Samstag, 16. April 2016

Britain, Britain, Britain! Ein Reisebericht



Seit meinem letzten Post über das Reisen mit Handgepäck wisst ihr zwar, was ich eingepackt habe, doch was ich während meiner Reise nach Großbritannien erlebt habe, möchte ich euch jetzt berichten. Nebenbei ist das auch die perfekte Gelegenheit, euch die in meinen Augen besten Tipps für tolle Orte und Attraktionen in den jeweiligen Städten zu geben.

Bath
In London gelandet ging es am nächsten Tag direkt weiter nach Bath. Hach ja, Bath! Ein Traum von einer Stadt: wunderschön aufeinander abgestimmte Architektur aus dem goldgelben Sandstein, der in der Umgebung der Stadt abgebaut wird, immer wieder grüne Parks oder prächtige Plätze umgeben von wohlkonstruierten fast kitschigen Bauten, dazwischen schlängelt sich der Fluss Avon und rings um die Stadt sind prächtige Villen in die sanften grünen Hügel gebettet.
Kein Wunder, dass die Stadt zum Weltkulturerbe ernannt wurde!

Einfach die Stadt genießen
Bath selbst ist ein Kunstwerk. Nehmt euch Zeit, die wunderschönen Plätze zu entdecken, die Straßen lang zu schlendern und das zu schätzen, was die Architekten John Wood und Sohn, Robert Adam und viele weitere gezaubert haben.





Die berühmte Pulteney Bridge über dem River Avon

An Säulen haben sie in Bath nicht gespart

Such das Grün!
Die römischen Bäder
Bath heißt nicht grundlos so: in diesem Ort gibt es die einzigen natürlichen heißen Quellen Großbritanniens, was die Römer vor fast zweitausend Jahren zum Anlass nahmen, eine großzügige Bade- und Tempelanlage hier anzulegen. Diese wurden wundervoll rekonstruiert. Davon abgesehen, dass dieser ganze antike Gebäudekomplex mit Bädern, Saunen und Statuen sehr beeindruckend und ästhetisch ist, fand ich es absolut verrückt, dass die römischen Bäder direkt neben der Abbey liegen. Da haben sie ja Glück gehabt, die Abbey nicht auf die damals noch verschütteten Bäder gebaut zu haben!

Einfach wow 
Immer noch wow
Das Wasser aus den heißen Quellen von Bath gilt übrigens als Heilwasser und kann direkt vor Ort kostenlos getrunken werden. Es war…nun ja…ein Erlebnis. Für alle, die den Geschmack von ausgekochten Eisennägeln mögen, sehr zu empfehlen!

Hier zapft man das Heilwasser
Das Ticket kostet 15 Pfund für Erwachsene beziehungsweise 21 Pfund als Sparticket kombiniert mit dem Eintritt für das Fashion Museum und die Victoria Art Gallery. Studenten sparen noch ein paar Pfund.
Das Kombiticket lohnt sich nicht nur finanziell, da das Fashion Museum eine großartige Sammlung von Kleidung aus dem Zeitraum des 17. Jahrhunderts bis heute zeigt und damit grandios veranschaulicht, wie sich die Mode entwickelt. Nur die für die heutige Zeit stellvertretenden Modelle waren ein bisschen seltsam ausgewählt. Oder wickelt ihr euch täglich in Plastiktüten ohne dass ich etwas davon weiß?
Diese Verwirrung über die heutige Mode wird aber komplett dadurch ausgeglichen, dass man die Möglichkeit bekommt, Replikationen damenhafter Kleider aus vergangenen Jahrhunderten anzuprobieren. Ein Besuch lohnt sich.

Prior Park Landscape Gardens
Etwas außerhalb der Stadt Bath liegt ein Park, der konzipiert wurde, um von dort aus, die prächtige Stadt Bath zu bewundert. Der Plan ist absolut aufgegangen!

