Montag, 28. August 2017

#PMDD23

Egal wie einfallslos man hinsichtlich neuer Blogbeiträge ist oder wie wenig Zeit man hat, seine tausend Ideen schriftlich festzuhalten: Picture my day day geht immer! Und so lasse ich es mir nicht nehmen, beim 23. PMDD dabei zu sein, nachdem ich den davor schon so glorreich verpasst habe. Hups.

Ach ja, hab ich eigentlich erwähnt, dass ich dieses mal auch fast verschlafen habe, meinen Tag in Bildern festzuhalten? Eigentlich stand der Termin im Kalender aber das heißt ja noch nicht, dass man das dann auch sieht. Zum Glück hat mich mein Freund in letzter Minute doch noch daran erinnert. Daher nur Bilder vom Bett und keine vom Frühstück, denn das war schon weg gemampft. Für die Vollständigkeit: es gab Müsli mit Sojamilch. Wie bei den letzten #PMDDs davor.


Spoiler: das Mittagessen hatte dann doch Kalorien.


Raus aus den Federn!


(Frühstücken, Zähne putzen, anziehen) Ab aufs Fahrrad Richtung Bibliothek.


Es geht in den Lesesaal. Gutes WLAN, vier Steckdosen pro Arbeitsplatz und helle Umgebung. Die Bibliothek ist echt ein guter Ort, um produktiv zu sein.


Bitte keine Steinzeittelefone in diesen Räumen!!!


Stunden vergehen, ich arbeite mich durch meine Lernkarten zur Vorbereitung auf das Staatsexamen im Oktober (#mimimi) und das spannendste, was zu fotografieren war, ist der Zwischenstopp auf dem Klo.


Geschafft! Und ab nach Hause.
Übrigens finde ich die automatischen Schließfächer echt genial, weil man sich nicht mehr ärgern muss, wenn man keine 1€ Münze dabei hat und niemand wechseln kann.


Zeit für einen dm Haul! Deren Auswahl an Bio Produkten mag ich sehr und mein Freund (vorher nie bei dm gewesen) kennt sich inzwischen schon so gut in deren Läden aus, dass ich ab und zu nur Einkaufslisten schreiben statt selbst hinzufahren muss, um einen Einkauf bei dm zu machen. 


Es ist halb drei und seit dem Frühstück habe ich nichts gegessen. Da ich kein Essen am Vortag vorbereitet habe und so ohne Verpflegung in der Bibliothek war, war ich daran selbst Schuld. Weil ich das Lernen aber nicht unterbrechen wollte, um Essen zu besorgen, habe ich den knurrenden Magen einfach mit Leitungswasser gefüllt, bis ich nach erledigtem Lernplan beim Lieblingsdönerladen um die Ecke Mittag für den Freund und mich einsammeln konnte. Muss schön sein, wenn man im Home Office arbeiten kann und dann noch Essen geliefert bekommt.


Noch ein paar Fragen aus alten Examina kreuzen. Irgendwann gab es dann Kardamom- Malzkaffee (mit ausreichend Sojamilch, damit es nicht mehr ansatzweise nach Kaffee schmeckt) und Kekse zur Motivation.


Nun zu den schönen Stunden des Tages! Wir haben Abendessen zubereitet, es in Dosen gepackt und sind zum nächsten Park geradelt.
Diese kleine Anhöhe habe ich meinen Freund dann übrigens nach dem Essen huckepack hoch getragen. Bestes Beintraining!


Picknick aufbauen…


… Picknick verspeisen! Hummus, Quinoabällchen (nach diesem tollen Rezept) und Salat mit Auberginen, Tomaten und Pilzen haben unter freiem Himmel gleich doppelt so gut geschmeckt.


Eine Runde Frisbee spielen nach dem Essen. Wusstet ihr eigentlich, dass es verdammt schwer ist, ein Bild von einer fliegenden Frisbeescheibe zu machen?


Auf dem Heimweg gibt es einen Platz mit Stangen zum Üben von Klimmzügen, Dips und weiteren Gymnastikübungen. Habe mir da gleich mal Schultermuskelkater für den nächsten Tag organisiert.


Dachtet ihr etwa, es gäbe einen PMDD bei mir ohne Strickcontent? Sicher nicht!
Stricktutorials schauen und dabei am eigenen Projekt weiter arbeiten.


Unscharfe Bilder von Zahnbürsten machen.


Und ab ins Bett!

Wieder ein Tag vorbei. Im Moment sind durch den Lernplan für das Staatsexamen UND das normale Leben meine Tage so gefüllt, dass ich richtig zu spüren bekomme, wie die Tage an mir vorbei rasen und ich immer wieder am Abend völlig erschöpft bin. Es ist schön, so viel an einem Tag zu schaffen aber gleichzeitig freue ich mich auch schon auf ein Leben mit ein wenig Freizeit nach dem Examen im Oktober. Und ich freue mich auf den nächsten #PMDD. Immer wieder spannend, seinen Tag festzuhalten!

