Freitag, 25. Mai 2012

Nimmt lieber den Duden!

Verspürte jemand gerade einen kalten Schauder und Grammatiksinnschmerzen beim Lesen der Überschrift?

Jeden Tag strömen Unmengen von Texten auf uns ein. Zeitung, Mails, Bücher, Werbung, Blogs, soziale Netzwerke und vielleicht auch mal etwas Handgeschriebenes. Manches liest man gern, anderes weniger und ganz unabhängig vom Inhalt gibt es eine Sache, die für mich den ganzen Text ruiniert: Rechtschreibfehler. Ein vergessenes Komma, ein Tippfehler, ein fehlendes Leerzeichen - von mir aus. Hat der Schreiber aber offensichtlich keinen Schimmer von Rechtschreibkenntnis, kann ich das Sprachzentrum meines Hirns weinen hören.

"Were es ein Problem für dich das mein Man ja sagt?", "Mort und Todschlag"", "Das ist so lächerlig!"

Vermurkste Konjunktive, Schwierigkeiten mit dass und das, kleingeschriebene Substantive - all das nervt. Fehler wie aus dem Rechtschreibheft der Grundschule. Selbst in Eile würde ich mir nicht die Blöße geben wollen, derartig viele Fehler zu machen.

Es zeugt meiner Meinung nach weniger von Schludrigkeit als von konkretem Unwissen über Orthografie und Grammatik, denn sonst würde es weh tun, solche Sätze zu schreiben. Und das Sprachgefühl bleibt verkümmert und stumm zurück. Die ganzen Regeln gibt es doch nicht zum Spaß und so kann allein eine Kommaverschiebung eine komplette Bedeutungsveränderung des Satzes bedeuten.

Oft weiß ich nicht, wie ich auf diese Fehler reagieren soll.
Liest man einen Blogpost mit einer auffälligen Häufung von Rechtschreibfehlern, bestünde die Möglichkeit, dessen Autor durch einen Kommentar darauf hinzuweisen. Nutzt man diese Option, könnte der Autor diesen ignorieren und löschen, sich über die konstruktive Kritik freuen und sich um Änderung bemühen oder verärgert sein von solchen Klugscheißern, die glauben alles besser zu wissen.
Mit dem Wissen über all diesen Varianten, die eintreten könnten, gilt es sich zu entscheiden.

Ein Hinweis auf die Rechtschreibproblematik würde wohl kaum etwas ändern, denn Grammatikkenntnisse erlernt man nicht von heute auf morgen. Also könnte man sich den Hinweis sparen und muss sich damit auch nicht unbeliebt machen. Doch wenn man keinen Anstoß gibt, wird nie eine Veränderung eintreten.
Was kümmert mich eigentlich die Rechtschreibung anderer? Wenn sie mich zu sehr stört, muss ich die fehlerreichen Texte nicht lesen, zumindest insofern es sich beispielsweise um Blogposts handelt. Ich kenne fast keinen Blogger dessen Seite ich verfolge persönlich und so könnte es mir auch aus der Hinsicht egal sein. Man kann ja nicht jeden retten.

Aber will ich denn einem Menschen verschweigen, dass seine Formulierungen das Sprachgefühl des Lesers foltert? Lieber würde ich es einer Person mit einem objektiven und hoffentlich konstruktivem Kommentar offenbaren, dass deren Rechtschreibung verbesserungswürdig ist, als dass es jemand macht, der dies weniger höflich angeht und denjenigen dafür vielleicht sogar verlacht. Der Ton macht die Musik und erhöht die Chance, dass jemand ihn ernst nimmt und sich um Verbesserung bemüht.

Apropos Mühe - teilweise habe ich sogar das Gefühl, einigen wäre die Rechtschreibung völlig gleichgültig. Das ist etwas, das ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, denn schließlich sind selbstgeschriebene Texte eine Repräsentation der eigenen Person. Dabei möchte ich definitiv nicht, dass zuerst auffällt, dass ich von Orthografie und Grammatik wenig Ahnung habe und darüber schnell ein Rückschluss auf ein wahrscheinlich niedrigeres Bildungsniveau gezogen wird.

