Donnerstag, 23. April 2015

Nicht mehr ganz knusper?!

Heute morgen beim Frühstücken habe ich mir das Video der Youtuber Simon and und Martina über ihre Pet Peeves angesehen und war sehr begeistert und vor allem sehr amüsiert. Pet Peeves sind Kleinigkeiten, über die man sich immer wieder aufregt obwohl sie objektiv betrachtet nicht weiter schlimm sind. Lieblingsärgernisse sozusagen.


Nachdem ich gerade auch noch bei Karo ihre Liste von Pet Peeves gelesen habe, bin ich nun ganz inspiriert, meine eigenen Haustierärgernisse zu notieren.


Kugelschreiber auf der Haut
Ich hasse es, mich versehentlich mit dem Kugelschreiber (oder jedem anderen Stift) anzumalen aber noch weniger kann ich es leiden, wenn mich jemand absichtlich anmalt. Nicht, dass es weh tut aber es macht mich wahnsinnig, das zu sehen und ich kann erst wieder ruhig sitzen, wenn ich die Kritzeleien restlos abgerieben habe.
Warum mich das so sehr verrückt macht, kann ich ehrlich gesagt nicht mal beantworten. Ich weiß nur, dass ich dann wie ein Irrer anfange die Tinte auf der Haut weg zu reiben.
Weshalb Menschen sich freiwillig wichtige Dinge auf den Händen und Armen notieren, kann ich beim besten Willen nicht verstehen.


Heraus fallende Zähne
Für den einen sind es Clowns oder Zombies, die sie dazu bringen, kreischend weg zu rennen, für mich sind es wackelnde und heraus fallende Zähne. 
Ich kann mich noch gut erinnern, als Kind im Kindergartenalter ganz ängstlich jeden Abend an den Zähnen vorsichtig gewackelt zu haben, in der Hoffnung, dass sie nicht lose sind. Denn in einem (definitiv nicht für mein damaliges Alter geeignetem) Film hatte ich gesehen, wie jemandem alle Zähne auf einmal raus gefallen und nicht wieder nachgewachsen sind. 
Aber irgendwann kam der Zahnwechsel und ich hatte totale Angst vor dem Moment, dass der Zahn extrem lose ist, nur noch an ein paar Zahnfleischresten hängt und wartet, dass ich ihn heraus zog. Wenn ich schon darüber nachdenke, bekomme ich jetzt Gänsehaut.*schauder*
Bei jedem verlorenen Milchzahn hatte ich Angst, dass keiner nachwächst. War zum Glück nicht so. Und die Weisheitszähne durfte ich auch alle behalten - dreifaches Halleluja!
Dass Zahnmedizin für mich nichts ist, brauche ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr zu erwähnen. Zahnarztbesuche waren immer von großer Angst geprägt, was jetzt zum Glück langsam nachgelassen hat. Sobald ich mal eigene Kinder habe, die den Zahnwechsel durchmachen, werde ich aber definitiv nicht im finalen Moment des herausfallenden Zahns dabei sein.


Angeatmet werden
Wenn man eng zusammengedrängt in den öffentlichen Verkehrsmitteln steht, passiert es öfter einmal, dass man plötzlich einen Hauch warmer feuchter Luft ins Gesicht geatmet bekommt. Oder wenn man sich zum Patienten runter beugt, um ihn zu untersuchen oder Blut abzunehmen. Am liebsten würde ich dann ein Timeout einlegen, mein Gesicht schrubben und den Mund spülen.
Am schönsten ist es ja, wenn man nicht nur angeatmet sondern auch noch angehustet wird. Tuberkulose, Influenza oder Ebola - es gibt eine Menge Dinge, die man nicht haben will und die man super via Tröpcheninfektion übertragen kann. Impfungen sind in dem Fall sowas von mein Freund. Was trotzdem nicht heißt, dass ich Masernimpfung hin oder her vor Ekel nicht halb sterbe, wenn mich jemand deutlich anatmet und anhustet.


Knackende Gelenke
Wenn Menschen sich neben mir recken und strecken kommt immer gleich die Befürchtung auf, dass sie gleich ihre Fingergelenke knacken lassen. Oder noch schlimmer: die Halswirbelsäule…igittipfui!
Da rollen sich mir gleich die Fußnägel hoch vor Ekel…obwohl, lieber nicht - das klingt nämlich auch widerlich.
Ab und an knackt mein linkes Sprunggelenk und ich erschrecke mich jedes mal. Klingt ekelhaft und fühlt sich mindestens drei mal so schlimm an.. Überhaupt nicht in Ordnung von meinem Körper, mich so fertig zu machen. 


