Samstag, 30. August 2014

Mit dem Rad an die Ostsee

Ich hab es wieder getan: ich bin mit dem Rad nach Usedom gefahren. Nach dem Abi habe ich mit vier Freundinnen den Weg schon einmal auf mich genommen und jetzt habe ich die Tour mit meinem Freund zusammen wiederholt. Und weil mir dieser Weg an die Ostsee und diese Art des Urlaubs jedes Mal so gut gefallen hat, möchte ich euch davon berichten.

Der Weg führt prinzipiell von Berlin Mitte durch Brandenburg und Mecklenburgvorpommern nach Usedom. Man fährt hauptsächlich auf gut befahrbaren, schön ausgebauten Radwegen: asphaltiert und glatt. Teilweise ist man auf Landstraßen, die allerdings - weil sie in der ruhigen Uckermark oder Mecklenburgvorpommern liegen - kaum befahren sind oder muss auch mal eine größere Straße überqueren.
Neben dem 337m langen Hauptweg gibt es auch Abkürzungen, die einem etliche Kilometer ersparen und man so nur ca 210 Kilometer von Berlin nach Usedom hat. Insofern man sich nicht zu oft verfährt.

Eine Landschaft voller toter Bäume 
 Man sollte aber wissen, dass diese Abkürzungen nicht immer über schöne asphaltierte Wege verlaufen, sondern eher durch lauschige kleine, ein bisschen tot wirkende Dörfer und vor allem viel schlechter ausgeschildert sind als der offizielle Hauptweg. Auf der Seite www.berlin-usedom-radweginfo.de werden die einzelnen Streckenabschnitte gut dargestellt und beschrieben, wobei man sagen muss, dass die Wegbeschreibungen für die Übergänge und Abzweigungen der Abkürzungen teilweise nicht eindeutig waren und wir auch manchmal ein wenig suchen mussten.

So ein Urlaub mit dem Rad ist etwas ganz anderes, als mit dem Auto oder mit dem Flugzeug zu verreisen. Man muss sich genau überlegen, was man mitnehmen will, Prioritäten setzen. Lieber die Handwaschpaste um das Shirt zu waschen mitnehmen als ein Shirt mehr zu schleppen. Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kleidung, Lebensmittel, ein bisschen was zur Körperpflege und am besten noch ein Buch müssen in die Fahrradtaschen hinein komprimiert werden. Aber abgesehen davon, dass es alles untergebracht werden muss, sollte man auch daran denken, dass man die Taschen transportieren muss.

Wenn man am Tag über 100km Rad fährt, merkt man das Gepäck schon. Einige Streckenabschnitte sind auch recht hügelig und haben mich einigen Schweiß gekostet, sie zu überwinden. Die schlimmsten Steigungen gibt es meiner Meinung nach direkt auf Usedom. Es geht recht steil hoch und dann direkt danach wieder runter. Manchmal kann man Schwung sammeln und schafft es dann trotz des schweren Gepäcks ganz gut aber leider klappt das auch nicht immer und dann keucht und schiebt man doch letztendlich. Ehrlich gesagt hatte ich verdrängt, WIE grässlich die Steigungen auf Usedom sind. Wer weiß, ob ich mich mit konkreteren Erinnerungen daran, noch mal darauf eingelassen hätte. Ich möchte euch nicht abschrecken aber zumindest vorwarnen.

Gleich geht's auf die Fähre
Wir haben den Weg dieses Jahr mit einer Übernachtung in Prenzlau - das heißt in zwei Etappen - zurückgelegt. 2012 haben wir uns die Strecke in vier Etappen eingeteilt. Beides hat gut funktioniert und jeder kann selbst entscheiden, wie viel er schaffen kann und will.
Entlang des gesamten Weges gibt es immer wieder Zeltplätze und kleine Imbisse. Man sollte sich besonders in den kleinen recht ausgestorbenen Dörfern nicht zu sehr darauf verlassen, immer eine Einkaufsmöglichkeit zu haben, doch es ist definitiv kein Survival Urlaub, bei dem man von Berlin bis Usedom keine Nahrung mehr findet.
Es gibt viele Obstbaumalleen durch die man sich durch mampfen kann und ansonsten reicht es auch, sich einfach ein Brot zu schmieren.