Natürlich kommt es immer auf die Situation an, in welchem Maße man auf seine Rechtschreibung achtet. Beim Schreiben einer Bewerbung, einer Gratulationskarte oder eben einem Blogpost würde ich die Rechtschreibung mehr im Auge behalten als beispielsweise in einem Chat, bei dem es darum geht, rasch seine Aussage niederzuschreiben und dabei auch einmal versehentlich Substantive klein geschrieben und Buchstaben vergessen werden können. Doch auch in einem Chat ist mir jeder Flüchtigkeitsfehler peinlich, da ich immer wieder daran denken muss, dass andere glauben könnten, ich wüsste es nicht besser und würde diesen Fehler permanent machen.

Ich halte es für sehr wichtig, einen hohen Wert auf die Rechtschreibung zu legen, denn Texte mit auffälligen Rechtschreibdefiziten, kann ich bei allen Bemühungen um Objektivität und reinen Fokus auf den Textinhalt nicht so ernst nehmen, wie bis auf Ausnahmen korrekt formulierte Texte. Man kann und will nicht jeden darauf hinweisen, dass er gehäuft Rechtschreibfehler begeht, doch bei Personen, die einem nicht komplett gleich sind, würde ich dies versuchen.

Apfelkern

21 Kommentare:

  1. "Ich kenne fast keinen Blogger dessen Seite ich verfolge persönlich [...]" Da ist mir beim kleinen Wörtchen "fast" doch fast ein kleines Lächeln über die Lippen gehuscht ;)

    Ansonsten fällt mir nur folgendes: Amen. Du sprichst mir aus der Seele. Ich seh das alles genau wie du. Wenn ich solche Fehler sehe, wie du sie als Beispiel angeführt hast, schreit mein kleines Sekretärinnenherz vor Schmerz.

    Klar, man kann nicht alle Wörter kennen und ihre Schreibweise kennen. Aber bevor ich mich blamiere und es falsch schreibe, schmeiß ich google oder Word an oder ich such mir einfach ein Synonym, von dem ich weiß, wie es geschrieben wird.

    Und wegen der Rubinie, ähm sorry Robinie: Da war ich unterwegs und wusste es einfach nicht besser :D Ich bitte diesen Umstand zu entschuldigen.

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    1. Lass das Lächeln ruhig über die Lippe huschen, bei dem Satz dachte ich auch an dich.

      Der Trick, sich eine andere Formulierung zu suchen, da man bei der anderen hinsichtlich der Schreibweise unsicher ist, kenne ich nur zu gut. Schade nur, dass er in Diktaten nie funktionierte ;)

      Die Sache mit der Rubinie fällt für mich übrigens nicht unter in die Kategorie "mangelhafte Rechtschreibkenntnisse", sondern ist eher Fachwissen, dass ich nicht zum voraus zu setzenden Allgemeinwissen ordnen würde.

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  2. Ich bin da gnadenlos.Blogs, die ich nicht verfolge werden mit Kommentaren zu der falschen Rechtschreibung genervt und Blogs, die ich lese, sowieso. Bis jetzt hat sich nie jemand wirklich beschwert..
    Obwohl ich großer Fan der Orthografie bin, bin ich merklich unsicherer auf dem Gebiet geworden. (Besonders, weil mir in einer Klausur von einem Nichtdeutschlehrer ein Fehler angeheftet wurde, von dem ich bis dahin sicher war, dass es richtig war. D:)

    Ich weiß gar nicht, wieso man so viele Fehler machen kann, besonders im Zeiten des Internets! Kurz mal recherchieren und fertig ist. So schwer ist das doch nicht.

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    1. Andere Blogger gnadenlos mit Korrekturen zu nerven würde ich nicht wagen; ich hätte Hemmungen, dies so deutlich zu tun. Allein schon aus Höflichkeit würde ich die Anmerkung möglichst dezent und freundlich halten sowie bei permanent auftretenden Fehlern das Korrigieren aufgeben oder entabonnieren.

