Die ganze Auszeichnung kommt sogar mit Bildchen daher. Wie entzückend.
Aber natürlich hat die Sache auch einen Haken:
- Danke dem Blogger, der dich nominiert hat.
- Gib sieben Fakten preis, die deine Leser wahrscheinlich noch nicht wissen.
- Nominiere 15 weitere Blogs für den “Versatile Blogger Award”
2. Puh, das wird schon sehr viel anstrengender.
2.1
Sobald mir eine Idee kommt, worüber ich bloggen sollte, notiere ich diese. Diese Stichwörter sammle ich auf meinem Laptop und sehe sie mir regelmäßig an und bescheinige mir selbst, dass es gute Ideen sind, doch in den wenigsten Fällen schreibe ich dann wirklich darüber, da im Laufe der Zeit die Themen in meinen Augen immer irrelevanter werden. Daher entsteht der Großteil der Artikel spontan.
2.2
Ich kann es gar nicht leiden, zu wissen, dass man etwas vergessen hat und sich aber nicht mehr daran erinnern kann, was man vergessen hat. Das Wissen um das Vergessene rumort dann immer in meinem Hirn, sodass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann. Leider fällt mir das Verdrängte immer erst ein, wenn ich nicht mehr angestrengt darüber nachdenke, doch das Vergessene vorerst zu vergessen fällt mir sehr schwer.
2.3
Ich mag die Dunkelheit, denn sie vermittelt das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Ein nächtliches Bad im See, Radfahren in der Dunkelheit, ein Nachtspaziergang, der spontan in einen schnellen Lauf übergeht, das Beobachten des Sonnenuntergangs nach dem man einfach noch sitzen bleibt und Leseorgien bis zum nächsten Morgen sind großartig und ich würde solche Dinge am liebsten täglich genießen - wäre da nicht diese tagaktivausgerichtete Gesellschaft.
2.5
In manchen Momenten überfällt mich der dringende Wunsch, diese zu teilen. Nein, nicht via Twitter, sondern mit speziellen Menschen würde ich sie gern teilen. Also präge ich mir die Situationen möglichst genau ein, um später davon berichten zu können, doch genau das mache ich dann nie, da mir diese Eindrücke zu persönlich erscheinen.
2.4
Weder bei Facebook oder
Sehen wir es als zu therapierende Selbsttherapie.
2.5
Selbst betätige ich mich gern als Stalker und google meine Familie, Freunde, Blogger, über die ich gern mehr wüsste, mich selbst, meine Katze, mein Fahrrad, mein aktuelles Strickprojekt ... nun gut, letztere entsprechen nicht ganz der Wahrheit. Noch nicht...
Ich bin einfach immer wieder überaus erstaunt, wie viel man über andere auf diesem Weg heraus findet und dass darunter auch Dinge sind, die der andere nicht direkt weitererzählen würde. Interessant wird es auch, wenn man die so herausgefundenen Fakten den Gestalkten direkt mitteilt und diese verwundert sind, woher man denn dieses Wissen hat.
2.6
Ich mag es, auf anregende relativ junge oder zumindest wenig bekannte Blogs mit überschaubarer Leserzahl zu stoßen, denn das diese Entdeckungen begleitende Gefühl muss dem entsprechen, was Kolumbus bei der Entdeckung Amerikas fühlte. Zumindest ein wenig.
Außerdem mag ich es, mich in den Kommentaren in dem Wissen, dass es sowieso nur wenige Personen lesen werden, auszutoben.
2.7
Den Ursprung von Wörtern zu untersuchen empfinde ich als etwas hochinteressantes. So zum Beispiel das deutsche Adjektiv versatil. Es stammt vom lateinischen Adjektiv versatilis ab, welches beweglich oder auch drehbar bedeutet. Im übertragenen Sinne verweist das auf die Vielseitigkeit. Und dass man mich als vielseitigen Blogger bezeichnet, ehrt mich sehr.
3.
Genau die angesprochene Art der noch wenig populären Blogs würde ich mit diesem Award gern auszeichnen. Zwar fallen mir keine fünfzehn Blogs dieser Sorte ein, doch zwei würde ich gern benennen.
Zuerst wäre da der grandiose han_man, ein Nordlicht, das verlorene und wiedergefundene Dinge, gesuchte und den Spaziergänger anspringende Objekte knipst und davon in blumiger Sprache zu berichten weiß. Außerdem ist er laut aktuell erbrechender Nachrichten Gründungsmitglied des Suppenbunds zartgekochter Eier.
Möge er sich an dem Award gemeinsam mit dem Zebu der Glückseeligkeit erfreuen.
Der nächste Blogger, dessen Artikel mich außerordentlich begeistern ist Pearl. Er schreibt in einem Stil, der den von der Rechtschreibung gewisser Menschen schmerzenden Grammatiksinn besänftigt und dabei gleichzeitig dem Geist Futter gibt. Er informiert, unterhält und regt zur Bildung einer eigenen Meinung an. Keine Bilder, lange Texte und einer meiner Lieblingsblogs.
Ich hoffe, sie nehmen diese Auszeichnung an, auch wenn sie solche Späße wie Blogawards nicht nötig haben.
Apfelkern