Zurück zum Thema Abkürzungen: um auf die Insel Usedom zu gelangen, muss man nicht unbedingt auf dem längeren offiziellen Weg auf die Insel bewegen, sondern kann vom Ort Kamp aus für 7,50 € pro Person von 10:00 bis 17:00 Uhr die Fähre nach Karnin auf Usedom nehmen. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten, ist aber sehr angenehm. Der Fährmann ist freundlich, verteilt Gummibärchen und hat ein mit philosophischen Sprüchen dekoriertes Boot. Es war auch in diesem Jahr der gleiche Fährmann wie vor zwei Jahren und wieder habe ich mich während der kurzen Zeit auf dem Boot wohl gefühlt.

Auf Usedom gelangt man dann über den Radwanderweg an die Küste und kann dann vom Osten in Richtung Westen Usedoms zu seinem Zielort an der Küste radeln sich über die Berge quälen.
2012 haben wir unser Zelt auf dem Zeltplatz in Trassenheide aufgestellt, dieses Jahr waren wir auf dem Zeltplatz in Ückeritz. Ich kann beide empfehlen. Es sind beide sehr sehr nah am Strand und auch preislich waren beide in Ordnung.
Ückeritz hat einen sehr langgezogenen - er erstreckt sich über ungefähr vier Kilometer am Ostseestrand entlang - Zeltplatz, der neben einem Brötchenwagen am Morgen, kleinen Supermärkten (natürlich mit "Campingplatzpreisen", das heißt schon etwas teurer als im normalen Supermarkt), Souvenirgeschäften, Fischbuden und verschiedenen auch preislich akzeptablen Restaurants alles anbietet, was man so brauchen könnte.

Endlich: die Ostseee!
Das einzige, was mir bei beiden Zeltplätzen gefehlt hat, war eine Stromquelle. Zwar gibt es in den Waschräumen Steckdosen aber man möchte ja auch nicht sein Telefon beim Laden dort lange unbeaufsichtigt liegen lassen und ein paar Stunden mit Telefonwache an der Steckdose zu verbringen, erschien mir auch nicht so verlockend. Aber das mobile Internet in Ückeritz war eh so schlecht beziehungsweise so spärlich vorhanden, dass man sowieso nicht viel mit einem Handy anfangen konnte.

Also: falls ihr schon einmal darüber nachgedacht habt, auf dem Radwanderweg nach Usedom zu fahren: tut es! Man kann es sich so einteilen, dass es den eigenen Kräften entspricht und vor allem auch im Falle großer Erschöpfung problemlos in die Bahn wechseln.
So sind wir zum Beispiel in diesem Jahr auf dem Rückweg nach bestimmt sieben Stunden Radfahrt einfach in die Bahn gehüpft und konnten zu zweit mit Rad für 26 Euro zurück bis nach Berlin fahren. Bei meiner ersten Radtour nach Usedom haben wir uns gar nicht erst mit dem Rad auf den Rückweg gemacht, sondern sind gleich in Usedom in die Bahn gestiegen.

Was ich besonders schön an einem solchen Urlaub finde ist, dass man wirklich Zeit mit sich selbst und seinen Mitreisenden verbringt. Man muss zusammen Probleme lösen, der Witterung Stand halten oder sich auch miteinander beschäftigen, weil es auf dem Campingplatz und unterwegs nur beschränkt viel anderweitige Unterhaltung gibt. Auch wenn es sicher nicht die bequemste Art zu reisen ist: es ist ein Urlaub, bei dem man sich wirklich kennen lernt und das auch mal von einer anderen Seite. Der Weg ist wirklich mal das Ziel.Und das macht so eine Reise mit Rad und Zelt für mich zu etwas sehr besonderem.

Apfelkern

Donnerstag, 28. August 2014

Tüte überm Kopf

Ich weiß schon ein paar Monate, dass ich am 30. August beim Bloggertreffen in Köln dabei sein werde aber so richtig aufgeregt werde ich erst jetzt.
Was, wenn ich keinen kenne beziehungsweise - was noch viel schlimmer ist - zwar einige Blogger erkenne aber keiner mit mir reden will? Und was erzähle ich denn eigentlich, wer ich bin? Bleibe ich bei Apfelkern oder verrate ich meinen richtigen Namen? Wenn ich in Köln auf das Pseudonym bestehe, müsste ich mir ja eigentlich konsequent eine Tüte über den Kopf ziehen. Na dann muss ich mich ja auch echt nicht wundern, wenn keiner Lust auf ein Gespräch mit mir hat.

Klingt absolut albern aber das geht mir wirklich durch den Kopf.

Ich habe mich inzwischen mit dem Gedanken, mich dort mit richtigem Namen vorzustellen abgefunden und angefreundet. Und das mit der Tüte über dem Kopf wäre mir eh zu peinlich gewesen, um es wirklich zu machen.