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  3. Ich bin teilweise ein echter Grammatikbanause... Bei anderen hingegen fällt mir JEDER Rechtschreibfehler auf. Und das "FAST"... Tja, das bin dann wohl ich :D

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    1. Waaaas? Ich dachte, das "fast" wäre ich. Der Apfelkern fährt zweigleisig. Wie unverschämt.

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    2. Lass dich nicht trollen; Caro. Das schreckliche Kind hat zwar einen äußerst sympathischen Blog, getroffen habe ich sie aber noch nie.

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  4. Ich kann mich in dem Sinne auch nur als "grammar nazi" outen und dich hiermit bitten, mich immer darauf hin zuweisen, wenn grobe Fehler auftauchen.

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    1. Der Befehlt lautet, dich ggf. zu korrigieren? Alles klar, wird gemacht!

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  5. Ich bin Bloggerin, aber ich bin keine Deutsche. Deswegen stehen sprachliche Fehler bei mir an der Tagesordnung, auch wenn ich immer gute Noten in der Fremdsprache Deutsch erhalten habe. Ich bin durchaus froh, wenn man mich auf Fehler hinweist, aber ich bewerkstellige es nie in dem Blog, in dem die Fehler vorgekommen sind. Außerdem, einige Fehler machen sympatisch, besonders wenn man wie ich aus französisch-sprachigem Gebiet stammt :D

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    1. Beim Schreiben meines Posts dachte ich an Muttersprachler, die benannte Schreibfehler machen. Deine Situation ist eine etwas andere und daher ist es nachvollziehbar, dass du die Sprache nicht zu 100% fehlerlos beherrschst.
      Dein Kommentar zeigt, dass du bereit bist, dich korrigieren zu lassen und diese Hinweise anzunehmen, sodass es zur stetigen Verbesserung kommen wird. Und genau diese lernwillige Einstellung empfinde ich als wichtig; sie unterscheidet dich von Muttersprachlern, die Fehler in der Rechtschreibung machen, jedoch keinen Grund sehen, dies zu ändern.

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  6. Vielleicht wäre es ein Lösung, den Inhalt höher zu gewichten als die äußere Hülle. Das gilt sowohl für die Rechtschreibung und Grammatik eines geschriebenen Textes als auch für den Menschen dahinter und im Allgemeinen.

    Herz, Seele, Gefühl - das alles sollte viel wichtiger sein. Nie käme ich auf die Idee einen Menschen nicht schätzen zu können nur weil er Rechtschreibung und/oder Grammatik nicht beherrscht. Oder ein vermeintlich niedrigeres Bildungsniveau hat.
    Mir sind herzensgute Menschen mit weniger Wissen um Längen lieber als Intelligenzbestien ohne Gefühl.

    Ich finde es schade, dass Du soviele Gedanken daran verschwendest wie andere Dich aufgrund Deiner Bildung beurteilen könnten. Du hast sicherlich ganz andere, wichtigere Qualitäten, die Dich zu einem liebenwerten Menschen machen können!

    Um Deine eigentliche Frage zu beantworten; von einem öffentlichen Kommentar zu formalen Fehlern würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall absehen. Das kann nämlich extrem verletzend sein.
    Du sagst ja selber wie peinlich es Dir wäre, Fehler zu machen. Wie peinlich wäre es Dir dann erst, öffentlich darauf aufmerksam gemacht zu werden?

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    1. Dass die Hülle nie der wichtigste Aspekt sein darf, sehe ich auch so. Jedoch bestimmt sie den ersten Eindruck maßgeblich.

      Menschen mit Rechtschreibproblemen sind nicht weniger wertvoll als andere so wie allgemein Makel Menschen einzigartig und liebenswert statt minderwertig machen.

