krankenhaus bekam ich bisher immer Kleidung gestellt, die ich täglich nach dem Tragen einfach in den Wäschebeutel legen konnte und gut. Das ist in der Praxis anders. Ich muss meine eigene Kleidung mitbringen: weiße Hose, helles Oberteil lautet der Dresscode.
Das Problem ist nur, dass ich kaum helle Kleidung habe, weil es mir einfach nicht besonders gut steht (Kellerkind Teint + helle Kleidung = Leiche auf Rädern Look) und so habe ich mir schon bei meiner Mutter ein paar helle Sachen ausgeliehen, um nicht immer die gleichen fünf Shirts im Wechsel tragen zu müssen.
So viel zu den optischen Problemen.
Was aber ich aber als noch viel nerviger empfinde, ist die ständige Paranoia, Flecken auf die weiße Hose zu bekommen. Ich fahre mit dem Rad zur Praxis. Um jede Pfütze wird der größtmögliche Bogen gemacht, das Fahrrad versuche ich abgesehen von Sattel und Lenker auch nicht zu berühren. Überhaupt manövriere ich um alle Gegenstände, die mir Flecken auf der weißen Hose bescheren könnten, mit so viel Abstand wie möglich herum. Aber auch wenn ich es tatsächlich schaffe, mir keine prominenten Flecken einzufangen, hat die Hose spätestens nach zwei Tagen unten am Saum einen Grauschleier und muss in die Wäsche.
Da frage ich mich wirklich, warum Menschen in Situationen, in denen sie frei Kleiderwahl haben, freiwillig weiße Kleidung tragen - das ist doch unendlich unpraktisch! Oder es stellt sich einfach nicht jeder so an wie ich und sammelt Flecken, wo er nur kann.
Egal ob ich weiße Kleidung jetzt praktisch oder für mich optisch schmeichelnd finde: ich werde mich damit anfreunden oder zumindest damit leben müssen, denn für den Großteil der Berufe im medizinischen Bereich ist die weiße Kleidung inklusive. Aber über das olle Weiß meckern darf ich ja immerhin trotzdem.
Apfelkern
Ich mag weiß aus den gleichen Gründen, wieso ich schwarz mag. Allerdings besudel ich mich auch sehr schnell...aber Zahnpasta ist ja zum Glück auch weiß. :O
AntwortenLöschenSchwarz ist einfach immer passend und sieht toll aus, da kann ich nur zustimmen. Weiß an sich ist auch schön, steht mir aber einfach nicht.
LöschenUnd zur Zahnpasta…meine hat grüne Streifen drin. Kleckern ist da keine Option!
Hmm. In der Praxis umziehen ist keine Option? Das würde ja das Rad fahren wenigstens entspannter gestalten. ;)
AntwortenLöschenIn der Praxis umziehen ist prinzipiell möglich. Die Teeküche oder das kleine Bad bieten Raum dazu. Der Vorschlag wird getestet, irgendwie hab ich daran noch gar nicht gedacht, Brett vorm Kopf! ;)
LöschenDas wollte ich auch gerade vorschlagen.
LöschenUnd zu weißer Kleidung - ich find ja viel schlimmer das die imemr durchsichtig ist - ich will den gemusterten BH der Arzthelferin nicht sehen... Ich hätte für solche Berufe auch nichts anzuziehen. Alles dunkel ;)
Uuuuuh ja, an dieses Elend habe ich beim Schreiben des Posts gar nicht mehr gedacht! Ich erinnere mich noch zu gut, wie ich erfahren musste, dass weiße Unterwäsche unter weißer Kleidung doch sichtbar ist. Nächster Einkauf war erst mal ein beiger BH. ;)
LöschenAbgesehen von der geforderten weißen Hose kann ich beim Oberteil zum Glück auch immer etwas gemustertes Tragen solange es nicht komplett dunkel ist. Aber auch das ist angesichts meiner Farbvorlieben nicht immer einfach. Kann nicht mal jemand dunklere Kleidung zum Standard für medizinische Berufe machen?