Jetzt stellt sich die Frage, warum ich - wenn ich nun schon auf dem Bloggertreffen dazu bereit bin - meinen Namen nicht gleich allen Lesern verrate und das Pseudonym aufgebe.
Abgesehen davon, dass ich den Namen Apfelkern sehr mag und er inzwischen einfach in gewisser Weise zu mir gehört und auch irgendwie auch mein Name ist, hat er mehr Wiedererkennungswert als ein stinknormaler nicht besonders exotischer Vorname.

Mein Hauptgrund, anonym bloggen zu wollen ist mein Studium beziehungsweise der Beruf, der sich später daraus ergibt. Als Medizinstudent ist es nicht besonders schlimm, mit einem persönlichen Blog in Verbindung gebracht zu werden, doch wenn man als Arzt tätig ist, möchte man eher nicht, dass die Patienten während sie einen googlen auf einen privaten Blog stoßen und von emotionalen Ereignissen und Blödeleien lesen können. Oder zumindest möchte ich das nicht.

Wenn man mich auf dem Bloggertreffen live sieht und als Blogger erlebt ist das in Ordnung - schließlich ist das ein Treffen von Bloggern und nicht eins mit Patienten. Es werden garantiert Bilder entstehen und wahrscheinlich werde ich auch mal auf einem zu sehen sein. Das ist für mich in Ordnung, solange sie nur mit dem Blog verknüpft/ verlinkt werden aber nicht mit meinem vollständigen Namen.

Was ich mit dem Impressum des Blogs mache, ist auch noch so eine Frage. Meinen richtigen Namen möchte ich aus eben genannten Gründen nicht unbedingt angeben und ob eine Mailadresse reicht, weiß ich auch nicht. Bisher hatte ich keine Probleme damit aber wie auch, wenn ich anonym blogge und damit keiner weiß, an wen außer die gegebene Mailadresse er sich wegen Beschwerden oder ähnlichem wenden kann. Tjo. Kennt ihr euch damit aus?

Aber viel mehr als Informationen zum Thema Impressum interessiert mich ja momentan, ob ihr auch beim Bloggertreffen in Köln dabei sein werdet.

Apfelkern

Montag, 25. August 2014

Abonnieren für jeden Geschmack

Wie lest ihr eigentlich Blogs? Welche Blogs ihr so mögt ist ja spätestens seit der Aktion Blogliebe klar aber wie lest ihr sie eigentlich? Damit will ich aber nicht darauf hinaus, ob ihr dabei lieber auf dem Bauch liegt oder im Sessel lümmelt. Mich interessiert viel mehr, wie ihr Blogs abonniert.

Die Frage kam bei mir auf, weil bei diversen Blog Gewinnspielen immer gefordert wird, dass man um zu gewinnen, schön brav bei GFC oder Bloglovin folgt. Andere Möglichkeiten des Abonnierens werden nicht gestattet falls man den Gewinn abstauben möchte. Das finde ich ziemlich lächerlich, denn was nützt es dem Gewinnspielveranstalter abgesehen von der Statistik, dass ich seinen Blog bei GFC hinzufüge, wenn ich dort eh nie rein schaue und demzufolge seinen Blog dort eh nicht lesen werde?

Ganz am Anfang, im April 2011 (oh Gott - ich bin alt!) habe ich die drei Blogs, die ich las noch über Google Friend Connect kurz GFC abonniert. Irgendwann war ich genervt davon, dass man immer so weit scrollen musste, um die Blogs in der Dashboard Ansicht lesen zu können. Es war einfach unübersichtlich. Dazu kamen noch die  regelmäßigen Gerüchte, dass GFC quasi SOFORT eingestellt werden würde und so wechselte ich zu Bloglovin.

Bloglovin war gleich mal sehr viel übersichtlicher gestaltet und man konnte damit auch Blogs abonnieren, die keine Blogger/Blogspot Seiten waren. Das hat mich bei GFC auch sehr genervt aber so richtig aufgefallen, wie einschränkend das eigentlich war, ist es mir erst als ich schon längst zu Bloglovin umgezogen war.
Mit der Lösung war ich lange zufrieden. Wunschlos glücklich war ich allerdings nicht, denn mich störte es, dass ich jeden Artikel einzeln in einer neuen Seite öffnen musste und ihn nicht einfach in meiner Bloglovin Ansicht lesen konnte. Aber nun ja, was soll man mit seinen begrenzten technischen Fähigkeiten und seiner nicht ausreichenden Motivation, das Luxusproblem zu lösen, tun.