      Und dennoch wirkt der gleiche Text mit Rechtschreibefehlern und einmal ohne verfasst gleich anders auf die Leser, weshalb ich diese zu vermeiden bemüht bin

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  7. Madame Himmelblau hat aus menschlicher Sicht Recht. Die Person hinter den falschen Worten kann eine durchaus gute Person sein, die man auch mit Respekt behandeln kann. Das erinnert mich an meine Mutter. Grammatik und Rechtschreibung liegen ihr überhapt nicht, sie hat nicht einmal einen Schulabschluss. Ich als Tochter ertappe mich immer wieder dabei, sie zu berichtigen oder auch nur im Kopf den Gedanken zu haben, wie es richtig heißt. Sie ist Gott sei Dank eine Frau, die Kritik annimmt, aber im Nachhinein tut es mir leid, wieder den Klugscheißer gespielt und ihr irgendwie aufgezeigt zu haben, wie niedrig ihr Bildungsstand ist. Nicht, dass sie so denkt, aber ich denke, dass sie sich dadurch vielleicht "dumm" fühlt.

    Trotzdem muss ich dir, liebe Blogautorin, zustimmen. Zuuuuu viele Menschen in Deutschland sind der deutschen Sprache nicht mächtig. Ich bin schon seit Jahren aus der Schule raus und muss mir eingestehen, dass ich leider viele Fehler hinsichtlich der Grammatik mache. Ich habe das leider nicht mehr drauf, so gut ich auch früher in Deutsch war. Sechs Jahre Schulabstinenz und fast nur praktische Arbeit lassen viel vergessen. Aber das ist nun auch nicht der Punkt. Was ich sagen möchte: Ich schäme mich fremd, wenn ich Fehler über Fehler sehe. Auf Youtube tummeln sich nur die Kleingeister. Sicherlich, es kann nicht jeder Abitur haben, aber ich habe das Gefühl, dass immer mehr sprachlich verkümmmern. Man kann dem Bildungssystem gerne den Schwarzen Peter zuschieben, aber ich bin der Meinung, dass man auch zu Hause den Kindern zeigen sollte, dass halbwegs gutes Deutsch einen weiterbringt. Man wird gleich in eine Schublade gesteckt und hat kaum Erfolgschancen. Ja, die Schubladen und Klischees bestehen nicht umsonst. Aber man kann auch aus diesem Kreislauf hinauskommen, wenn man seinen eigenen Schweinehund überwindet. Meine Mutter hat das uns immer eingetrichtert und ich bin froh, dass ich nicht zu denen gehöre, die leider in diese Schublade "Hauptschüler, bildungsschwach, oberflächlich, schlampig, frech" gehören. (Danke Mama!:)) In Anbetracht dessen: Entschuldigung, falls ich hier einige Fehler getippt habe ;D

    Grüße aus Berlin

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  8. Ich kenne es aus Foren, in welchen ich aktiv bin, daß die Teilnahme auch die Nutzung deutscher Rechtschreibung einschließlich Interpunktion und Groß-/Kleinschreibung voraussetzt. Da wird dann ab und zu - besonders leider auch als Begrüßung von neuen Usern - direkt auf Fehler hingewiesen. Das kann zuweilen nervig sein.

    Dennoch erwarte auch ich, daß man sich auf ein grundsätzliches Niveau einläßt. Gerade längere Texte werden ansonsten unlesbar für mich. Es gab bei mir wenige Extremfälle, wo ich dann im privaten Kontakt eine E-Mail erhalten habe, auf die ich antwortete, ich würde diesen Text nicht lesen, weil er durchgehend klein geschrieben und ohne Verwendung von Interpunktion in feinstem Umgangs-Chat-Deutsch verfasst war. Sowas muß ich mir nicht antun.

    Glücklicherweise gehen diese Nachlässigkeiten verhältnismässig oft mit Wortkargheit einher, so daß man über die paar Zeilen über seine Ansprüche hinwegsehen kann. Und so typische Reizworte der Marke "beispielsweiße" stauen sich halt mit der Zeit auf. Gerade in Chats o.ä. explodiert dann vielleicht ab und zu mal ein überanspruchter Nerv. Es hilft aber ja trotzdem nicht. Ich korrigiere sogar meine Mutter seit ich denken kann in ihrer Verwendung von "als" und "wie" und poche fast täglich darauf, daß es keine Steigerung zum Einzigen gibt. Sie macht es trotzdem wieder falsch.