Was habt ihr am Freitag so getrieben?

Mittwoch, 16. August 2017

Studentenleben: Das war's schon?!

Fast fünf Jahre ist es her, dass ich zum ersten Mal auf dem Campus der medizinischen Fakultät stand und ganz aufgeregt nach dem richtigen Büro für die Immatrikulation suchte. Nicht viel später war ich wieder total aufgeregt am selben Ort auf der Suche nach dem Hörsaal für meine erste Vorlesung des Studiums. Und dann verging die Zeit wie im Flug.

Irgendwann brauchte ich den Lageplan für die Veranstaltungsorte auf den verschiedenen Campi nicht mehr, konnte den pro Schale statt nach Gewicht abgerechneten Salat in der Mensa sehr hoch stapeln und wusste immer, wo das nächstgelegene Klo auf dem Campus war. Angekommen in diesem Studentenleben habe ich mich schnell an den Rhythmus von Semester - Prüfungsstress - Semesterferien/Pflichtpraktika gewöhnt und mein Leben gut damit arrangiert. Und auf einmal fällt dieses über fünf Jahre Medizinstudium wohl gepflegte Schema auseinander - denn ich bin im finalen Universitätssemester angekommen. Die letzte Pflichtveranstaltung liegt schon knapp zwei Monate zurück, die letzte Repetitoriumsveranstaltung nur drei Wochen. Dennoch kann ich es kaum fassen, dass ich den universitären Teil meines Studiums mit den ganzen furchtbar anstrengenden aber lehrreichen und oft faszinierenden Physiologie-, Anatomie- oder Biochemievorlesungen, Seminaren, Gruppenarbeiten und Untersuchungskursen durchlaufen und bestanden habe. Unendlich viel Detailwissen in mein Gehirn gestopft und locker die Hälfte davon wieder vergessen. Mal ehrlich, wozu soll ich später als Arzt mal den exakten Aufbau von Mikrotubuli kennen? Falls ich mal bei Wer wird Millionär teilnehme vielleicht. Und für jeden unwichtigen Fakt, den ich gelernt habe, gibt es vielleicht etwas wichtiges, von dem ich noch keine Ahnung habe.

Klar bin ich jetzt nach den gefühlt unendlichen Kursen und Rollenspielen super spitze in einfühlsamer Patientenkommunikation - aber nichtsdestotrotz habe ich ein wenig Angst, demnächst auf die Menschheit aka Patienten losgelassen zu werden. Theoretisch weiß ich so viel - aber wer garantiert mir, dass ich vor Aufregung nicht die Hälfte vergesse, wenn der Ernstfall kommt? Das Gute ist, dass man als Anfänger erst mal nie allein ist. Und dass nach dem Staatsexamen noch ein ganzes Jahr Pflichtpraktika für das Trainieren aller praktischen Skills und den täglichen Bürokratismus, über den man im Studium weniger viel lernt,  auf mich wartet.

Wie auch immer: unglaublich, dass fünf Jahre theoretisches Medizinstudium hinter mir liegen. Ich habe so viele fachbezogene Dinge gelernt aber auch herausgefunden, was für ein Mensch ich bin und was ich nicht will. Was man will, ist dann doch immer ein wenig schwieriger zu beantworten.
Da macht es mir jetzt nur Sorgen, dass ich noch nie durch eine Prüfung gefallen bin - denn meine Mutter sagt, mindestens einmal im Studium falle jeder durch. Im Staatsexamen würde ich aber ehrlich gesagt trotzdem am liebsten direkt bestehen und nicht ihre Prophezeiung erfüllen. Fände sie sicher auch cooler.

Deshalb hocke ich jetzt jeden Tag sehr asozial am Schreibtisch und arbeite den Lernplan ab. Nach über zwei Monaten habe ich bereits keine Lust mehr, weitere zwei Monate noch einmal nach dem Lernplan zu leben und sieben Tage die Woche nicht so viel anderes zu tun aber ich fürchte, dass es einfach so läuft, wenn man die passend als Hammerexamen betitelte Prüfung schaffen will.

Und selbst das Staatsexamen wird schneller vorbei sein als ich es mir momentan vorstellen kann. Wenn mir schon fünf Jahre Studium so kurz vorkommen, dann dauert das Staatsexamen ja wirklich nur einen Lidschlag lang. Hoffen wir mal, dass das alles klappt. Und jetzt bitte nicht mehr wundern, warum hier nicht so viel passiert: Ich bin sehr beschäftigt, jede Menge Fakten in mein Gedächtnis zu prügeln und im Anschluss hysterisch lachend Panikattacken beim Blick auf den Kalender zu bekommen.