Letztendlich hat sich das Problem sogar von allein gelöst. Als der Google Reader (also der ordentliche Feedreader; nicht zu verwechseln mit dem ollen GFC!) 2013 eingestellt wurde, wurden auf vielen Blogs Alternativen dazu vorgestellt. Obwohl ich den Google Reader nie genutzt habe, probierte ich Feedly aus, das eine nahezu identische Alternative zum Google Reader sein sollte.
Man erstellt sich einen Account und gibt dann im Suchfeld die URL des Blogs, dem man folgen möchte ein und fügt ihn dann seiner Leseliste hinzu. Fertig. Sobald es dann einen neuen Post auf der abonnierten Seite gibt, wird er auf der Seite von Feedly angezeigt und zwar komplett.
So kann ich total bequem ohne ständig neue Tabs öffnen zu müssen die Artikel lesen.

Um einen Kommentar zu schreiben, muss man letztlich doch die Seite extra öffnen, doch da ich eh nur bei einem Bruchteil der gelesenen Posts kommentiere (was eigentlich sehr egoistisch und traurig ist), empfinde ich das nicht als störend. Bis auf die paar Blogs, die ihre Posts mit einem Textumbruch versehen, sodass man doch die URL des Blogs extra aufrufen muss, lässt sich alles über Feedly einfach abonnieren und lesen. Mit der Lösung bin ich aktuell sehr zufrieden.

Ein weiterer Pluspunkt für Feedly ist in meinen Augen die App, die für meines Wissens nach zumindest für Android und iOS verfügbar ist und ein lesen aller abonnierten Blogs auch auf dem Handy möglich macht. Das ist besonders praktisch, wenn man unterwegs ist, den PC mal nicht dabei hat oder auch einfach nur mit dem Handy im Bett lümmeln und Blogs lesen will.
Ob Bloglovin eine App hat, kann ich nicht sagen, da ich als ich Bloglovin nutze kein Smartphone hatte.

Was ich mich schon immer frage: nutzt wirklich jemand die Abonnements via E-Mail? Ich stelle mir vor, dass das total unübersichtlich wird, wenn man mehr als vier Blogs, die regelmäßig Beitrage veröffentlichen, abonniert hat.
Fun Fact: Irgendwann habe ich voller Leichtsinn 9GAG abonniert. Mir wurde die Anzahl der neuen Posts aber sehr schnell zu überwältigend viel und ich hab die Seite fix aus der Leseliste gekickt. Da hat es nicht mal geholfen, 9GAG über Feedly abonniert zu haben.

Und, wie verfolgt ihr eure liebsten Blogs?

Apfelkern

Donnerstag, 21. August 2014

Eins, zwei, drei - KUCHEN!!!

Dass ich gerne koche, backe und dabei die Küche von oben bis unten bekleckere ist ja keine Neuigkeit mehr für alle, die schon ein bisschen länger mitlesen. Eine Neuigkeit in meinem Standardrepertoire erprobter Kuchenrezepte ist aber der Blaubeerkuchen, den ich euch heute unbedingt vorstellen muss.

Den so liebevoll gestalteten Blog von Jeanny, der mir ehrlich gesagt schon fast zu kitschig und perfekt ist, verfolge ich schon länger. Und obwohl sie dauernd so schön Rezepte postet, habe ich bisher erst eins davon nachgebacken. Das war der besagte Blaubeerkuchen, der so großartig ist, dass ich zukünftig keine andere Wahl habe, als noch mehr von ihren Rezepten auszuprobieren.

Was ich an dem Rezept mag: es geht schnell, ist variabel indem man einfach die Früchte rein wirft, die man gerade zur Hand hat (das Originalrezept ist mit Brombeeren, ich hatte inzwischen bei dreimaliger Produktion des Kuchens schon Blaubeeren, rote und schwarze Johannisbeeren sowie Himbeeren drin und es war alles verdammt lecker) und für den geringen Aufwand schmeckt er einfach so gut, dass man gar nicht anders kann als das Rezept zu seinem Repertoire hinzu zu fügen. Außen knusprig, innen saftig, schnell gemacht und fruchtig - muss ich noch mehr Werbung machen?

Zuerst wird der Teig gemacht. 115 g Butter werden geschmolzen und zum Abkühlen erst mal beiseite gestellt. Jetzt schlagt ihr 2 Eier und 130g Zucker (das Originalrezept sagt 200g aber das war wirklich viel zu süß) mit einer Prise Salz und einem Päckchen Vanillezucker mit dem Handrührgerät so richtig hell-schaumig auf.
Jetzt könnt ihr 125g Mehl dazu geben (ich habe es vorher gesiebt; das macht den Teig fluffiger) und unterrühren. Dann ist die Zeit für den Auftritt der geschmolzenen Butter gekommen, die einfach untergemischt wird, bis der Teig wieder gleichmäßig aussieht. So simpel ist das mit dem Backen. Einfach schön zusammen manschen.