    Gerade letztere Beziehung zeigt aber doch, daß man ein Zusammenleben nicht kategorisch ausschließen muß, nur weil einem die Sprache nicht passt. Natürlich ist es im Alltag einfacher, wenn man Menschen einfach aus seinem Leben streichen kann, die einem auf das Scrotum gehen. Grundsätzlich kann ich bei ganz besonders schwerwiegenden - jedoch dann zwischenmenschlichen - Problemen zu so einem Schritt in der Lage sein. Dennoch bevorzuge ich es, über Zwistigkeiten hinweg ein langfristiges Auskommen anzustreben.

    Trotzdem finde ich es cool, wenn meine Nichte "In einem Land vor unserer Zeit" mitgucken darf und sich dann mit korrekten Verbesserungsvorschlägen bei mir über die falschen Formulierungen der Figur Petri beschwert. Und wenn ich mit meinem Neffen über Dinosaurier fachsimple, dann benutzen wir beide lateinische Bezeichnungen. Für ihn sind Fachtermini etwas ganz natürliches. Wir lernen etwas mit den passenden Begriffen kennen und bei Bedarf sprechen wir darüber, was es bedeutet - ganz analog übrigens z.B. zu den Materialien von WAS IST WAS Junior. (Jetzt muß ich erstmal den Dinosong hören :D ) Das gibt doch Hoffnung.

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    1. Die Aussage, fehlerreiche Texte zu lesen wäre deutlich anstrengender, kann ich so nur unterschreiben. Dadurch, dass man mental permanent am Korrigieren ist, fällt es auch deutlich schwerer, sich auf des Texts Inhalt zu konzentrieren.

      Das Beispiel deiner Nichte und des Neffen zeigt gut, dass durch frühe Förderung eine angemessene Sprache leicht erlernt werden kann. Lateinische Fachtermini sind ein tolles Extra dazu.

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  9. Moin, ich noch mal.
    Mich hat das Thema dann doch länger beschäftigt als es vielleicht sollte. Aber die Schlussfolgerung, dass schlechte Grammatik und/oder Rechtschreibung auf ein niedriges Bildungsniveau schließen lässt, kann ich einfach nicht so stehen lassen.
    Weil es nämlich sehr viele Menschen gibt, die an Legasthenie leiden. Und sie leiden wirklich darunter, nicht zuletzt weil es Menschen gibt, die sie deshalb für grundsätzlich minderbemittelt ansehen.
    Dazu habe ich hier : http://www.klarunddeutlich.de/cms/website.php?id=/de/index/ed/zahlen.htm mal Zahlen gefunden, die glaube ich für sich sprechen.
    Außerdem sind diese Menschen hier: http://www.legastheniepraxis-volksdorf.de/legasthenie-lrs/ber%C3%BChmte-legastheniker/ ebenfalls Legastheniker (gewesen).Würdest Du diesen auch ein niedriges Bildungsniveau unterstellen?

    So, das musste ich einfach noch loswerden. Vielleicht kann es ja helfen, manche Dinge auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

    Grüße!

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    1. Also ich habe ihren Text keinesfalls als Angriff oder Beleidigung von Legasthenikern gesehen. Auch nicht um die Unterstellung, alle die keine perfekte Rechtschreibung beherrschen, hätten ein niedriges Bildungsniveau und wären damit weniger wert. Wenn ich manchmal sehe, was für Fehler unsere Wissenschaftler so in ihren Berichten verzapfen, weiß ich, dass das keineswegs ein Problem eines niedrigen Bildungsniveaus ist.

      Ich denke, es ging allgemein darum, wie häufig (ich behaupte auch mal gerade auf Blogs) auf eine ordentliche Rechtschreibung zu wenig wert gelegt wird. Wenn man weiß, dass man in Rechtschreibung und Grammatik nicht die hellste Leuchte ist (und das weiß man für gewöhnlich), dann gibts mitunter meistens (sei es in Briefen/Word, E-Mails oder im Blogger-Schreibprogramm) eine Rechtschreibprüfung. Warum die nicht einfach schnell mal drüber laufen lassen?