Weitläufige grüne Wiesen, Hügel, kleine Bäche, ein wohlduftendes Meer aus Bärlauch und eine atemberaubende Aussicht empfingen uns im Park. Besonders stolz ist man auf die palladinische Brücke, eine der letzten vier, die weltweit noch erhalten sind. Zauberhaft schön!




Einziger Negativpunkt: der Spaß kostet Eintritt. Ansonsten: Besucht den Prior Park Landscape Garden! 

Wool
Für meine strickbegeisterten Leser kann ich noch eine Empfehlung der besonderen Art geben. In Bath haben wir einen wunderbaren Wollladen entdeckt. Wobei ich ja zugeben muss, dass die Suche sehr dadurch erleichtert wurde, dass das Geschäft schon Wool also Wolle heißt.
Das Angebot bietet Garne größerer Firmen bis hin zu Produkten von unabhängigen Färbern und britischer Wolle. Es macht wirklich Spaß, sich durch das Angebot zu wühlen und davon zu träumen, alles zu verstricken und sich dann für ein wolliges Souvenir zu entscheiden.

Das ist übrigens mein unglaublich weiches Mitbringsel aus britischer Wolle geworden:

<3


Lacock
Ganz in der Nähe des zauberhaften Baths liegt ein weniger ländlich das Örtchen Lacock. Erste Lektion: es ist nicht einfach, das ganze korrekt auszusprechen, das Üben ist aber unterhaltsam.
Im Jahre 1232 wurde in Lacock ein katholisches Kloster gegründet, das als eines der wenigen Klöster die Unterdrückung des katholischen Glaubens auf der Insel überstanden hat.
Lacock Abbey war unter anderem Wohnort von William Henry Fox Talbot, der von seinen Zeichenkünsten so frustriert war, dass er einen großen Beitrag zur Entwicklung der Fotografie betrug beziehungsweise parallel mit anderen seiner Zeitgenossen erfand. Heute ist das Kloster im Besitz des National Trust und die meiste Zeit eine Sehenswürdigkeit, gelegentlich aber auch ein Drehort. Bekanntestes Beispiel sind die Harry Potter Filme, für die einige Szenen in der Lacock Abbey aufgenommen wurden.

Lacock Abbey

Um das Kloster mit seinen schönen Gartenanlagen hat sich ein niedliches Dorf entwickelt. Bemerkenswert ist, dass es dort eine Bäckerei gibt. Nicht, dass man dort richtiges Vollkornbrot bekäme, aber im Gegensatz zu Großstädten, in denen einfach jeder die Backwaren im Supermarkt erwirbt, ist es immerhin noch eine wirkliche Bäckerei. Es gibt gemütliche Sitzplätze im Inneren, man kann seinen leckeren Kuchen aber auch wie wir auf der kleinen Bank vor dem Geschäft verzehren.


Übrigens findet man das Haus, in dem Lily und James Potter in den Verfilmungen wohnen, auch in Lacock.

Lacock bietet rustikale Szenerie



Portsmouth
Die nächste Station war Portsmouth.
Noch geblendet vom glorreichen Stadtbildes Baths kann ich dem Stadtbild von Portsmouth ehrlich gesagt nicht so viele bewundernde Worte schenken, doch eine Sache hat Portsmouth Bath voraus: die Lage am Meer!

Historic Dockyard
Die wahrscheinlich größte Attraktion ist der historische Hafen. Hier liegen neben der HMS Warrior auch die berühmte HMS Victory, das Schiff, auf dem Lord Nelson die Schlacht von Trafalgar gewann und auch am selben Tag dort starb.
Mit dem (online sehr viel günstigeren!) Ticket erhält man Eintritt zu zahlreichen Museen zum Thema Schiffsbau, Marinekunst, Royaler Marine und mehr, einer Hafenrundfahrt, kann die HMS Victory und HMS Warrior besichtigen, sich das Submarine Museum anschauen und das auf Land liegende U Boot von innen erleben. Ach ja, ein Explosionsmuseum zum Thema Waffenherstellung gibt es auch nocht. Nach Kauf sind die Tickets ein Jahr lang gültig, was angesichts der schier unendlichen Menge an Attraktionen auch sinnvoll ist.
Ab Sommer diesen Jahres wird auch das Anfang des 16. Jahrhunderts gesunkene Tudor Schiff Mary Rose zu besichtigen sein.
Der nicht historische Hafen ist übrigens noch in Betrieb und auch ein Marinestützpunkt. Wer also moderne Kriegsschiffe sehen möchte, wird hier fündig. Ich hätte viel lieber Charles Darwin auf seinem Schiff gesehen, wie er auf der HMS Beagle zu seinen berühmten Reisen aufbrach. Leider war ich dafür etwas spät dran.