Den Teig gebt ihr jetzt in eine kleine gefettete und gemehlte Form (20- 24cm Durchmesser sagt das Originalrezept; für größere Formen einfach verdoppeln oder die Mengen mal 1,5 rechnen). Die Früchte eurer Wahl werden zuerst in Mehl kurz gewälzt, damit sie im Teig nicht einfach nur nach unten sinken und dann auf dem ganzen Kuchen halbwegs gleichmäßig verstreut.
Wer mag kann den Kuchen jetzt noch mit gehobelten Mandeln und ein wenig Zucker bestreuen. Damit man auf Instagram mehr Likes dafür bekommt. Ihr wisst schon, was ich meine. Dekokram halt.

Von einem leckeren Kuchen trennen euch jetzt nur noch 30 Minuten Backzeit bei 175° C.
Super einfach, super schnell und vor allem verdammt lecker. Versucht es mal!

 Apfelkern

Sonntag, 17. August 2014

Irgendwann läuft es einfach

Über drei Jahre ist meine Führerscheinprüfung mittlerweile her. Damit bin ich - Gott sei Dank! - auch schon über ein Jahr aus der Probephase heraus. So wirklich viel bin ich mangels eines eigenen Autos nie gefahren. Vielleicht durchschnittlich drei Mal im Monat.
Am Anfang war ich ziemlich unsicher, wollte ungern allein fahren. Mein liebster Beifahrer war meine Mutter: entspannt und geduldig was meine Fehler anging aber gleichzeitig konnte sie mir auch Tipps geben. Unheimlich entspannt und unkritisch ist auch meine kleine Schwester als Beifahrer, was in ihrem Fall aber wohl daran liegt, dass sie selbst nicht Auto fahren kann und daher kleine Fehler, die ich mache, kaum bemerken kann. Trotzdem noch besser als jemand, der ständig meckert und einen verunsichert.

Als in der elften Klasse alle sich in den Fahrschulen anmeldeten hatte ich gar keine Lust darauf, selbst einen Führerschein zu machen. Das Fahrrad war doch völlig ausreichend als Fortbewegungsmittel. Obwohl ich keine Lust auf einen Führerschein hatte, meldete auch ich mich irgendwann zum Theoriekurs an.
Vor den ersten praktischen Fahrstunden war ich verdammt aufgeregt. Theorie lernen und in Prüfungen wiedergeben konnte ich Dank der Schule perfekt aber Auto fahren war eine Sache für die "Erwachsenen" - und doch nicht für mich!

Ich war ängstlich, ich war übervorsichtig, Anfahren am Berg war nichts für mich und ich verwechselte regelmäßig links und rechts. Dass ich als Fahrschüler pflegeleicht war, möchte ich nicht behaupten.
Als ich Freitag Nacht um zwei in der Dunkelheit über Landstraßen und Autobahn eine mir nicht vertraute Strecke von einer Geburtstagsfeier nach Hause fuhr, musste ich an meine Fahrstunden denken. Das Auto kann ich inzwischen recht sicher bedienen, das Schalten klappt ohne Hinsehen und ziemlich automatisiert. Seit den Fahrstunden habe doch schon etwas Übung bekommen.
Ich bin allein auf der Autobahn gefahren, im starken Regen auf der Autobahn gefahren und dabei kaum was gesehen (und mit ein wenig Angst das Lenkrad ganz fest umklammert), ich bin mit Fernlicht in schwarzer Nacht auf der Autobahn gefahren, vor und hinter mir keiner zu sehen. Ein bisschen nervös war ich und bin dennoch sicher ohne Probleme nach Hause gekommen.
Langsam spielt man immer mehr neue Situationen durch, mit denen man zurecht kommen muss und wird dabei sicherer. Unbekannte Strecken fahre ich einfach mit meinem Handy als treue Navigationshilfe neben mir. Nur vor dem Stadtverkehr in Berlin habe ich spontan noch Angst. Aber irgendwann werde ich mich auch in das Abenteuer stürzen und es meistern.

Das Autofahren ist für mich ein typisches Beispiel für Dinge, die man zuerst nicht einmal unbedingt möchte, dann eher fürchtet, an sich selbst zweifelt und dann letztendlich doch schafft. Inzwischen macht mir das Autofahren sogar Spaß.
Wir sollten mehr Dinge mit mehr Selbstvertrauen einfach wagen und dann meistern, so wie wir schon in der Vergangenheit Herausforderungen gemeistert haben. So wie das Autofahren.

