Donnerstag, 16. Juli 2015

5 Gründe Great Britain zu lieben

Kaum wurde mir gegenüber erwähnt, dass es eine Sendung namens The Great British Bake Off gibt, schon hatte ich das als Suchanfrage eingegeben und die erste Folge gestartet. In dieser Sendung geht es um einen Backwettbewerb. Briten backen britische Dinge und nebenbei wird noch ein wenig über die Geschichte des Backens und der Briten erzählt.
Mir wurde warm ums Herz. Ein Gefühl, des zu Hause seins. Was Großbritannien angeht: ich bin einfach verliebt in diese Inseln und wusste eigentlich gar nicht genau, woher mein euphorisches Schwärmen eigentlich kommt. Als ich ein wenig drüber nachgedacht hatte, wurde es mir aber klar und deshalb möchte ich euch hier meine fünf Gründe, Großbritannien zu lieben, vorstellen.

Die Sprache
Es gibt Sprachen, die einfach gut klingen. Wenn man sie dann auch noch versteht, wird es gleich noch besser. Genau das trifft bei mir für das britische Englisch zu. Ich mag die verschiedenen Dialekte von der Insel auch wenn man sie nicht alle auf Anhieb versteht. Sie klingen so schön rau und ursprünglich. Mir gefällt auch, wie die Sprache genutzt werden kann. So viele schöne Sprichwörter und kurze catchy Sätze lassen sich formulieren, die im Deutschen gar nicht möglich sind. Außerdem: es ist genial, aus einfach allem ein Adjektiv machen zu können, indem man nur ein y ans Wortende hängt. Wir haben die Substantivierung und die Briten können aus allem ein Adjektiv machen. I prefer my pirate memory games not too piratey!

Die Natur
Berge im Norden, nach Süden hin flacher werdendes Land und jede Menge Küste - all das und noch mehr bietet das Vereinigte Königreich. Grüne schottische Hügel, bei denen sich auf das Grün ein Schleier in magenta legt, wenn das Heidekraut blüht, steile Küsten, gegen die das Meer rauscht und ein paar Wälder sind einfach zu charmant, um sie nicht zu mögen. Außerdem: wie genial ist es denn eigentlich, vom Meer umgeben zu sein? Egal wo man wohnt - in maximal vier Stunden Autofahrt ist man am Meer!
Auch über das Wetter würde ich mich nicht beschweren. Hitze und zu viel Sonne sind eh nicht mein Ding während schlechtes Wetter der perfekte Grund ist, den Tag gemütlich drinnen zu verbringen. Und durch die Pfützen zu hüpfen und sich anschließend mit einem Tee lesend am Kamin aufzuwärmen, ist auch nicht schlecht. Im Gegenteil: es ist britisch!

Die Kultur
Als kultivierte Touristen sind die Briten zwar nicht wirklich bekannt, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Allein die ganzen Bilderbuchschlösser (Sprich: castles) geben jede Menge zu bewunderndes Material für kulturwütige Menschen ab. Alte Bibliotheken, Hochflorteppiche, Kaminzimmer und sorgfältig gepflegte Schlossgärten sind für mich der Inbegriff britischer Castles.
Literarisch gibt es neben modernen Schätzen wie Harry Potter auch historisch jede Menge wunderbare Werke, die man lesen und sich nach Großbritannien versetzt fühlen kann. Falls euch da spontan nichts einfällt: Dracula und Robin Hood sind populäre Beispiele.
Musikalisch sagt allein die Kategorie Brit Pop schon, dass die Briten nach den Beatles und den Rolling Stones noch immer was zu bieten haben. Mit dem wundervollen britischen Akzent auch noch zu singen ist halt wunderbar. Darüber hinaus gibt es Überreste römischer Kultur, keltische und walisische Kultur, Dudelsäcke und die seltsame Angewohnheit, Linksverkehr zu praktizieren. Alles sehr liebenswert.

