Welch ein fantastische Konsumgelegentheit Feiertage doch bieten: Geschenke, unzähligen Dekokram, Literatur über die entsprechende Deko, Rezeptvorschläge und Fertigprodukte, Blumen, ganze Alben und Auftritte. Alle Jahre wieder reiben sich die Konzerne die Hände, wenn wir unter dem Vorwand des Muttertages, Vatertages, Frauentages, Herrentages, Kindertages, Halloween oder gern auch dem kürzlich gewesenem Valentinstag in einen Kaufrausch verfallen.
Könnte man nicht auch noch die Sommersonnenwende vermarkten?
Generell von diesem Typ des künstlich verbreiteten Feiertages abgeschreckt war es nun aber doch soweit, dass auch ich einen Vorteil daraus ziehen konnte.
Anlässlich des Valentinstages plante der Abiturjahrgang; mein Jahrgang; einen Kuchenbasar zu veranstalten. Niedlich verzierter Süßkram sollte verkauft werden und dazu sollte auch meine liebe Karo ihren Teil beitragen.
Da sie aber normaler Weise eher den Herd und Ofen meidet, beschlossen wir, das Naschwerk gemeinsam her zu stellen. Kochmuffel und Hobbykoch machten sich nun als Team vereint auf den Weg, Cake-Pops zu produzieren. Die oft kitschig bunt verzierten Kuchenkugeln am Stiel hatten sich in der Vergangenheit binnen weniger Monate aus den USA kommend über das Internet in internationale Küchen und Münder geschlichen. Nachdem wir oft genug schon farbenfrohe Bilder der prächtigen Küchlein gesehen hatten, würden wir nun auch endlich welche zusammenpanschen.
Wir buken einen Schokorührkuchen nach einem Rezept von einem meiner liebsten Kochblogs und mir gefiel das Ergebnis so sehr, dass ich es nicht über mein Herz brachte, den Kuchen zu zerkrümeln. Also überließ ich diesen Akt der Gewalt Karo.
Anschließend vermischten wir die Kuchenbrösel mit zwei Teilen Frischkäse, zwei Teilen Butter und einem Teil Puderzucker. Aus dieser erdartigen Masse wurden Kugeln geformt, gekühlt und auf einen Spieß gesteckt.
Zuletzt überzogen wir die Kugeln mit Schokolade und verzierten sie.
Da hatten wir noch ein wenig Spaß, bevor die Rotte gepfählter Kuchenkugeln sich über uns hermachte.
Und sie sehen so harmlos und unschuldig aus.
Soweit klingt das ja alles ganz harmlos und lustig. Aber es war kein Vergnügen. Zumindest nach den ersten vier Stunden ließ der Spaß am Backen stark nach.
Denn an sich ist die Herstellung der Cake-Pops simpel, doch mit 80 Kuchen am Stiel ist man schnell überfordert. Wohin mit all den Küchlein im noch nicht trockenen Schokogewand? Wer packt die Dinger alle ein? Und wer säubert eigentlich die unzähligen eingematschten Schüsseln und Töpfe um dann anschließend den Boden zu schrubben?
Um elf Uhr nachts beendeten wir dann diese private Küchenschlacht. Unser Werk war fertig und wir erst recht.
Die Cake-Pops verkauften sich gut und brachten mit einem Preis von einem Euro pro Stück sicher eine ordentliche Summe in die Abikasse, doch nach dem Küchenkampf bis tief in die Nacht haben sie in meinen Augen einen viel höheren Wert.
Und was lernen wir daraus? Cake-Pops schmecken zwar hervorragend und sind auch ansehnlich, doch statt aufwändigen neumodischen Kuchenschönheiten wie Cupcakes und Cake-Pops reichen auch stinknormale und bewährte Kekse oder Kuchen, um die gleiche Gaumenfreude zu bewirken.
Aufwand und Nutzen stehen bei diesen protzigen Gebäcken einfach in keinem guten Verhältnis.
Noch immer davon traumatisiert, wie groß der Aufwand zur Erschaffung einer Horde Cake-Pops ist, werde ich so schnell keine mehr essen wollen. Und backen sowieso nicht.
Wer kam auch auf die Idee, Kuchen an einen Stiel zu stecken?
Da lobe ich mir doch den guten alten Kastenkuchen.
Apfelkern
Respekt! Habe ja schon öfter gelesen, dass das eine Heidenarbeit ist, aber wenn sogar Du kapitulierst...:/ :D Sehen aber super lecker aus. ;)
AntwortenLöschenDas Hauptproblem war, dass wir uns eine zu große Zahl der Stielkuchen als Produktionsziel gesetzt hatten. Falls es je ein nächstes Mal für die Cake-Pops und mich gibt, backe ich nicht zwei Rührkuchen, sondern die Hälfte des Teiges für einen kuchen.
LöschenAber die Mühen haben sich doch gelohnt, so hübsch und lecker wie die Kuchen am Stiel aussehen...
AntwortenLöschenDa ich auch schon öfter solche Kuchen am Stiel gebacken habe, kenne ich die Ausmaße, die jene kleinen Küchlein annehmen können, sehr gut, und ich bin sehr beeindruckt von der stolzen Zahl, die ihr da zusammengebacken und eingepackt habt...
Liebe Grüße :)
Ich hätte jetzt gerne welche davon.
AntwortenLöschenIch auch.
AntwortenLöschenIch habe noch nie von diesen Kuchen gehört, aber ich finde, sie klingen ziemlich lecker. Sie scheinen aber eher eine Aktion für Sylvester zu sein, wo ich traditionell den Tag vorher eine Eisbombe und andere Sachen vorbereite. Der Tag ist dann zwar gelaufen, aber das Ergebnis lohnt sich eigentlich immer. Nur das Aufräumen macht dann überhaupt keine Spaß mehr.
AntwortenLöschenEine sehr süsse Idee, auch ich hätte jetzt gerne wenigstens eins davon *_*
AntwortenLöschenDie sehen echt lecker aus o.O ich will auch ;)
AntwortenLöschenschöner Blog !
lg
http://www.noriamhoch2.blogspot.com/
Uuh, Backwerk. Gefällt mir. Die sollte ich vielleicht auch mal ausprobieren.
AntwortenLöschenUnd ich kenne das Problem gut. Backerei kann leicht mal in Arbeit ausarten. Nach ein paar Stunden vergeht dann schon leicht mal der Spaß.
kann man nicht theroretisch den stiehl einfach weglassen und die kleinen küchlein so änlich wie pralinen lassen? dann geht das mit dem trocknen auch schneller. oder?
AntwortenLöschenahhh! sind die genial! :)
AntwortenLöschenne super idee!
kuchen-lollies!
sehen super aus!