Montag, 24. März 2014

Nur ein Alter haben kann ja jeder

Manchmal liest man etwas, wird stutzig wegen einer Kleinigkeit und liest noch einmal. Da ist den Journalisten der Berliner Zeitung gleich zwei mal ein witziger Fehler unterlaufen, der auf unauffällige Weise auffällig ist. Wahrscheinlich wäre es ein lustigeres Suchspiel für euch gewesen, wenn ich besagte Fehler nicht gleich umkringelt hätte aber nun ja. Da war mein guter Wille, euch die Suche zu erleichtern einfach zu groß.


Nachdem ich den Artikel über großartige Emma Watson entdeckte, kam gleich am Tag darauf der nächste mit einem Fehler gleicher Art gespickte Artikel. Ob es eine Art Suchspiel der Zeitung war?

Wer genau Lorde ist, kann ich nicht sagen. Die Tochter von Madonna ist es jedenfalls nicht, denn die heißt Lourdes.
Mein Freund meinte nach einem kurzen Blick übrigens, dass die gute Lorde aussähe als wäre sie 50 - wegen der Haare und des Make-ups. Da haben die von der Zeitung wirklich netter geschätzt, was ihr Alter angeht auch wenn sie sich nicht auf eine Zahl einigen konnten.


So genau weiß man ja meistens nicht, wie alt die Stars jetzt sind und selbst wenn mir von den Klatschzeitungen eine falsche Zahl vorgesetzt würde, bliebe es wahrscheinlich von mir unbemerkt insofern es nicht völlig absurde Werte sind. Aber zwei verschiedene Altersangaben in einem Text zu machen, ist schon ein bisschen blöd aber dennoch sehr unterhaltsam.

Das kommt davon, wenn Frauen ihr wahres Alter nicht verraten können und immer falsche Angaben machen. Oder davon, dass jemand bei der Zeitung überarbeitet ist und zu wenig Kaffee bekommt.

Apfelkern

Montag, 17. März 2014

Liegen lernen

Ich habe Semesterferien und zum ersten Mal seit Beginn meines Studiums vor immerhin schon drei Semestern kein Pflegepraktikum aka 40 Stunden Woche mit Schichtdienst in den Ferien. Seit nicht ganz einer Woche habe ich auch meine Benachrichtigung, dass ich sämtliche Prüfungen des dritten Semesters bestanden habe und ergo nicht für den zweiten Prüfungstermin lernen muss. Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit, alle Viere von sich zu strecken und die Auszeit zu genießen, die so schnell auch nicht wiederkommen wird.

Trotz des Wissens, dass ich noch knapp einen Monat absolut frei habe, kann ich nicht einfach mal einen Tag entspannt im Bett verbringen. Frühaufsteher bin ich eh und so fällt die Sache mit den halben Tag verschlafen sowieso aus.
Wenn ich am Ende des Tages darüber nachdenke, was ich an dem Tag geschafft habe und nichts nennen kann, ärgert mich das sehr. Etwas schaffen, bedeutet, etwas produktives getan zu haben. Aufgeräumt, Sport gemacht, Freunde getroffen, einen Blogpost geschrieben, etwas besichtigt und erlebt, etwas neues gelernt zu haben - das bedeutet für mich, den Tag nicht verschwendet zu haben. Habe ich bloß einen Film gesehen, Blogs gelesen und herum gegammelt, macht mich das ungemein unzufrieden. Ist es aber nicht genau das, was man in den Ferien machen sollte?

Einfach mal morgens liegen bleiben und den ganzen Tag gar nichts tun - ich kann es einfach nicht! Um ganz ehrlich zu sein, will ich es vielleicht aber auch gar nicht. Ich habe Freude daran, etwas zu schaffen und produktiv zu sein. Es erfüllt mich mit sehr viel mehr Zufriedenheit als die Zeit zu "verschwenden".
Auch im Urlaub auf Reisen mag ich es lieber, mir Sehenswürdigkeiten anzusehen, aktiv zu sein und schöne Momente mit meinen Mitreisenden zu erleben als nur den ganzen Tag am Strand zu liegen. Nicht dass ihr denkt, ich würde keinen Strandurlaub mögen - ich möchte bloß nicht den ganzen Tag nur stupide am Strand liegen, sondern schnorcheln, lesen, kommunizieren, lachen, den Strand erkunden und etwas erleben.