Das Essen
Haute Cuisine assoziiert man vielleicht nicht sofort mit der Insel sondern eher die Gewohnheit, einfach alles zu frittieren. Also nicht nur Fisch oder mit Hack umhüllte Eier sondern auch Schokoriegel. Warum denn auch nicht. Und dann würzt man mit Essig und dieser komischen braunen Sauce. Nun ja. English Breaktfast ist eh berühmt berüchtigt, Kartoffelchips sind dort ernsthaft ein Bestandteil einer nicht wirklich gesunden Mahlzeit und Haggis ist auch recht speziell aber von den eben genannten drei Speisen definitiv mein Favorit. Hauptgerichte sind vielleicht nicht das, was wir auf Anhieb mögen aber in Sachen Gebäck kann man den Briten sofort verfallen.
Sie machen unglaublich tolle Kekse: allen voran das Shortbread, McVities Kekse, Gingerbread, Haferkekse…omnomnomn. Es geht weiter mit all den sündhaft leckeren Kuchen und Sponges, Scones und den Törtchen und Tartes sowie Gurkensandwiches, die zur Teatime verspeist werden. 
Auch in Sachen Getränken punktet Großbritannien bei mir: Whisky und Cider, das einzige nicht hochprozentige alkoholische Getränk, das mir wirklich schmeckt, sind großartig. Dann kommt noch das, wofür angeblich alles stehen und liegen gelassen wird und ohne das nichts läuft: TEE! Ich liebe Tee und schwarzen ganz besonders. So eine schöne cup black tea und dazu Shortbread sind das, was ich in meinen Träumen täglich nachmittags zelebriere. 

Der Humor
Britain, Britain, Britain!
Derber Humor, flache Witze, die schon mal auf die eigenen Kosten gehen und eine gewisse Schmerzlosigkeit bei den Themen, über die gescherzt wird- das ist für mich britischer Humor. Die Serie Little Britain ist definitiv ein Paradebeispiel dafür aber auch Monty Python oder Mr. Bean stehen für den britischen Humor, den ich unglaublich gerne mag.

Wenn man nicht nur tolle Natur erleben und gutes Essen genießen, sondern auch gemeinsam mit den Menschen dort lachen kann, ist das ganze doch das perfekte Reiseziel. Und das ist Großbritannien für mich wirklich: nach einer Rundreise durch Schottland und einer durch England kann ich sagen, dass ich definitiv nicht genug von der Insel habe und immer wieder dort hin möchte. Es ist einfach immer eine gewisse Sehnsucht nach ein wenig Britain da. Denn ich liebe Großbritannien.

Schwärmt ihr auch von einem bestimmten Land?

7 Kommentare:

  1. Hach, ein sehr schöner Artikel. Auch wenn ich, klugscheißerisch wie ich bin, noch ganz viel hinzufügen muss.

    Was die Sprache angeht, geht natürlich viel mehr als nur aus Substantiven Adjektive zu machen. Man kann quasi aus allem alles machen, aus nouns verbs, verbs adjektives etc. Wortspiele sind endlos!
    Außerdem ist die Sprache historisch gesehen einfach verdammt interessant, Old English, Middle English, Modern English, so viele Einflüsse, Latein, Französisch, Norse. So viel hat sich grammatikalisch, vom Vokabular und der Ausprache (Great Vowel Shift) in den Jahrhunderten getan. Und wenn wir schon dabei sind, alte Kulturen aufzuzählen, dürfen die Wikinger und Angelsachsen nicht fehlen. Und die ganzen Legenden und Mythen!

    Dann die Geschichte an sich, die mit einer solchen Anzahl an berühmten und/oder bewundernswerten Persönlichkeiten aufwartet: Elizabeth I., Charles Darwin, Henry VIII., Florence Nightingale, Guy Fawkes, Maude Gonne, Queen Victoria, Boudicca, Oliver Cromwell und so weiter.

    Dass du bei Literatur Shakespeare nicht erwähnt hast, ist wahrlich eine Sünde. Ohne Zweifel einer der bedeutendsten Schriftsteller jemals. Und Jane Austen, Sir Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes!), Virginia Woolf, die Bronte-Schwestern, T.S. Eliot, Mary Shelley, um nur ein paar zu nennen.

    Okay, sorry. Ich höre jetzt auf, mit Namen um mich zu werfen. Essensmäßig mag ich nicht viel, manches fällt auch schon deshalb raus, weil ich keine Tiere esse. Kekse und Tee gehen immer. Und Marmite!

    Und dann die ganze Versessenheit mit ihren Monarchen sowie dem Wetter. Jetzt könnte ich noch weitermachen mit Fernsehsendungen, Serien und Filmen, aber ich fürchte, das sprengt hier den Rahmen. Aber insgesamt schöner, sehr anregender Beitrag! :)

    PS: Ich weiß, das muss jetzt für dich ziemlich unerwartet kommen, aber ich mag Great Britain auch! *Rule Britannia pfeifend ab*

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    1. Als Anglistik Studentin kann man zu dem Thema einfach so perfekt klugscheißen, dass ich dir das nicht übel nehmen kann. Du bist quasi Profi darin, anderen zu erklären, weshalb Great Britain so großartig ist.!

      Wie ich Darwin vergessen konnte…hach, man wird alt. Und natürlich habe ich auch die ganzen Schriftsteller nicht gelistet, obwohl ich schon von einigen davon Werke gelesen habe. *seufz*

      In einer Sache kann ich dir so gar nicht zustimmen: Marmite. Das Zeug ist ekelhaft. Nachzuhören im Song Vegemite von Amanda Palmer und meinen Würgegeräuschen, sollte ich es je noch mal essen müssen. Marmite tastes like Vegemite but even worse!