Hübsche Schiffe

mittelmäßig hübscher Hafen

Seaside
Entland des Kiesstrandes führt eine Promenade, die einen vom historischen Hafen aus zum Southsea Castle führt. Das ist eine Festung, von dem Henry VIII 1545 sein Lieblingsschiff die Mary Rose sinken sah. Good times!
Die Festung selbst war nicht besonders aufregend, was aber auch daran liegen könnte, dass wir Pech hatten und alles geschlossen war. Ansonsten heißt es nämlich: freier Eintritt!


Entlang der Küste zum Southsea Castle
Charles Dickens Birthplace 
Mögt ihr die Bücher von Charles Dickens oder wollt ihr einfach viktorianische Inneneinrichtung bestaunen? Dann ist das Charles Dickens Birthplace Haus für euch!
Dort kann man nicht nur die Chaiselounge sehen, auf der er verstorben ist, sondern auch seine Werke sehr günstig erwerben.

Portsmouth Museum
Das städtische Museum ist eine bunte Mischung von Exponaten aus der Stadtgeschichte und Sonderausstellungen. Besonders interessant fand ich dabei die Sherlock Holmes Ausstellung. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, wie diese Stadt zu einer Ausstellung über den bekannten Detektiv kommt. Ganz einfach: der Autor hat selbst in Portsmouth gelebt und gearbeitet!
Die Entscheidung zum Besuch des Museums erleichtert der Fakt, dass der Eintritt kostenlos ist, extrem.

London
Während einer Reise durch England lässt es sich kaum vermeiden, auch nach London zu kommen. Daher möchte ich auch meine Highlights der Hauptstadt mit euch teilen.

Hyde Park
Ich kann nicht behaupten, dass es ein Geheimtipp wäre, sich in den Hyde Park zu setzen. Trotzdem ist es eine wunderbare Oase, in der man sich vom Trubel, dem Gedränge und Gestank der großen Stadt ein bisschen erholen kann. Als ich aus dem Stress der U-Bahn in diesen grünen, sonnendurchfluteten Park voller Narzissen kam, war es einfach magisch. So im ganzen fand ich London nämlich eher anstrengend als wunderschön - es ist und bleibt einfach eine Großstadt!


Victoria and Albert Museum
Staatliches Museum, große Kunstausstellung, freier Eintritt. Damit lassen sich meine Gedanken über dieses großartige Museum vor meinem Besuch dort summieren.
Es war ein Museumserlebnis vom Feinsten, mehr Museum geht kaum. Schon direkt hinter dem Eingang steht man inmitten von Skulpturen von Auguste Rodin, die man nur von Bildern kennt. Man kann sich völlig in dem gigantischen Museum verlieren: Skulpturen, mittelalterliche Altäre, Gemälde von Cranach bis Raphael ist alles dabei, Kunstausstellungen aus diversen asiatischen Ländern, Textil- und Modeausstellung, eine Ausstellung zum Wandel von Schmuckstücken im Lauf der Jahrtausende, eine Ausstellung von Theaterrequisiten ... einfach nur atemberaubend.
Ich muss die ganze Zeit da gestanden und völlig ungläubig auf den Kunstschatz direkt vor meiner Nase gestarrt haben. Als mir klar wurde, dass sie wirklich eine Nachbildung der Trajanssäule in Originalgröße (zweigeteilt, damit die knapp 30m Säule in die hohen Säle passt) haben, musste ich mich erst mal am Geländer festhalten. VERRÜCKT! Auch von Michelangelos David hatten sie eine Replikation. Königin Victoria wollte ihren Künstlern damals die Möglichkeit geben, ohne je Rom bereist zu haben, klassische Kunstwerke originalgetreu darzustellen.
Ein Besuch in dem 1852 von Königin Victoria und Albert gegründeten Museum lohnt sich für jeden mit einem Funken Begeisterung sehr! Ich bin noch immer ganz beeindruckt, wie nah man durch den etwas ungewöhnlichen Aufbau den Exponaten kommt.




