Montag, 14. Januar 2013

SMwas?

Verschickt ihr eigentlich noch SMS oder spielt sie in eurem Leben keine Rolle (mehr)?
Zum zwanzigsten Geburtstag der SMS -WTF - so lange gibt es die schon?!- habe ich inspiriert durch eine Infografik und einem Post mit interessanten Gedanken dazu ein wenig über meine Beziehung zu diesem Kommunikationsmittel nachgedacht.

Mein Start ins Leben als Handybesitzer war holprig und ich damit verdammt spät dran. Und während sich zu Teenagerzeiten alle SMS schrieben, spazierte ich ohne Handy durch die Welt. Als ich dann doch ein eigenes besaß, war ich meistens a) ratlos, wem ich etwas schreiben sollte und b) viel zu geizig 19 Cent auszugeben nur um jemanden 160 Zeichen zukommen zu lassen. Da musste der Anlass schon dringend sein und dann war das für mich eher ein Grund, direkt anzurufen.

Kurzum: meine durchschnittliche Anzahl der jährlich gesendeten SMS muss bei rund 5 gelegen haben. Und so wenig SMS wie ich tippte (was bei ungeübten Nutzern wie mir mit T9 gefühlt der Dauer des Präkambriums entspricht), bekam ich auch zurück. Die SMS spielte keine Rolle in meinem Leben.

Dann kam die Liebe, die mich dazu brachte, die nervtötenden SMS in recht beachtlicher Menge zu fabrizieren, um in Zeiten der Internetabstinenz und generell viel Kontakt zu halten. Allerdings achtete ich auch dabei darauf, so viele Zeichen auszunutzen, wie möglich. Leerzeichen weglassen, Synonyme mit weniger Buchstaben und was sonst noch half, so viel Inhalt auf die 160 Zeichen zu bringen wie machbar. Nein, ich bin nicht geizig.

Und dann kam der Moment, in dem ein Smartphone in mein Leben trat. Nicht nur irgendein Smartphone sondern ein eigenes.
Von da an konnte ich mobil Mails versenden und Messenger nutzen und tat genau das. Wozu also noch SMS schreiben, die mich im Gegensatz zu Mails oder Messengern bloß Geld kosten würden?

Allein für den Kontakt zu Personen, die kein Smartphone besitzen und so unterwegs nicht ihre Mails lesen können, sehe ich es ein, SMS zu schreiben. Ansonsten sind sie für mich überflüssig geworden.

In meinem Umfeld wird aber noch rege mit SMS agiert. Grund dafür ist nicht die mangelnde Verbreitung von Smartphones, sondern es scheint daran zu liegen, dass gefühlt jeder eine SMS Flatrate hat und so keine Scheu hat, für jeden Kleinkram SMS zu versenden. Ich bin jedoch wenig bereit, den Spaß mitzumachen, denn warum sollte ich jemanden, der ein Smartphone mit sich herum trägt SMS schicken? Von mobilem internetfähigen Gerät zu mobilem  internetfähigen Gerät sind einfach keine SMS notwendig, da man einen gemeinsamen Messenger nutzen kann oder wenn sich kein von beiden genutzter findet (zum Beispiel, weil man selbst sich WhatsApp verweigert…) alternativ in jedem Fall Mails schicken kann.

Ich bekam zu hören, dass es viel aufwändiger wäre, eine Mail zu schreiben als eine SMS zu verfassen. Ernsthaft? Es spielt keine Rolle, welche App ich nun öffne, das Tippen der selben Botschaft braucht immer gleich viel Zeit und der Klick auf den Sendebutton macht nun auch keinen Unterschied mehr aus. Das was als Unterschied bleibt, ist die der Kostenfaktor der sich mit steigender Anzahl des Textes und damit der SMS multipliziert. Wie schön, dass man in Mails nicht auf eine bestimmte Zeichenanzahl beschränkt ist oder mehr zahlen muss.

Und so entstanden auch schon Dialoge, in denen man mich via SMS kontaktierte, ich mit einer Mail antwortet, eine SMS zurück bekam und so weiter. Weil ich es schlicht nicht einsehe, Geld für x SMS auszugeben, obwohl ich auch über andere Wege mit der gewünschten Person kommunizieren könnte und mir dabei die Kosten sparen kann.

Also wenn es nach mit ginge, wäre die SMS tot. Statistiken über sie lese ich trotzdem gern und daher teile ich die schön gestaltete Infografik auch mit euch.

20 Jahre SMS
Originalquelle

Und nun die große Frage: wie sieht es mit eurem Nutzungsverhalten aus?

Schreibt ihr SMS und nutzt ihr parallel dazu auch noch einen Messenger?
Vielleicht findet sich ja eine Erklärung, warum die SMS anscheinend doch noch lebt und sich zunehmender Beliebtheit oder laut Statistik zumindest verstärkter Nutzung erfreut.

Apfelkern