      Fazit: wir sollten was britisches ohne Marmite und totes Tier backen und dazu Dudelsackmusik hören!

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  2. Ich bin sprachlos - NATÜRLICH magst du das Bake-off und ich hatte bestimmt zwei Jahre nur die Carina von Cream´s Beauty Blog um darüber zu quatschen, weil sich sonst in meinem Umfeld niemand dafür begeistern kann. Ich finde das Konzept auch echt super und würde mir vor allem die Hintergrundinfos auch in die deutsche Version wünschen.
    Die Insel ist für mich echt ein großer Punkt auf meiner Da-will-ich-hin-Liste, denn es hat sich einfach noch nie ergeben. Wobei ich gestehen muss, dass mich vor allem Schottland reizen würde, denn das ist ein Land das ich mit den schönsten Landschaften (vllt neben Neuseeland) assoziiere und mit dem für meine Ohren wohlklingendsten Akzent.
    Problematisch wäre allerdings die Esserei. Briten lieben ja ihre Pies und cakes und alles was frittiert ist und das am liebsten mit einem Pint. Das wäre echt hart für mich das Zeug nicht nur im Tv sonder auch live zu sehen und nicht essen zu können.

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  3. WAS, du kennst und magst das Bake off?! Ich schlage vor, wir sollten uns zum glutenfreien Kaffeeklatsch ohne Kaffee treffen! Anscheinend haben wir ja viel Gesprächsbedarf...
    Das Konzept finde ich großartig und wenn es darum geht, eine deutsche Version des Formats zu fordern, wäre ich sofort mit dabei! Meine To-bake Liste wird mit jeder Folge davon immer länger.

    Oh ja, glutenfrei in Great Britain ist nicht einfach, fürchte ich. Das ist auch zu mies, all die leckeren Dinge zu sehen und zu wissen, dass man sie nicht essen kann. Aber hey: immerhin wird man so nicht fett. Man muss optimistisch an die Dinge heran gehen.

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    1. also...eine deutsche Version gibt es ja schon. ^^; Sogar die 2te Staffel ist schon durch. Das kam immer auf Sat1 - allerdings ohne die interessanten Hintergrundsachen zu den Backwaren.

      Man wird dann zwar nicht fett, aber ich wollte doch schon immer so einen schottischen frittierten Schokoriegel probieren... da bleibt es bei Träumen (ich sage dir, so ein kalter Glutenentzug ist furchtbar was Träume angeht).

      Kaffee/ Strickklatsch kling super! :D

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    2. Oh, es gibt eine deutsche Version? Aber da würde mir der britische Akzent wirklich fehlen. Und wenn es keine Hintergrundinformationsclips gibt, bleibe ich erst mal bei der britischen Variante.

      Ich habe tatsächlich schon mal einen frittieren (Mars-) Schokoriegel in einem Pub gegessen. Dazu gab es Vanilleeis und Schokosauce. Obwohl wir uns den kleinen Riegel zu zweit geteilt haben, hätte ich schwören können, den extremen Blutzuckeranstieg spüren zu können.
      Auf Gluten zu verzichten könnte ich mir nicht wirklich vorstellen. Weshalb das viele als angesagte Ernährung im Kontext Fitness durchziehen, verstehe ich nicht wirklich. Und falls du mal vegan werden solltest: Seitan ist damit ja auch für dich gestorben. Aber immerhin gibt es viele glutenfreie Produkte, weil die Nachfrage so groß ist.

      Wir sollten die Sache mit dem Kaffee/Strickklatsch ernsthaft durchziehen - auch wenn es nur per Videotelefonat ist. Und so schwer kann es doch nicht sein, eine Webcam zu organisieren. *stänker*

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    3. Ich glaube bei mir ist bei den frittierten Riegeln schon vom Anschauen der Blutzuckerspiegel gestiegen. xD Von sowas träume ich sogar manchmal...
      Was glutenfreie Produkte angeht kann ich mich soweit nicht beschweren (selbst im Lidl gibts jetzt gf Frühstücksflocken), ABER ich kann mir halt nicht vorstellen,dass ich mich da noch weiter einschränken werde. Gerade Butter und Sahne beim Kochen würden mir als Geschmacksträger extrem fehlen und da können Sojaprodukte einfach nicht anstinken (auch wenn manche drauf schwören, es stimmt nicht). Ich wette da stimmen mir sicher auch alle Sterneköche der Welt und ihre Mütter zu. :D

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