Traurige ruhige Musik kann sehr schön sein, angenehm und beruhigend, doch gleichzeitig auch sehr deprimierend.
Ich halte es kurz: die Entscheidung war extrem einfach und in Sekunden getroffen. Meine Wahl ist Hurt der Gruppe Nine Inch Nails in der Version von Johnny Cash. Kurz vor Ende seines Lebens nahm er den Titel 2002 noch einmal auf. Gitarrenklänge, ein aussagekräftiger, bedrückender Text und eine erfahrene, lebensschwere Stimme. Es schwingt Bitterkeit mit, das Bewusstsein, dass man Fehler im Leben begangen hat, kommt auf. Taubheit und Abstumpfung, die Frage danach, ob man überhaupt noch lebt oder bloß noch existiert. Es tritt das Wissen um die Vergänglichkeit aller Dinge und des eigenen Daseins in den Vordergrund. Es klingt nach tiefer Einsamkeit. Gänsehaut, Stille, Beklemmung und Rührung.
Dazu kommt das symbolreiche Video, das teilweise wie ein bewegtes Vanitasstillleben wirkt; Ausschnitte aus der Vergangenheit des Sängers werden der Gegenwart gegenüber gestellt. Eindringlich und intensiv.
Ein Titel, der sehr mich traurig stimmt und gleichzeitig motiviert, im Leben glücklich zu sein. Und einer der wenigen, der bei mir sogar ein wenig feuchte Augen verursacht.
Als NIN-Fanin kann ich Dir nur ganz ganz herzlich zu dieser guten Wahl gratulieren.
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