Montag, 23. Februar 2015

Aus dem Leben eines Wenigfliegers

Erinnert ihr euch noch an euren allerersten Flug? Ich war 14, auf dem Weg zu einem Familienurlaub in der Türkei und vor lauter Flugangst ganz aufgeregt. Natürlich würden wir alle sterben und meine Eltern waren völlig verrückt, überhaupt einen Flug zu buchen. Wäre ich nicht so überzeugt gewesen, bei dem Flug zu sterben, hätte ich mir wohl vorgenommen, ihnen das nie zu verzeihen.

Es kam natürlich alles ganz anders als man es sich so denkt: wir überlebten den Flug, der Urlaub war toll und es folgten diverse weitere Flüge. Langstrecke, Kurzstrecke, sogar ein Inlandsflug auf Kuba mit so einer landeseigenen Never-come-back-Airline. Alles überlebt.

Seitdem ich nach dem Abi nicht mehr mit meiner Familie Urlaub mache, bin ich auch nicht mehr mit dem Flugzeug unterwegs gewesen. Das wird sich heute ändern, denn es geht nach Budapest. Mit der Bahn hätte es über zwölf Stunden gedauert und wäre auch noch teurer gewesen als zu fliegen. Die Entscheidung für das Fliegen fiel daher nicht schwer.

Jetzt geht es bald los und ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Das letzte mal bin ich 2012 geflogen und nun schon sehr aus der Routine. Was muss ich noch mal beim Handgepäck beachten? Wie macht man das mit dem Boarden nochmal? Zum Glück reise ich nicht allein.

Für mich ist das Flugzeug als Verkehrsmittel noch immer etwas besonderes. Bahn fährt man dauernd, Autos sind leicht zugänglich und selbst mit dem Boot bin ich regelmäßig unterwegs. Nur Fliegen bleibt bei mir ein kleines Event obwohl es für viele völlig alltäglich ist.
Das Kribbeln beim Start ist toll, die Landung eher immer ein Hoffen, dass auch alles gut geht.
Wirklich ängstlich bin ich nicht mehr, man kann auch mit der Bahn oder dem Auto verunglücken. Man denkt einfach nicht daran, weil man ja ständig mit Bahn oder Auto unterwegs ist

Nicht nur das Reisen via Flugzeug ist für mich noch ziemlich aufregend. Das erste mal selbst einen Flug zu buchen war schon einprägsam. Worauf muss man eigentlich achten? Wie viele Stunden vorher muss ich da sein? Welche aufwändigen Bestimmungen muss ich beachten? Ist man mit der Bahn unterwegs, packt man einfach ein, was man will und gut. Im Flugzeug gibt es Maße und Gewichte einzuhalten, Flüssigkeiten und spitze Gegenstände sind in den Koffer zu sortieren. Das bedeutet also leider kein Stricken mit meinen doch recht spitzen Nadeln im Flugzeug. So kann ich doch meine Quote von einem Paar Socken pro Woche nie halten!

Mal sehen, wie es wird. Ich glaube daran, dass es gut wird. Man muss ja optimistisch an die Sache heran gehen.

Wie geht es euch in Sachen Fliegen: seid ihr total routiniert und macht das wie im Schlaf oder seid ihr eher auch immer ein bisschen nervös, ja nichts zu vergessen?
Nachdem ich gestern die erste Folge Come Fly With Me gesehen habe, weiß ich aber definitiv schon eine Sache über das Reisen mit dem Flugzeug: es kann viel Spaß machen.

Apfelkern

Sonntag, 1. Februar 2015

*busy busy busy*

Prüfungszeit bedeutet  bei mir reguläre Kurse an der Uni, diese nachzubereiten und parallel dazu zu lernen. Zu keinem Zeitpunkt des Jahres ist bei mir die Zeit knapper und genau in diesen Phasen habe ich immer die wildesten Ideen und bin für alles zu begeistern.

Alle Beschäftigungen, die geistig nicht hochanstrengend sind, begrüße ich nach stundenlangen Lernsitzungen am Schreibtisch voller Euphorie. In den letzten Wochen habe ich so mehr Kuchen als im gesamten restlichen Semester gebacken, weil es einfach so entspannend ist. Außerdem gibt es wenn man den Kuchen - um beim ständigen Backen nicht zu fett zu werden - an Freunde und Familie weiter reicht, positives Feedback. Das führt dazu, dass man noch mehr tolle Rezepte ausprobieren möchte, da es ja entspannend und mit glücklich mampfenden Gesichtern von Mitmenschen verbunden ist.

Ich mache fast aktuell täglich Sport, denn es ist wie Yoga für den Geist und unendlich beruhigend. Egal wie stressig der Tag war und wie müde und entnervt ich danach bin: nach einer halben Stunden Sport ist das Leben wieder in Ordnung. So gut durchblutet und wach lernt es sich danach auch gleich wieder besser.

Meine To-Do Listen werden gerade abgearbeitet wie nix, ich bin in dem Stress richtig drin und es gibt Momente, an denen ich es gut finde. Einfach mal nichts zu tun fällt mir gerade schwer, denn ich weiß, dass der Lernplan eng ist.
Meine einzige wirkliche Form der Prokrastination ist es, literweise Tee zu trinken und deshalb ständig von der vollen Blase ins Bad gescheucht zu werden. Wenn ich dann mal eine Hand frei habe, wird gestrickt. Meine aktuelle Geschwindigkeit im Socken stricken liegt bei zwei Paar pro Monat und ich bin selbst fasziniert, wann ich das eigentlich schaffe.

Aktuell frage ich mich wirklich, was ich sonst immer den ganzen Tag lang mache, um weniger zu schaffen als jetzt. Die Antwort ist klar: schlafen. Selten bin ich abends so erledigt wie jetzt und selten schlafe ich so wenig. Durch den Stress läuft es am nächsten Tag trotzdem weiter.
Blogposts lese ich auch kaum, wenn ich mir den Luxus von Erholung und Freizeit gönne, soll er produktiv sein.

Das klingt ja fast, als würde ich den Stress und den Zeitdruck genießen. Das ist nicht ganz falsch. Aber viel länger als noch ein paar Wochen möchte ich das auch nicht erleben.
Es wird Zeit, dass ich mich wieder mal entspannt mit einem Buch hinsetzen und ohne Blick auf den Kalender und die Uhr mal einfach einen Tag nichts tun kann. Und es wird auch Zeit, dass ich all die Ideen für Ausflüge, Treffen mit Freunden, Bastelkram und was einem sonst noch so zu solch unpassenden Zeiten durch den Kopf schießt, in die Tat umsetzen kann statt nur davon zu träumen weil die Zeit knapp ist.  Der positive Eustress ist auch nur so lange gut, solange sein Ende abzusehen ist.

Wie geht ihr mit Stress um?

Na dann mache ich mich mal zurück an die Skripte.

Apfelkern