Es gibt Menschen, die einen absoluten Gammeltag brauchen, um Kraft zu schöpfen. Ich bin einfach der Typ Mensch, der seine Kraft daraus zieht, Dinge zu tun, die ihm Freude bereiten und sich dann daran zu erfreuen, was er geschafft hat.
Prag besucht, regelmäßig für den Halbmarathon trainieren, sich zu nötigem Kleidungskauf aufgerafft, Freunde getroffen, die Leipziger Buchmesse besucht, Bücher gelesen wie nichts, weil ich genau weiß, dass ich bald wieder ein Semester lang nicht dazu komme - rückblickend bin ich mit den bisherigen freien Tagen genau wegen solcher Aktivitäten sehr zufrieden.

Ach ja, Bücher…
Früher - das meint zu Schulzeiten - habe ich wirklich viele Bücher in kurzer Zeit verschlungen. Heute habe ich wenn ich denn mal die Zeit dazu habe, dabei eine Art schlechtes Gewissen, wenn ich den Großteil des Tages nichts anderes tue als zu lesen. Schließlich ist die freie Zeit insgesamt weniger geworden und will daher besser genutzt werden. Und sie zu großen Teilen allein mit Büchern zu verbringen ist vielleicht nicht die beste Nutzungsmöglichkeit - schließlich gibt es noch so unendlich viele Dinge, die ich auch gern tun würde.

Wahrscheinlich muss ich ein wenig von meinem Nützlichkeitswahn absehen - manchmal muss man sich einfach eine Auszeit gönnen und darf dann auch mal den halben Tag lang nur lesen. Gleichzeitig bin ich aber auch froh über meinen Drang, etwas zu tun, denn der bewahrt mich davor, zu bereuen, dass ich meine Zeit nur verschwendet habe und hilft mir, Dinge erledigt zu kommen.

Wie geht es euch - könnt ihr euch einfach einen Tag nur entspannen ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen oder geht es euch wie mir, dass ihr noch lernen müsst, einmal ruhig zu liegen ohne gleich die nächste Aktion zu planen? Entspannung ist anscheinend nicht jedem in die Wiege gelegt aber was für den einen Entspannung ist, muss es noch lange nicht für einen anderen sein.

Apfelkern

P.S.: Die ToDo Liste für Morgen steht.

Sonntag, 9. März 2014

Prag - Empfehlung für eine Städtereise

Jetzt bin ich schon seit über eine Woche zurück aus Prag und habe noch immer nicht darüber geschrieben. Einerseits möchte ich unglaublich gern meine Erfahrungen und Erinnerungen mit euch teilen und andererseits ist es auch nicht wirklich einfach, das umzusetzen. Passende Bilder finden, Gedanken ordnen und bloß nicht zu viel unverständlich-schwärmerisches Zeug brabbeln.


Um es kurz zu machen: Die vier Tage in Prag waren großartig! Die Stadt ist absolut sehenswert und hat eine eigene tolle Atmosphäre und obendrein war der ganze Spaß nicht übermäßig teuer.

Meine fünf liebsten Erlebnisse des Urlaubs fasse ich zu meiner Prag Top 5 zusammen. Entweder nutzt ihr das als Tipp, was ihr besuchen könnt, wenn ihr mal in Prag seid oder als Information um zu wissen, weshalb ihr euch besonders ärgern müsst, noch nicht in Prag gewesen zu sein.

Tipp vorneweg: man erreicht in der Stadt alles gut zu Fuß und mit einer Karte kommt man selbst mit mäßig gutem Orientierungssinn überall hin. Wir hatten ein drei Tage gültiges Ticket für 310 Kronen, sodass wir sowohl die drei U-Bahn Linien als auch die Straßenbahnen nutzen konnten ohne jedes Mal ein Ticket lösen zu müssen. Das ist besonders praktisch, da man zum Beispiel in den Straßenbahnen gar nicht die Möglichkeit hat, dort ein Ticket zu kaufen.

Die Rolltreppen zu den U-Bahnen sind im Vergleich zu unseren luschigen deutschen Rolltreppen unglaublich steil. Nervenkitzel auf den Rolltreppen des Todes garantiert.


1 Karlsbrücke
Wahrscheinlich ist die Karlsbrücke DER Touristenhotspot überhaupt in Prag. Auch wenn Orte, die so berühmt sind wie diese 520m lange Brücke, letztendlich in der Realität oft enttäuschend sind, ist es in diesem Fall nicht so.
Die Karlsbrücke ist voller Leben: ein bunter Trubel aus Touristen und Straßenhändlern. Nicht umsonst gibt es die Redensart, dass es so turbulent zugehe wie auf der Prager Brücke. Wenn ihr mal schnell auf die andere Seite der Moldau wollt, ist sie absolut die falsche Wahl aber der Ausblick von der Karlsbrücke über die Moldau auf die anderen Brücken und die Burg ist einfach grandios. Bei Nacht solltet ihr euch noch einmal auf die Brücke wagen, da sie durch die Beleuchtung noch einmal an Schönheit gewinnt.
Auch architektonisch ist es ein beeindruckendes Bauwerk. Die heutige Karlsbrücke ist der Nachfolger einer Holzbrücke, die etwa 200 Jahre an dieser Stelle gestanden hatte, bis sie zusammen brach. Karl IV. ließ anschließend eine besonders stabile Brücke errichten, an der über 100 Jahre gebaut wurde. Bis zum ersten Weltkrieg fuhr sogar eine Straßenbahnlinie über die Karlsbrücke und den Menschenmassen hält sie noch heute statt.