Camden Lock Market
Das beste kommt zum Schluss und damit meine ich in diesem Fall eine Auswahl von unglaublich leckerem Essen. Auf dem Camden Lock Market gibt es neben einer bunten Mischung von Essen aus aller Welt auch Kunst, handgefertigte Dinge und Souvenirs. Aber ehrlich gesagt, mochte ich die Stände mit dem Essen am liebsten. Von indischen Currys über Fish and Chips bis hin zu Poffertjes und Sushi gibt es da alles, was das Herz begehrt. Nicht unbedingt zum Schnäppchenpreis, doch wenn man sich alles teilt, wird es alles ein wenig günstiger und man selbst nur halb so dick.

Poffertjes, Millionaires Shortbread, Pastel de Nata, Falafel ... nomnomnomnomn!
Ich hoffe, ihr hattet gerade in Gedanken eine gute Kurzreise nach Großbritannien und vielleicht fühlt ihr euch inspiriert, ein paar der beschriebenen Orte tatsächlich irgendwann auch einmal selbst zu besuchen. Denn auch wenn Großbritannien sich nicht immer von seiner instagramtauglichen Seite zeigt und dreckig oder schrullig ist, muss man das Königreich auf der Insel einfach lieben!




Donnerstag, 7. April 2016

Warum das Reisen mit Handgepäck ideal ist

Momentan muss ich im Straßenverkehr ganz besonders aufpassen, denn ich bin frisch zurück von meiner Reise nach Großbritannien. Ihr wisst schon, diese europäische Insel, auf der alle auf der falschen Seite fahren.

Während meiner zehntägigen Reise bin ich nur mit Handgepäck unterwegs gewesen. Meine liebste Reisebegleitung Karo fragte mich auch ganz verwundert, wie ich denn da bitte alles nötige für die Reise rein bekäme. Genau ein Jahr zuvor hatten wir schließlich für unseren fünftägigen Urlaub in Budapest zusätzlich zum Handgepäck einen Koffer dazu gebucht, um alles, was wir "brauchen" mitnehmen zu können.

Ich habe dieses Mal einfach sehr viel bewusster gepackt. Nur das wesentliche mitnehmen und den unnötigen Kram zu Hause lassen. Dadurch findet man unterwegs im nicht vollgestopften Rucksack auch alles problemlos und muss weniger umher schleppen.
Dazu kommt, dass der Begriff Handgepäck ein bisschen irreführend ist. Darunter habe ich mir immer vorgestellt, dass man eine kleine Handtasche mit den Ausweisen, Portemonnaie, drei Bonbons und einem Buch mit an Bord nehmen kann. Dann habe ich beim Buchen des Fluges noch einmal genau nachgelesen. Und siehe da: laut Ryanair, mit denen ich geflogen bin, sind pro Passagier

"ein Handgepäckstück mit einem Gewicht von bis zu 10 kg sowie maximalen Abmessungen von 55 x 40 x 20 cm plus eine kleine Tasche mit maximalen Abmessungen von 35 x 20 x 20 cm zulässig". 

Moment mal, das sind ja schon zwei Gepäckstücke! Und dazu kommt, dass diese Maße größer sind, als ich gedacht hätte.