Langsam laufende Menschen
Es gibt Menschen, die aufgrund des Alters, Krankheit oder anderen körperlichen Ursachen nicht schnell laufen können und das ist völlig nachvollziehbar und okay. Wenn aber nicht laufbeeinträchtigte Menschen mit mir zusammen unterwegs sind und vor sich hin trotten als hätte ihr Tag 48 Stunden, bekomme ich auf Dauer einen kleinen Nervenzusammenbruch. Nur weil ich nicht zum nächsten Termin hetzen muss, heißt es nicht, dass ich mir jetzt unendlich viel Zeit lasse!
Möchte man sich etwas genauer ansehen, nachlesen oder weiß der Geier was einen noch beim Laufen aufhalten kann, bleibt man einfach stehen. Möchte man weiter gehen, dann tut man das auch - aber eben in einem ordentlichen Tempo. Und wenn man keine Möglichkeit hat, dem langsam vor sich hin trottenden Pulk auszuweichen wie auf Messen und Weihnachtsmärkten, zerrt das sehr an meinen Nerven, weil ich mich so ausgebremst fühle. Am liebsten würde ich mal laut schreien, um durch gelassen zu werden - aber am Ende fände ich das dann auch zu peinlich um es zu tun.


Zigarettenrauch
Wenn ich hinter langsam gehenden Rauchern her laufe, halte ich beim Überholen immer die Luft an, denn ihren Zigarettenrauch will ich auf gar keinen Fall einatmen. Dieser abstoßende Geruch und das Wissen, was es alles anrichten kann, reichen, um unendlich angewidert zu sein. Raucht an der Haltestelle jemand neben mir, ergreife ich schleunigst die Flucht und gehe auf Distanz. Besonders schrecklich sind Raucherabteile in Restaurants oder Autos, in denen geraucht wird: man ist eingesperrt mit diesem höllischen Rauch und ist ihm dank fehlender Fluchtmöglichkeit völlig ausgeliefert. Ein Albtraum.
Vielleicht ist das ein völlig überzogenes Verhalten aber bei dem Geruch von Zigaretten geht es einfach mit mir durch und ich habe ein absolutes Bedürfnis zu fliehen. Wenn ihr rauchen wollt, dann tut es - aber bitte nicht neben mir!


Und, denkt ihr nun, dass ich in der Birne auch nicht mehr ganz knusper bin oder könnt ihr einige der Punkte nachvollziehen? Welche alltäglichen Kleinigkeiten treiben euch auf die Palme?

2 Kommentare:

  1. Die Übersetzung Haustierärgernisse ist toll. Stelle mir gerade vor, wie man all seine kleinen Ärgernisse in einem Gehege hält, sie regelmäßig füttert und ganz viel streichelt, damit sie einem auch ja lange erhalten bleiben. Schön!

    Ups, es tut mir so leid. Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, dich mal angemalt zu haben. Das kommt nicht wieder vor. Verstehe es aber selbst nicht, wenn Leute sich die Arme vollkritzeln). Wozu gibt es denn Notizzettel, Kalender und Tagesplaner?

    Ich mag langsam laufende Menschen ja auch überhaupt nicht, aber zur Verteidigung der Menschheit: dein normales Tempo ist schon verdammt schnell. Das gleicht eher meinem Hetzen. Aber ansonsten erwische ich mich auch ab und zu mal, einen genervtes "Oarr, Leute" loszulassen, wenn Menschen wieder der Meinung sind, genau vorm Ausgang oder der Straßenbahntür stehen bleiben zu müssen, sodass keiner durchkommt.

    Ach, ich glaube, Zigarettenrauch finde viele ekelhaft. Sogar die meisten ehemaligen Raucher. Es ist ja auch nun mal Fakt, dass das kein Geruch mehr ist, sondern nur noch Gestank!

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    1. Das ist auch mal eine interessante Antwort auf die Frage nach Haustieren: Angst vor emotionslosen Gesichtern, Horror vor herausfallenden Zähnen oder Stoff im Mund sind da echt mal was neues.

      Ich erinnere mich gut, wie du mich im Chemieunterricht mal angemalt hast. Nur meiner geübten Selbstkontrolle hast du es zu verdanken, die letzten Jahre erlebt zu haben und nicht schon vorher ein Ende gefunden zu haben.

      Mhm, vielleicht ist mein normales Tempo nicht ganz identisch mit dem entspannten Normaltempo der meisten Menschen aber würden sie nicht den Weg blockieren, wäre das auch kein Problem.
      Wenn man Zeitdruck hat und doch die Treppen hoch hechtet statt die Rolltreppe nehmen zu können, weil die völlig chaotisch zugestellt ist, nervt schon sehr.

      Was den Geruch von Zigaretten angeht, kann ich nur zustimmen: Das ist per definitionem ein Gestank!

      Cheerio!

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