Apfelkern

Freitag, 15. August 2014

Was im Regal bleibt

Im Dorf hat ein neuer dm Markt eröffnet, direkt daneben ein neuer Supermarkt. Weil meine Mutti nach eigener Aussage noch nie in einem dm war, wollte sie unbedingt dort hin und sich das ganze einmal genauer ansehen. Vielleicht um zu verstehen, warum ich immer so begeistert von dem Geschäft bin und behaupte, dass es von Quinoa über Strumpfhosen und Postkarten bis hin zu Naturkosmetik dort einfach alles gibt. Weil es sich danach einfach anbot, gingen wir in den Supermarkt. Ein Kaisers: schön groß, schön hell, die Auslagen voller schön gestapelter Waren. Und schön leer war der Laden auch.

Zuerst fiel mir am Obstregal auf, dass viele der Früchte schon etwas angematscht aussahen und bald verbraucht werden mussten. Die Lage im Gemüseregal war die selbe. Im Kühlregal gab es eine Ecke mit reduzierten Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht sein wird. Wenn ich sehe, dass Lebensmittel bald nicht mehr genießbar sind, habe ich aus irgendeinem Grund immer den Drang, sie zu kaufen.
Eine Aubergine mit Delle wanderte in meinen Korb, eine Packung Heidelbeeren, die auch nicht mehr hundert Prozent knackig und prall waren gesellten sich dazu. Die noch fünf Tage haltbare Milch durfte auch noch mit bis Mutti die Nase davon voll hatte, dass ich eigentlich alles, was bald schlecht würde und was ich eh mochte, mitnahm.

Es macht mir einfach ein verdammt schlechtes Gewissen zu sehen, dass aus der riesigen Menge der angebotenen Waren etwas weggeworfen wird. Das macht die ganze aufwendige Produktion der Lebensmittel einfach nur sinnlos und ist auch noch verlorenes Geld. Wenn ich sehe, dass der Bäcker abends noch viel Kuchen in seiner Theke hat, denke ich immer mit einem schlechten Gefühl daran, dass es am Ende des Tages im Müll landet, denn wer kauft denn beim Bäcker Kuchen vom Vortag. Selbst gebackener Kuchen wird bei uns zu Hause teilweise über eine Woche verteilt aufgegessen und da jammert niemand, dass es ja Gebäck von gestern oder gar vorgestern ist.

Eine prall gefüllte Warenauslage zu sehen ist schön aber wenn der Preis dafür ist, dass die Hälfte weg geworfen werden muss, weil sie schlecht wird, bevor sie verkauft wird, dann kann ich auch auf diese optisch hübsche Theke verzichten.
Niemand kauft im Laden die angematschten Früchte, jeder nimmt doch die Sahne von hinten, weil man sie länger haltbar ist als die weiter vorne im Regal. Wer zahlt schon den vollen Preis für etwas, was nicht mehr 100% perfekt ist? Aber was wird dann aus den Sachen, die liegen bleiben? Wenn es gut läuft, werden sie vielleicht gespendet an die Tafel oder ähnliches aber der Großteil wird wahrscheinlich einfach weggeworfen.

Deshalb habe ich mir in letzter Zeit angewöhnt, Lebensmittel auch zu kaufen, obwohl sie nicht mehr lange haltbar sind oder auch schon nicht mehr perfekt aussehen (Stichwort Zucchini mit Kratzern und sehr reife Früchte), wenn ich weiß, dass ich sie direkt verarbeite. Denn wenn ich aus den leicht schrumpeligen Heidelbeeren am selben Tag noch einen Kuchen backe, stört es keinen, dass sie nicht perfekt prall waren.

Und noch eine Sache zum Mindesthaltbarkeitsdatum: auch wenn in den Geschäften, nichts verkauft werden darf, was sein Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, bedeutet es noch lange nicht, dass es dann sofort schlecht ist. Einfach mal öffnen, riechen und wenn bis dahin alles okay ist  kosten und dann den Joghurt auch wenn er schon vier Tage über sein Mindesthaltbarkeitsdatum einfach essen. Viel zu oft höre ich von anderen, dass sie Lebensmittel einfach ungeöffnet wegwerfen nur weil es sein Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat. Mindestens haltbar bis xx und zu verbrauchen bis xx sind einfach nicht das gleiche!