Gut zu erreichen ist sie von der U-Bahn Station Staroměstská aus




2 Jüdisches Viertel
Ein Tipp, den ich gern bekommen hätte, bevor ich an einem Samstag versucht habe, das jüdische Viertel zu besichtigen, wäre, dass jeden Samstag der heilige Ruhetag der Juden namens Sabbat ist. So standen wir vor dem verschlossenen Jüdischen Friedhof, vor geschlossenen Museen und vollen Synagogen, in die man aber als Tourist nicht herein kam.
Also wurde am Sonntag ein weiterer Anlauf unternommen, das Jüdische Viertel zu besuchen und dieser war auch erfolgreich. Es gibt Kombitickets für diverse Synagogen, eine Zeremonienhalle, den Jüdischen Friedhof und andere Sehenswürdigkeiten. Wenn man dieses Ticket nicht gerade am berühmten Jüdischen Friedhof kauft, muss man dafür auch nicht lange Schlange stehen. Für unser Kombiticket, das uns zum kleinen Rundgang berechtigt, der die Maiselsynagoge, die Pinkassynagoge, den Jüdischen Friedhof, die Zeremoniehalle, die Spanische Synagoge und die Kalusensynagoge beinhaltet, zahlten wir als Studenten je 200 Kronen also etwa 7,30€.
Mir hat gefallen, dass man viel über den Alltag und die Kultur der Juden Prags gelernt hat. Der Friedhof war einfach beeindruckend mit den verwitterten, windschiefen Grabsteinen, die sich dicht an dicht drängten.
Nahe des Jüdischen Friedhofs gibt es kleine Stände, an denen Schmuck, Karten oder auch böhmisches Bleikristallglas verkauft werden. Die Verkäufer ließen auch mit sich verhandeln und so lässt sich dort ein günstiges Andenken erstehen.

Die Häuser selbst unterschieden sich in dem Viertel kaum vom restlichen Prag, was aber auch daran liegen kann, dass Ende des 19. Jahrhunderts ein Großteil der ursprünglichen Ghettoarchitektur durch Mietshäuser ersetzt wurde.
Genau  wie die Karlsbrücke, kann man das Jüdische Viertel von der U-Bahn Station Staroměstská aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichen.



3 Altstädter Ring
An diesem belebten Platz gibt es nicht nur Stände mit dem süßen Hefegebäck namens Trdelník (ruhig probieren - es schmeckt wirklich gut obwohl es laut Reiseführer nicht wirklich ein traditionelles tschechisches Gebäck ist), das in Prag gefühlt an jeder Ecke verkauft wird, sondern eine Vielzahl alter und sehenswerter Gebäude. Da wäre zum Beispiel das Altstädter Rathaus mit der Astronomischen Uhr. Zu jeder vollen Stunden öffnen sich kleine Türchen, durch die man Apostelfiguren heraus schauen sehen kann. Nicht erst kurz vor der vollen Stunde zu kommen sichert Plätze, von denen aus man auch wirklich einen guten Blick auf die Uhr hat.

Der ganze Altstädter Ring ist bunt und reich an schönen Fassaden. In der Mitte des Platzes steht unübersehbar ein Denkmal zu Ehren des 1422 hier hingerichteten Anführers der Hussiten Jan Hus.
Ein Platz, der zum Verweilen, Beobachten und zum Genießen der Atmosphäre einlädt.
Das Altstädter Rathaus wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und zur Erinnerung wurde eine Seite nicht komplett restauriert. Sieht ein wenig merkwürdig aus, wie die verschiedenen zwei Hälften des Gebäudes zusammengefügt sind.


Man erreicht ihn sowohl von der U-Bahn Station Staroměstská als auch der Station Náměstí republiky aus zu Fuß in wenigen Minuten.



Das Altstädter Rathaus


Die Astronomische Uhr
4 Prager Burg
Die Burg thront majestätisch über der Stadt und dieser Anblick ist besonders von der Karlsbrücke aus beeindruckend anzusehen. Sie liegt anders als der Großteil der Stadt auf der östlichen Seite der Moldau und bildet einen Teil der sogenannten Kleinseite Prags.
Zu jeder vollen Stunde gibt es Wachwechsel an den Toren zur Burg, die durchaus sehenswert sind.
Die Prager Burg ist übrigens nicht eine Burg im klassischen Sinne, sondern eher eine Ansammlung von verschiedenen Gebäuden. So gehören die hohen Türme beispielsweise zum St. Veits Dom, dessen Besichtigung auch möglich ist aber als noch viel schöner empfand ich die von außen sichtbare Architektur.