Das waren meine zwei Handgepäckstücke: mein großer 28 l Rucksack plus eine kleine Umhängetasche für Portemonnaie, Ausweise, Handy, Flug- und Bustickets, Kopfhörer, Notizbuch, Stift und Kindle - sprich das, was ich immer direkt griffbereit haben wollte. Am Urlaubsort reicht die Umhängetasche dann auch für die Tagesausflüge und der Rucksack kann in der Unterkunft bleiben.

Und wie packe ich nun, dass dieser Stauraum reicht, um mich für zehn Tage zu versorgen?
Einen kleinen Einblick dazu habt ihr ja schon während meines Packens am Picture My Day Day 
bekommen.
Das große Geheimnis für kälteres Klima ist das Schichten. Drei Tops zum Drunterziehen, vier langärmlige Shirts, ein 3/4 Arm Shirt, eine Fleecejacke und ein Tuch. Schlafanzug, zehn Paar Socken und genauso viele Unterhosen sowie ein Paar wärmere Stricksocken, Handschuhe, Badelatschen und das war es dann auch an Kleidung.
Die Jeans für die Reise sowie die Fleecejacke habe ich bereits zum Flug getragen. Dann fehlt nur noch die Waschtasche, ein großes und ein kleines Handtuch. Plus der für Großbritannien essentielle Regenschirm in der Seitentasche.

Waschtasche. Das vor allem für uns Frauen ist das ein Teil des Gepäcks, der leicht in seinem Umgang ausarten kann.
Ich habe mich auf eine kleine Abfüllung meiner Gesichtscreme, ein flüssiges Rouge, ein Concealer, eine kleine Mascara, ein Kajalstift, ein Lippenstift, Puder und Wimpernzange (braune Waschtasche) beschränkt. Dazu kamen dann Deo, Lippenpflegestift, Hand- und während des Urlaubs auch Körpercreme und Zahnbürste außerhalb der Tasche.
In die helle Tasche wanderten ein Puderpinsel, Menstruationstasse, Handwaschpaste für die Kleidung, ein Vorhängeschloss, Taschenspiegel, Haargummi, kleine Haarbürste. Zahnpasta, Duschgel und Shampoo teilten wir uns während der Reise.
Das ist generell empfehlenswert für den Fall, dass ihr nicht allein reist: soweit es geht, Gegenstände gemeinsam nutzen. Denn warum sollte man zwei Tuben Zahnpasta tragen, wenn eine völlig ausreicht?
Für ein wärmeres Ziel würde ich die Tasche noch um Sonnencreme und eventuell Insektenspray ergänzen. Mir ist klar, dass die dekorative Kosmetik nicht notwendig ist und auch zu Hause bleiben könnte, doch das ist ein kleiner Luxus, den ich mir auch im Urlaub gönne.


Falls ihr euch jetzt wundert, was der Fuchs auf dem Bild macht: das ist ein ungeheuer praktischer Zahnbürstenschutz. Großartig für die Reise und perfekt, um die Mitreisenden in Aufregung zu versetzten, weil ein Fuchs aus dem Rucksack schaut. Danke dafür, Connü!

In der Zeit der Reise habe ich es extrem genossen, nur mit Handgepäck unterwegs zu sein.
Damit habe ich nicht nur beim Flug Geld gespart, da ich kein großes Gepäckstück dazu buchen musste, sondern auch ohne Kofferabgabe schneller einchecken können. Genauso gut geht es nach der Landung weiter: kein Warten auf den Beginn der Gepäckausgabe, kein Bangen, dass das Gepäck verloren gegangen sein könnte oder beschädigt wird. Man hat immer alles in Reichweite dabei.

Wartest du noch auf dein Gepäck oder reist du schon?
Es war ein gutes Gefühl, so gepackt zu haben, dass man wirklich alles unterwegs tatsächlich brauchte, was man gepackt hat. Nun ja, ehrlich gesagt habe ich die Menstruationstasse und die eingepackte Gesichtsmaske für einen lustigen Mädelsabend unterwegs nicht verwendet. Davon abgesehen kam aber alles während der zehn Tage zum Einsatz und mit dieser Quote bin ich mehr als zufrieden.