Was auch noch wichtig ist: nur weil man etwas kauft und es dann nicht im Supermarkt weggeworfen wird, muss man es immer noch selbst rechtzeitig verbrauchen, damit man es nicht am Ende selbst wegwerfen und damit in gewisser Weise verschwenden muss. Daher bringt es meiner Meinung nach auch nichts, alle Lebensmittel aus dem Supermarkt zu "retten" nur um sie dann im eigenen Kühlschrank verfaulen zu lassen.

Kauft ihr auch manchmal bewusst Gemüse mit Dellen und Kratzern oder wegen nur noch kurzer Haltbarkeit reduzierte Lebensmittel?

Apfelkern

Sonntag, 10. August 2014

Plötzlich Semesterferien

Die Prüfungen sind vorbei, ich habe Sommerferien! Ein bisschen unwirklich ist der Gedanke schon, jetzt einfach bis Anfang Oktober abgesehen von vier Wochen Famulatur ausschlafen und den Tag nach eigenem Belieben gestalten zu können nachdem ich die letzten Wochen nur noch gelernt, geschlafen und ab und zu zur Entspannung ein bisschen Sport gemacht habe. Alle sonstigen Freizeitaktivitäten haben mir bloß schlechtes Gewissen bereitet, dass ich Zeit verschwende, die ich zum Lernen nutzen könnte.

Ich bin absolut kein Prüfungsmensch. In meinen Lehrbüchern zu lesen, Fakten zu erfahren und mich auf Veranstaltungen vorzubereiten und einfach Dinge zu wissen macht mir unheimlich viel Spaß. Tief in meinem Herzen bin ich ein kleiner Streber. Aber ich hasse Prüfungen.
Das Wissen, dass man bestehen muss um im Studium weiter zu kommen, baut Druck auf und nimmt mir in gewisser Weise die Freude am Lernen. Dass es ohne eine Form von Lernkontrolle nicht geht ist mir bewusst doch mögen muss ich sie ja deswegen auch nicht.

Meine ganz besondere Abneigung gilt ja den praktischen Prüfungen. Etwas in den schriftlichen Prüfungen nicht zu wissen ist blöd, aber nie peinlich. Dann muss man eben nachdenken, grübeln und sich in den ollen Multiple Choice Bögen für die wahrscheinlichste Antwort entscheiden. Wobei in vielen Fällen Nachdenken auch nicht hilft, wenn es um starres Faktenwissen geht und man muss eben den Fehler kassieren. Das ist aber nicht ansatzweise peinlich und niemand wird darüber lachen machen außer die Maschine, die unsere Prüfungsbögen auswertet, hat einen schadenfreudigen Humor.

Ganz anders bei den praktischen Prüfungen.
Während einer praktischen Prüfung nicht weiter zu wissen gehört zu einer der am tiefsten in mir verwurzelten Ängsten. Man blamiert sich vor den Prüfern. Man blamiert sich vor den Patienten beziehungsweise Simulationspatienten. Und obendrein blamiert man sich auch noch vor den Kommilitonen, die mit einem in der Prüfung sitzen. In diesem Jahr habe ich vor der praktischen Prüfung drei mal geträumt, dass mir während der praktischen Prüfung weil ich mich so unendlich blöd angestellt habe mein Abitur aberkannt wird. Mir selbst Psychoterror selbst machen kann ich prima.

Auf eine praktische Prüfung bereite ich mich doch immer noch eine Spur penibler vor als auf schriftliche, denn man weiß ja nie, ob nach den kleinsten Details doch noch gefragt wird. Für mich hat es sich bewährt, den Prüfer einmal zu googlen und zu sehen, in welchem Bereich er arbeitet, denn der Notarzt wird ganz andere Fragen stellen als der Dermatologe und der Anatom wird nicht unbedingt nach biochemischen Details fragen sondern eher nach dem Thema, über das er selbst schon in zig wissenschaftlichen Veröffentlichungen geschrieben hat.

Bisher habe ich alle Prüfungen bestanden und auch in diesem Semester hoffe ich, dass es wieder so gut läuft. Dann habe ich schon vier Semester geschafft. Vier Semester - zwei Jahre. Das ist schon eine ziemlich lange Zeit. Mit meinem Medizinstudium bin ich noch immer sehr zufrieden und genieße das vielfältige und unheimlich spannende Studium abgesehen von der Prüfungszeit sehr. Und in besagter Prüfungszeit frage ich mich immer, wie zur Hölle ich auf den bekloppten Gedanken gekommen bin, ein Medizinstudium zu beginnen, wo ich mir doch denken konnte, dass die Prüfungen nicht entspannt und einfach werden.