Hier gibt es wieder ein Kombiticket. Für ein Ticket der kleinen Runde, haben wir je 125 Kronen also etwa 4,57 Euro bezahlt.
Auch wenn der Veits Dom und die St. Georgs Basilika durchaus ihren Reiz haben, ist das Innere der "Burg" selbst ein wenig enttäuschend gewesen. Allerdings liegt auch das Goldene Gässchen auf dem Gelände der Burg, welches absolut sehenswert ist. Ein Klassiker unter den Sehenswürdigkeiten.
Das Goldene Gässchen besteht aus im 16. Jahrhundert an die Burgmauer gebauten Häuschen, in denen die Handwerker und Wachen der Burg Unterkunft fanden.

Einige der Häuser sind so eingerichtet, wie sie es entsprechend dem dort wohnhaften Handwerker wohl damals waren, andere hingegen sind Souvenirläden.
Ganz besonders enttäuscht war ich, dass im Haus Nummer 22, in dem Franz Kafka ein Jahr lang gelebt und geschrieben war, einfach bloß ein langweiliger, durchschnittlicher Touristen Shop war. Da hätte man wirklich mehr aus dem Haus und seiner Historie machen können!

Mein persönlicher Höhepunkt des Besuches der Prager Burg, war die Aussicht, die man von dort aus über die Moldau mit ihren ganzen Brücken und die Dächer der Stadt hatte.

Wenn man wie wir es gemacht haben von der Karlsbrücke aus zur Burg läuft, kann man schon während des Aufstieges die immer besser werdende Aussicht über die Stadt genießen.

Der St. Veits Dom


Das Goldene Gässchen

5 Franz Kafka Museum
Franz Kafka ist einer der berühmtesten Prager Schriftsteller und genau so wird er dort auch vermarktet. Da ist es nur logisch, dass es auch ein entsprechendes Museum gibt. Im Gegensatz zu dem enttäuschenden Kafka Haus im Goldenen Gässchen, wird im Kafka Museum dessen persönlicher und auch literarischer Werdegang gut und vor allem interessant aufgearbeitet dargestellt. Ich persönlich habe nach dem Besuch des kleinen Museums definitiv Lust bekommen, eines seiner Werke zu lesen.

Der Eintritt kostet ermäßigt 120 Kronen. Das Museum findet ihr in der Straße Cihelná 2b, die wie auch die Burg auf der Kleinseite liegt.


Für gute Verpflegung ist immer gesorgt
Eine weitere Empfehlung von mir ist es, einfach einmal gemütlich durch die Stadt zu schlendern, die Fassaden und das Menschengetümmel zu betrachten und dabei vielleicht etwas zu entdecken.
Schön ist ein Spaziergang auf der Insel Kampa, die man von der Brücke "Most Legií"(direkt eine Brücke weiter von der Karlsbrücke) aus erreicht. Das Wetter war überraschend sonnig wenn auch trotzdem kalt. Jedoch schien das die einheimischen Damen nicht davon abzuhalten, in sehr kurzen Röcken und High Heels umher zu laufen während mir schon in Jeans manchmal etwas kühl war. Die Frostbeule in mir war höchst beeindruckt.

Freunde des Bieres kommen hier sicher auch auf ihre Kosten und selbst wenn man kein Bier mag, kann man immer noch tschechisches Gulasch, Kofola - die tschechische Variante von Cola, die im Gegensatz zu dieser mir sogar geschmeckt hat - oder auch Oblaten kosten.
Trdlník!
Beim Thema Oblaten, Waffeln und Co. : Probiert mal die Fidorka Taler, die es zum Beispiel in den Supermärkten gibt. Nachdem Connü mir gezeigt hat, was für furchtbar leckere Dinger das sind, habe ich mir gleich eine Ration davon mitgenommen, die aber inzwischen auch dahin hist. Ich sollte mir definitiv tschechische Freunde suchen, die mich regelmäßig damit beliefern...

FIDORKA! *sabber*
Dieses Posten von so vielen Bildern ist ja mal wirklich anstrengend. Ich glaube, ich eigne mich nicht als ständig Bilder veröffentlichender Blogger.

Dennoch hoffe ich, dass ich euch einen kleinen Eindruck von Prag vermitteln konnte und ein wenig Lust gemacht habe, die Stadt zu besuchen.

Apfelkern