Ein Vorteil des kleinen Gepäcks ist auch, dass man weniger versucht ist, große Souvenirs zu kaufen, die eventuell Sachen sein könnten, die man eigentlich nicht braucht. Allein schon, weil man sie eh nicht transportieren könnte. Hier eine Übersicht meiner Mitbringsel.


Eine Dosis meines geliebten  Lady Grey Tees für mich, der im Angebot war und bei uns nicht leicht erhältlich ist und wenn dann nur sehr teuer. Eine Packung Dairy Milk Buttons für meine Schwester, die inspiriert von Youtubern schon lange diese Schokolade probieren möchte. Was natürlich nie fehlen darf: Wolle! 
Diese ist wahrhaftig das perfekte Souvenir, da sie leicht und komprimierbar ist. Aus meinem Knäul plane ich mir ein paar warme Socken zu stricken, die mich immer an diesen tollen Urlaub erinnern werden. Das zweite Knäul gehört Karo und wurde nur von mir transportiert.
Auf dem Bild fehlt noch ein Bild von Minzschokoladentalern, die ich bereits meiner Mutti geschenkt habe. 
Insgesamt bin ich unglaublich zufrieden mit meinen Souvenirs: es ist nichts dabei, was mir sinnlos die Wohnung vollmüllt und ich freue mich schon sehr darauf, meine britischen Socken zu stricken.

Und nun noch einmal ganz kurz zu meinen Must-Haves (was für ein bescheuertes Wort!) für den Rucksacktouristen:

1. Ein gutes Schloss. Sichert in Hostels im Mehrbettzimmer die wertvollen Dinge vor eventuellen Langfingern.

2.  E-Reader. Ein kleines leichtes Gerät eingepackt hat man dutzende Bücher dabei. Und weil Moby Dick schrecklich langatmig war, konnte ich Dank Kindle einfach so zu Sherlock Holmes und Frankenstein wechseln ohne mehrere Bücher mitschleppen zu müssen.

3. Handwaschmittel. Weniger packen, mehr waschen. Meine schlammigen Hosenbeine wurden gewaschen und geföhnt, wodurch keine zusätzliche Jeans nötig war. Für noch längere Reisen mit Handgepäck kann ich mir gut vorstellen, nicht mehr Unterwäsche und Socken mitzunehmen, sondern einfach zu waschen.

4. Menstruationstasse. Das Teil ist schlicht und einfach genial. Ein Gegenstand statt ganze Bündel von Binden und Tampons. Was für eine großartige Erfindung!

5. Akku Pack. Man weiß ja nie, wann der Strom des Smartphones ausgeht und wo der Nachschub her kommt. Damit kann man Offline Karten immer benutzen oder online die lokalen Museen recherchieren.

6. Wasserflasche. Eine leere Wasserflasche kommt problemlos durch die Sicherheitskontrollen und kann dann unterwegs immer mit Leitungswasser aufgefüllt werden. Spart unglaublich viel Geld und vermeidet akute Durstanfälle. Nicht mit auf dem Bild wegen spontaner Demenz.


Mein Fazit ist, dass ich restlos begeistert bin vom Reisen über mittlere Zeiträume nur mit Handgepäck. Dank kleiner Packungen unter 100ml kommen auch die flüssigen Kosmetika durch die Sicherheitskontrolle. Ich hätte es nie für möglich gehalten, mit nur knapp sechs Kilo Gepäck im Rucksack problemlos zehn Tage lang unterwegs zu sein, doch es gab wirklich nie einen Moment, in dem ich irgendetwas vermisst habe.

In Zukunft werde ich es mir gut überlegen, ob ich auf Reisen mehr als nur meinen Rucksack brauche. Denn selbst wenn man nicht mit dem Flugzeug unterwegs ist, muss man nicht mehr packen als nötig. Schließlich möchte ich nicht mein schweres Gepäck durch die Welt tragen, sondern etwas erleben.