Heute früh bin ich wach geworden und es war richtig hell. Nicht dieses morgendliche Nebelgrau sondern helles Sonnenlicht schien aus dem Fenster entgegen. Da hat man im Gegensatz zu den Wintermonaten mit ihrem kalten Dunkel draußen gleich Lust aufzustehen.
Ich merke, wie viel beschwingter ich bin. Mit dem sonnigeren Wetter habe ich mehr Lust, mich zu bewegen. Irgendwo kommt der Drang auf, mich von altem Zeug zu trennen. Ich habe das gleich genutzt, um ein paar Fächer auszuräumen und Dinge, die ich eh nicht mehr benutze, einfach weg zu werfen. Ein sehr befreiendes Gefühl. Der Frühling kommt und das Alte muss weichen.
Während ich die Sonnenstrahlen und meinen Aktivitätsdrang genieße, blüht ein Strauß von kleinen Zweigen, die eigentlich bloß Deko eines Tulpenstraußes waren, in seiner Vase vor ich hin und bringt die frische Frühlingsstimmung zu mir ins Zimmer. Allein diese kleinen blühenden Zweige, die ich eher zufällig vor dem Kompost bewahrt habe als die welken Tulpen entsorgt wurden, machen mich auf gewisse Weise glücklich. Sie sind so wunderbar minimalistisch und zart und stehen irgendwie auch dafür, wie der Frühling langsam über den Winter siegt.
Ich möchte meine Freunde treffen, mich bewegen, was erleben, reisen. Im Moment fühle ich mich sehr frei und glücklich. Der Prüfungsstress ist vergessen und ich denke nicht mehr mit einem Seufzen angesichts des Berges zu lernenden Wissens an mein Studium, sondern kann wieder uneingeschränkt fasziniert sein vom Wunderwerk des menschlichen Körpers. Und vor allem kommt langsam auch wieder die Vorfreude aufs nächste Semester trotz aller dazu gehörenden Prüfungen.
Aktuell höre ich das Album "The First Days Of Spring" von Noah And The Whale gefühlt in Dauerschleife. Es ist mein persönliches Frühlingsalbum mit seiner zarten Melancholie, die zwar so überhaupt nicht meine gegenwärtige Stimmung widerspiegelt aber mich an die anderen glücklichen Frühlinge erinnert, in denen ich es gehört habe. Es erinnert mich an meine Schulzeit, wie ich zum ersten Mal auf Karos Blog über das Album gelesen und es mir aus der Bibliothek geliehen habe.
Das Album habe ich sofort in mein Herz geschlossen und hole es jedes Frühjahr aufs Neue heraus. Und auch, wenn mal alles doof ist oder der Liebeskummer einen überfällt, tut die Musik dieses Werkes so unglaublich gut.
Zum ersten mal in diesem Jahr habe ich meine Inlineskater wieder ausgepackt und bin einige Kilometer gefahren. Auch wenn es noch kalt war und meine Ohren ordentlich frieren mussten, habe ich es sehr genossen. Wahrscheinlich sollte ich mir nächstes Mal ein Stirnband aufsetzen. Auf Rollen bin ich eben doch locker 10km/h schneller als joggend und dementsprechend kühlt der Fahrtwind mehr.
Auf dem Weg zur Skater-Strecke bin ich an meiner Grundschule vorbei gekommen und habe mich erst einmal richtig alt gefühlt. Gott - wie ewig ist es her, dass ich in der Grundschule war!
Nach dem ersten Schock, wurde mir aber bewusst, dass das einfach der Lauf des Lebens ist, dass ich inzwischen mich deutlich weiter entwickelt habe und einiges geschafft habe und es nicht wirklich etwas gibt, dem ich nachtrauern muss. Sowohl damals als auch heute bin ich glücklich.
In ein paar Tagen geht es auf nach Prag, ich bin schon sehr gespannt, was ich alles erleben werde. Ich genieße die Frühlingszeit sehr und schöpfe Kraft für das kommende Semester und all die Anforderungen, die das Leben sonst noch bereit hält.
Als ich versucht habe, meine frühlingshaften blühenden Zweige für euch zu fotografieren, habe ich festgestellt, dass ich kein Bild machen kann, dass auch wirklich das wiedergibt, was ich darstellen möchte. Jeder muss den Frühling selbst erleben. Und deshalb - geht mal raus und erfreut euch an der wunderschönen Jahreszeit.
Apfelkern
Mir geht es da auch so wie dir. Nur, dass ich gerade in der Ferienzeit mehr zu tun habe. Hausarbeiten schreibt man ja eigentlich nicht im Semester. Dass du nach Prag fährst, ist eine sehr schöne Sache, Ich hoffe doch, dass dazu ein Post mit vielen Bildern folgt. Das Reisefieber hat mich auch ziemlich gepackt, wird aber erst kurz vor dem Sommersemester befriedigt.
AntwortenLöschenHmpf, Hausarbeiten in den Semesterferien klingen nicht unbedingt nach viel Spaß. Ich bin schon ein wenig froh, dass ich das im Moment nicht machen muss.
LöschenIch bin zurück und werde versuchen, einen kleinen Post mit Bildern von Prag zu schreiben. Vielleicht schafft der Post es ja, dich im Sommer nach Prag zu locken.
Ich wünsche dir viel Spaß in Prag, ich habe in dieser Stadt eine der besten Wochen meines Lebens verbracht und viele interessante und schöne Dinge dort gesehen. Den Besuch der St. Veitskirche in der Prager Burg ist aus architektonischer Sicht wirklich zu empfehlen - und die Aussicht von da natürlich auch!
AntwortenLöschenViele Grüße,
Pearl.
PS: Habe dir auf deinen Kommentar eine Mail geschrieben, es wurde (zu) viel Text :-D
Dass Prag eine wunderbare Stadt ist, kann ich nur bestätigen. Die Burg habe ich auch besucht, doch auch wenn sie von außen wunderschön aussieht, war ihr Inneres enttäuschend. Dennoch hat sich der Besuch allein schon der Aussicht wegen gelohnt.
LöschenAuf deine Mail habe ich dir geantwortet.
Grüße,
Apfelkern