Dienstag, 19. April 2011

Der Kern ist gesät, jetzt muss ich nur noch fleißig gießen


Liebe Menschheit,

ich habe mich entschlossen, dem Vorurteil, dass heutzutage jeder Idiot einen eigenen Blog hat, etwas mehr Wahrheit einzuhauchen.

Ziel meines Blogs ist es nicht, jemandem zu beweisen, wie beneidenswert mein Leben doch ist, sondern eine Inspiration, Unterhaltung sowie auch ein Anstoß zum Nachdenken zu sein. Und genauso vielfältig wie das Leben werden auch die Themen sein. Zumindest ist das so geplant...

Momentan sorge ich mich noch ein wenig, ob meine wirren Gedanken überhaupt jemanden interessieren. Ich schaffe mir also selbst einen Druck zur Perfektion. Doch zuvor denke ich lieber noch einmal über die Perfektion selbst nach.
Das Wort Perfektion - wer hätte es gedacht - lässt sich wieder mal auf das Lateinische zurückführen. Perfacere heißt aber hier beenden, vollbringen und abschließen. Ist etwas perfectum, ist es vollständig getan worden. Also ist die Vollkommenheit dort eher mit Vollständigkeit gleichzusetzen. Heute meinen wir mit Perfektion eher, alle Chancen optimal (lat. optimus- das Beste) das heißt vollständig genutzt zu haben. Aber wenn man den Aufbau eines Labyrinths nicht kennt, ist die Wahrscheinlichkeit, den Weg gleich beim ersten Mal zu finden so gering, dass sie eigentlich vernachlässigt werden kann.
Die Perfektion entsteht im Gehirn und genau da bleibt sie auch die ganze Zeit. Sie kann nur in diesem Medium überleben. Wahrscheinlich müsste man "perfekt" für sich selbst einfach nochmals neu und realistisch definieren und dann kann man auch ein perfektes Leben haben.
Perfektion ist lebensfremd und daher nicht lebensfähig. Klonk, schon wurde sie von der Evolution ausselektiert.

Aber perfekt wäre auch langweilig. Unter anderem, weil Schwächen verbinden und ein perfekter Mensch nicht einsehen würde, warum er sich auch noch mit einem anderen öden Perfekten oder gar einem Fehlerhaften abgeben sollte, wenn er doch alles selbst kann. Und etwas gruselig ist so ein perfekter Mensch auch. Man denkt einfach zu viel über Perfektion nach; mich eingeschlossen; und verfehlt sie dadurch umso mehr.

Und so mache ich mich einfach nicht mehr selbst verrückt, sondern bin wie alle anderen auch zufrieden in all meiner Fehlerhaftigkeit, die man wohl auch als Persönlichkeit bezeichnen könnte.

Das wäre nun der erste Streich, der zweite folgt … demnächst

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