Mein Abitur liegt jetzt zwei Jahre zurück und ich kann es kaum fassen, dass die Zeit so verdammt schnell vergangen ist. Als Schüler habe ich immer beobachtet wie der aktuelle Abiturjahrgang immer nach den Sommerferien verschwunden war als wäre plötzlich er nicht mehr Teil dieser Welt. Hinten von der Erdscheibe runter gefallen und nie wieder von mir gesehen. Ich habe mich immer gefragt, wo all die Menschen nach dem Abitur hin gehen und was ich dann wohl machen werde. Jetzt weiß ich es. Zumindest für diesen Moment.

Apfelkern

Freitag, 8. August 2014

Aktion Blogliebe - Blogs, die einem den Tag versüßen


Wahrscheinlich ist euer Feedreader schon voll von Posts zur Aktion Blogliebe, zu der die Chaosmacherin aufgerufen hat, aber ich möchte es nicht versäumen, ein paar meiner neu entdeckten Bloglieblinge vorzustellen.

Ich finde es immer ziemlich schwer, eine Auswahl zu treffen, die mich selbst überzeugt aber für euch nicht todlangweilig ist, weil der entsprechende Blog schon zwölftausend mal empfohlen wurde. Deshalb empfehle ich euch jetzt auch nicht Asus hörnchentastischen Blog voller farbenfrohem Kram und Persönlichkeit, den ihr wahrscheinlich eh schon kennt, sondern ein paar andere.

Zuerst einmal: Flussperle
Rebecca schreibt anders. Kurz, treffend, mit eigenem Stil und irgendwie eindringlich. Sie sieht viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel als ich und das macht es sehr interessant. Neue Posts kommen nicht so häufig wie auf anderen Blogs aber wenn es einen neuen gibt, freue ich mich jedes mal unheimlich darauf, ihn zu lesen. Daher eine absolute Empfehlung, euch den Blog anzusehen.

Nächste Empfehlung: 2deutig
Chaotisch und ehrlich - das sind die beiden Wörter, die mir zuerst zu dem Blog einfallen und das sind zwei sehr treffende Adjektive. Melanie schreibt über ihr Leben, über das was sie erlebt und gerne erleben würde. Dabei ist sie einfach so erfrischend ehrlich und sympathisch, dass es einfach verdammt viel Spaß macht, die kleinen Geschichten zu lesen.
Außerdem fotografiert sie auch wild umher, sodass auch für diejenige, die nicht nur Text sehen wollen, etwas dabei ist.

Von 2eutig ist es nicht weit zum Blog Rundengeherin, denn die beiden Autorinnen sehen sich gerne die gleichen Filme an um dann beide darüber zu schreiben. Auch wenn ich nicht dafür bekannt bin, leidenschaftlich Filme anzusehen, denke ich mir immer wieder, dass man sich doch mal einen der vorgestellten Werke ansehen könnte.
Neben den Filmvorstellungen gibt es noch Alltagsausschnitte, Gedankenfetzen und ein bisschen persönliches von der Autorin.
Besonders gern mag ich auch hier wieder den Schreibstil.

Auf dem Blog Rosa Luftballon von Sindy fühle ich mich total wohl. Sie ist - und das ist nicht im geringsten negativ gemeint - einfach total normal. Es macht Spaß über die alltäglichen Probleme zu lesen, dass sie kleine Erkenntnisse mit den Lesern teilt und vor allem auch ihre Bilder, die im Gegensatz zu so vielen anderen auf Blogs nicht immer gestellt und perfekt sind, mag ich sehr.
Was auch immer wieder auftaucht und es aktuell spannend macht: sie heiratet bald.

Zuletzt möchte ich euch einen Kochblog vorstellen, denn das darf hier auch nicht fehlen, wo ich doch selbst so ein verkappter Kochblogger bin. Einer meiner Dauerfavoriten in Sachen Kochblogs ist Frau Bunt kocht.
Sie beginnt jedes Rezept mit einem Zitat und beendet es damit, dass sie meine Speicheldrüsen aktiviert hat. Es sind keine Trendrezepte (ich sag nur Macaroons, Cupcakes, Low Carb, vegan und was sonst gerade gehypt wird) sondern eine bunte Mischung aus dem, was sie mag. Und das sind abwechslungsreiche, frische, gesunde aber vor allem leckere Gerichte. Ihre Rezepte inspirieren mich jedes Mal, weil es einfach immer so ganz anders ist als das, was ich selbst normalerweise koche.


So, das waren meine aktuellen Bloglieblinge. Vielleicht ist für euch ja was dabei.

Und ich mache mich jetzt auf, unter den anderen Beiträgen zur Aktion Blogliebe nach neuen Schätzen zu suchen.

Apfelkern