Donnerstag, 23. August 2018

Inspiration für kulinarische Entdeckungen: Thaipark Berlin

Es ist kein Geheimnis, dass ich Essen liebe und immer auf der Suche nach neuen Geschmackseindrücken bin. Ein Garant für neue Gaumenerlebnisse sind ja immer Reisen in fremde Länder. Dafür ist jedoch nicht immer Zeit, sodass ich es unheimlich zu schätzen weiß, dass es in Berlin so viele verschiedene Kulturen und damit auch Kochtraditionen gibt.

Eine meiner liebsten Kochweisen ist die asiatische - insofern man das so sagen kann. Immerhin ist "Asien" von Indien über Vietnam, Nepal, China und Japan und noch so viele weitere Länder kulinarisch extrem divers. Ich mag die Gewürzkombinationen, das ganze Gemüse und verschiedenen Texturen sehr. Immer gibt es was zu erschmecken und so war ich höchst erfreut, als ich zufällig las, dass es in Berlin einen Thai Park gibt.

Im Wilmersdorfer Preußenpark findet von April bis November bei gutem Wetter Freitag bis Sonntag 11:00 - 22:00 Uhr der kulinarische Kulturtreff statt. Die Ansammlung der bunten Schirme auf der Grillwiese ist nicht zu übersehen.


Anfangs ist das Angebot einfach nur überwältigend. Frittierter Spinat, frittierter Fisch, Pho-Suppen, Sommerrollen, gebratene gefüllte Klöße, Cocktails und Mango Sticky Reis - die Auswahl ist riesig. Diverse Nudel- und Reisgerichte, darunter natürlich auch das berühmte Pad Thai, werden direkt vor den Augen der aufgereihten Wartenden zubereitet.

Die hygienischen Umstände des Thai Parks entsprechen nicht den Restaurantstandards und man sollte sich dessen bewusst sein. Der Platz ist knapp, es gibt kein direktes fließendes Wasser an den einzelnen Kochstationen. All die Improvisation mit Campingkochern und zahlreichen Boxen für verschiedene vorgeschnittene Zutaten hat ihren Charme, ist aber natürlich auch eine Möglichkeit für Keime, sich in der ungekühlten Umgebung zu vermehren. Das heißt zwar nicht, dass man wie im Asienurlaub Eiswürfel, Rohkost oder ungeschälte Produkte meiden muss, da hier immer noch das gute kontrollierte deutsche Leitungswasser verwendet wird,  doch vorgekochten Fleischprodukten gegenüber wäre ich skeptisch. Vor allem in der Sommerhitze.

Persönlich habe ich vor der ersten Bestellung einen Rundgang gemacht, um mir einen Überblick über die Stände zu verschaffen. Bestellt habe ich nur, was frisch vor meinen Augen gebraten und frittiert wurde. Speisen, die schon länger verzehrbereit auf Käufer warten, habe ich gemieden.


Klassiker sind hier der Papaya Salat, der an einigen Ständen frisch im Mörser zusammen gestampft wird. So kann man selbst entscheiden, wie scharf man das Essen möchte oder ob die Garnelen wie im traditionellen Gericht in die Sauce sollen.


Auch der süße Zahn ist hier versorgt. Ich habe in Palmenblätter gewickelten Reis mit Süßkartoffeln probiert. Die klebrig- mehlig-süße Nachspeise war sehr ungewohnt und eben deshalb ein Vergnügen. Geschmacklich nicht außergewöhnlich, doch einfach mal ein neuer Eindruck. Noch leckerer war der Mangoklebereis in Kokosmilchpudding gedämpft im Bananenblatt. So richtig cremig-fruchtig-fettig-süß. Alles, was der Urinstinkt so mag. Zum Glück sind die Portionen nicht so groß, sodass es nicht einfach wäre, sich allein damit zu überfressen. Mein absoluter Favorit in Sachen Süßspeisen war jedoch der süße Klebreis mit der reifen Thai Mango und Kokosmilchsauce. So simpel und gleichzeitig einfach ein Fest für den Gaumen.


Süße Überraschungen in Blätterhülle

Übrigens habe ich bei all den Ständen nur einmal einen ausgeschilderten Preis gesehen und den natürlich auch gleich für ein repräsentatives Bild fotografiert. Dennoch habe ich trotz Bestellung ohne den Preis zu kennen keine böse Überraschung erlebt.
Preislich lagen die meisten kleinen Happen (Süßigkeiten, gedämpfte oder gebratene Klöße, gebratene Spieße) sowie nichtalkoholische Getränke bei 2 €. Hauptgerichte wie Papaya Salat, gebratene Nudeln oder eine große Packung Mango Sticky Reis gab es für 5 €.

Solltet ihr euch im Zeitraum von April bis November nach Berlin verirren und Appetit auf asiatisch Speisen bekommen, kann ich euch den Thai Park absolut empfehlen. Meine Tipps:
  • Nicht allein kommen - wenn man sich die Speisen teilt, kann man sich durchs Angebot probieren.
  • Bargeld mitbringen, denn Kartenzahlung ist nicht möglich. Und zwar keine 50€ Scheine, sondern Kleingeld, das sich leicht wechseln lässt.
  • Eigenes Besteck einpacken. Das spart einerseits sinnlosen Plastikmüll und andererseits ist es auch einfach angenehmer, von Metallbesteck zu essen.
  • Plastikboxen mitnehmen, um sich eine Portion für später einpacken zu lassen. Diesem Wunsch sind die Verkäufer so prompt nachgegangen, dass ich stark vermute, nicht die erste gewesen zu sein, die auf diese Idee gekommen ist. Und alles, was man vor Ort nicht mehr aufessen kann, lässt sich so auch transportieren.
  • Feuchte Tücher zur Handreinigung. Dass es kein fließendes Wasser vor Ort gibt, bedeutet auch, dass man die klebrigen Finger nach dem Verzehr von Häppchen nur schwer waschen kann und mit Feuchttüchern kann man schnell dafür sorgen, dass nicht mehr Speisereste oder Parksand und trockenes Gras vom Boden an den Händen hängen bleiben. 
  • Früh kommen, denn was weg ist, ist weg. Zur Mittagszeit ist die ideale Zeit, wenn man nicht nur ein vorselektiertes Angebot erleben möchte.



Das war es schon mit meinen Eindrücken und Empfehlungen zum Thaipark . 

3 Kommentare:

  1. War Mal da und war von den Preisen abgeschreckt. :D

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    1. Das war wohl das unauthentischste: das Preisniveau. Wenn man nicht daran denkt, wie viel günstiger all die Speisen in Asien wären, schmeckt es einem definitiv besser. :)

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  2. Oh wie spannend! Das ist ja toll!
    Ich wäre da allerdings genauso skeptisch was die Hygiene angeht udn bin mir unsicher was ich mir da zu essen trauen würde. ;)

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