Freitag, 30. Dezember 2011

How to kill a Kürbis

Am Ende des Jahres pflegt der Blogger auf seiner Selbstdarstellungsplattform Freud und Leid der vergangenen zwölf Monate noch einmal vor der Welt auszubreiten. Das will ich auch!

Und um das ganze Vergnügen dramatischer zu gestalten, beginne ich mit einem schwerwiegenden Problem, das mich im letzten Drittel des Jahres belastete und auch jetzt noch auf mir lastet. Anfangs wog das Problem nur 19.3 Kilogramm. Nachdem dieses jedoch beseitig war, fand sich schnell ein neues gewichtiges Problem von 24.6 Kilo. Ich spreche von Kürbissen.

Prolog:
Mein Opa zieht sie in rauen Mengen in seinem Garten. In einigen Jahren fiel die Ernte wegen des Wetters eher schlecht aus oder es wuchsen zumindest kleine Kürbisse, doch da er sich in diesem Jahr zum Geburtstag Riesenkürbissamen gewünscht und wir ihm diesen Wunsch ganz naiv auch noch erfüllt haben, konnten wir uns in diesem Jahr vor Kürbissen nicht mehr retten. Wer isst schon einen Zentner Kürbis?

Meine Mission: durch kreative und schmackhafte Zubereitung möglichst viel Kürbis an meine Familie verfüttern zu können. Nur ein vernichteter Kürbis ist ein guter Kürbis.

Und nun die Bilder des Massakers:

Das Ausgangsmaterial. Durch die ungünstige Perspektive erscheint der Kürbis kleiner als er ist. Blöd.
Aber vertraut mir: er war groß. Größer als kindskopfgroß. Eher so groß wie ein Wasserball. Oder so groß wie ein ... großer Kürbis.


Erster Streich: pseudosasiatische Kürbissuppe mit Kokosmilch und Curry


Mein großer Löffel. Es ist Liebe. Lass uns rühren, Baby!


Der Kürbis ist nach der Suppe schon leicht angegriffen, doch noch steht seine Abwehr.
Aber da kam das große Messer...


... und zauberte Katoffel-Kürbisstampf mit gebratenen Zwiebeln und Tofusticks bzw. Würstchen daraus.!

Der klägliche Rest des Kürbisrisottos. Ja, es mundete.


Inzwischen sah der Kürbis so aus:


Und ich entriss dem Kürbis ein weiteres Stück und zauberte Kürbis-Tofu-Bolognese daraus.


Und dann? Dann machte ich den Kürbis fertig ohne weitere Bilder davon zu machen. Kann jemand verstehen, dass man sich irgendwann völlig bescheuert fühlt, wenn man dauernd einen kleiner werdenden Kürbis und die daraus entstehenden Lebensmittel knipst?

Was wurde nun aus dem Kürbis?
Ungefähr zehn Liter Kürbissuppe für zwei Cateringprojekte meines Tutorkurses, zwei Kürbiskuchen, noch drei Runden Kürbis-Tofu-Bolognese und einmal ein schimmeliger Rest für den Kompost, der etwa ein Sechstel des Kürbisses betrug.
Also ich persönlich bin sehr stolz darauf, den Titel Kürbis Vernichter, kurz Kürbinator, tragen zu können.

Doch damit fand das Grauen kein Ende, sondern ging einfach nahtlos in die zweite Staffel über. Und die Steigerung zeigte sich im Gewicht der Mission: 5.3 Kilogramm mehr. 5300 Gramm. 5 300 000 Milligramm.  Alles kopfgerechnet....stimmt das überhaupt?
Egal, ihr versteht die message schon.

Ich war einfach nicht in der Verfassung, erneut einen Kürbis niederzuringen. Und so wählte ich den Weg des geringsten Widerstandes - UND SCHNITT IHN KURZ UND KLEIN!
Die Kürbisleichenstücke ließ ich in der Tiefkühltruhe verschwinden. Die ist jetzt randvoll und doch sind noch zwei Fünftel des orangen Monstrums.

Problem verschoben auf später. Noch irgendwelche innovativen Ideen, was ich mit den auf Eis gelegten Kürbisstückchen anfangen könnte?

Man fühlt sich doch gleich ganz erleichtert, wenn man die Seelenpein teilt.

Kürbiskern

3 Kommentare:

  1. Kürbismeuchlerin.
    Aber schon erstaunlich, was man aus so einem Kotzkürbis (siehe Dharma & Greg Staffel 3 Episode 10) alles machen kann. Es fehlt aber auf jeden Fall das Kürbisbrot.

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  2. Kürbisaufstrich, Kürbisbonbons, Kürbiseis, Kürbisschokolade, Kürbis(kartoffel)brei, Kürbissalat, Kürbischips, Kürbissaft, Kürbissmoothie, Kürbismarmelade, Kürbisauflauf - ja, mir würde doch noch einiges einfallen. Aber manches scheitert dann wohl an der Umsetzungsmöglichkeit...

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  3. ui, deine kürbisgerichte klingen aber verdammt lecker und beim fotos schaun läuft mir das wasser im mund zusammen! :-)
    kein wunder dass du kürbis-fan bist.

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