      Es geht nicht darum, irgendjemanden anzugreifen. Meiner Meinung nach viel mehr darum, dass so ein Text, gespickt mit Fehlern einfach schwer zu lesen ist. Was wieder wiederum schade ist, da es womöglich ein toller Text ist, den man gerne lesen würde, es aber auf Grund der vielen Fehler einfach nicht machbar ist. Mir persönlich fällt es schwer, mich voll auf den Inhalt zu konzentrieren, wenn mir so viele Stolpersteine in den Weg gelegt werden.

      Mein Senf dazu.

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    2. Jemand, der Legastheniker ist, achten u.U. sogar mehr darauf, dass er seine Texte nochmal von einem Programm prüfen lässt. Und meiner Meinung nach merkt man schon, ob einer Legastheniker ist und konsequent Fehler macht, oder es nur Schludrigkeit oder Faulheit ist. Inzwischen gibt es sogar Browser, die Texteingabefelder prüfen und Verbesserungsvorschläge machen (Chrome).
      Es gibt vielmehr viele, die gerne behaupten: im Internet kommt es nicht so darauf an, ob man richtig schreibt, ist ja "nur" Internet, aber sonst kann ich das natürlich. Da frage ich mich, warum macht man sich die Mühe, jedesmal, wenn man "offiziell" schreibt (Bewerbung, Hausarbeit, Klausur) richtig zu schreiben, und wenn man im Internet schreibt, eine andere Schreibweise zu verwenden? Woher weiß man, ob sich nicht gewisse Sachen einfach einschleifen, wie Groß- und Kleinschreibung z.B.?
      Natürlich kann man sich auch ausschließlich auf den Inhalt konzentrieren, aber keiner ist frei davon, einen Text mit vielen Fehlern kritischer zu lesen als einen sauber formulierten. Das ist dasselbe wie mit Äußerlichkeiten bei Menschen, natürlich ist sich jeder bewusst darüber, dass das Aussehen nur die Hülle ist, aber es ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen, dass "attraktivere" Menschen positiver und wohlwollender betrachtet werden.

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    3. Der Text richtet sich weder gegen Legastheniker noch gegen Menschen mit Migrationshintergrund, deren Muttersprache nicht Deutsch und dadurch nicht völlig fehlerfrei ist. Ich kann eigentlich nur Caros Worte wiederholen: ich beziehe mich in dem Post auf Nicht-Legastheniker, deren Muttersprache Deutsch ist und die dennoch keinen Wert auf ihre Rechtschreibung legen. Nicht unbedingt, weil sie es nicht könnten, sondern einfach, weil es ihnen egal ist.

      Es wirkt tatsächlich arrogant, von schlechter Rechtschreibung auf ein niedriges Bildungsniveau zu schließen. Ich hätte es vielleicht anders formulieren können, doch damit hätte ich eigentlich nur eine Ansicht verschleiert, die ich vertrete. Ich hoffe jedoch, dass du mir zustimmen kannst, dass diese Korrelation nicht wenigen Fällen vorhanden ist. Ausnahmen bestätigen dabei die Regel.

      Dein Einwurf ist dennoch berechtigt und ich danke dir für diesen

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  10. Im ersten Moment habe ich mich wirklich gefragt, ob die Überschrift dein Ernst ist. Oo Und dann las ich doch wieder einen schönen Post. =)

    Leider gehöre zu einer Generation, die im Streit um die Rechtschreibung nur verlieren konnte. Ich habe nämlich bei Umstellung die Schule besucht und selbst die Lehrer wussten oft nicht was jetzt Sache ist. Ich bin sicher, dass ich in vielen Post versteckte Fehler habe und bin nicht böse wenn mich jemand darauf hinweist. Obwohl ich stets versuche dies zu vermeiden, indem ich den Post doppelt und dreifach lese (auch Kommata setzten fällt mir schwer). Doof nur wenn ein einziger Tweet alles kaputt macht.

    Mein Handy spinnt rum und aus "gar nicht" wird "garnicht". Schwupps, schon habe ich eine Antwort von einem Weltverbesserer der doch da glatt meint, ich ghöre "leider zu den Menschen, die 'gar nicht' falsch schreiben" würden. -.-

    Andererseits... wer seine Zeit damit verbringt, wildfremden Menschen die Rechtschreibung über Twitter beizubringen...

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