Dienstag, 31. Dezember 2013

Change is good! - Mein Jahresrückblick

So unglaublich es uns allen erscheinen mag: 2013 ist vorbei. Das wars: Klappe zu, Affe tot. Na ja, zumindest fast. Und damit ist es auch wieder Zeit für den inzwischen dritten Jahresrückblick in Folge.

2013 zum ersten Mal getan?
An einer Bundestagswahl teilgenommen, eine Beziehung beendet, sich das Fahrrad stehlen lassen (GRRRRRR!), eine Medizinerparty besucht, am Blogger Wichteln teilgenommen, gebrannte Mandeln selbst hergestellt

2013 nach langer Zeit wieder getan?
Treffen mit Freunden und mir wichtige Freundschaften endlich nicht mehr vernachlässigt, spontane Aktionen, Abende allein genossen

2013 leider gar nicht getan?
Ich bin leider nicht beim Berliner Halbmarathon mit geskatet aber für das kommende Jahr bin ich schon angemeldet. Außerdem war ich nicht im Meer schwimmen, aber zumindest war ich am Meer (und bin mit Karo daran gescheitert, den Drachen in die Luft zu bekommen).

Worte des Jahres?
Weltherrschaft, Unizeug, Beziehung, Ingress, Pilates

Zugenommen oder abgenommen?
Weder das eine noch das andere. Ich habe erst vorgestern festgestellt, dass ich in den zu meiner Skireise in der achten Klasse gekauften Skianzug problemlos passe. Nur die Hosenbeine waren irgendwie damals weniger kurz.

Stadt des Jahres?
Berlin

Alkoholexzesse?
Haha, der war gut. Mir schmecken weder Wein noch Bier so gut, dass ich mich damit betrinken würde und nach Likör oder Whisky, welche mir definitiv besser schmecken, werde ich eher nachdenklich, ob ich mich denn nun im alkoholisierten Zustand anders verhalte, sodass ich nüchtern wahrscheinlich unbeschwerter und lustiger wäre.

Haare länger oder kürzer?
Es ist schon etwas peinlich das zu sagen, aber seit der siebten Klasse ist meine Haarlänge ziemlich konstant. Davon abgesehen hat sich auch an der Frisur nicht viel getan.

Mehr ausgegeben oder weniger?
In der ersten Jahreshälfte mehr und im letzten Drittel des Jahres deutlich weniger. Man bemerkt definitiv, wenn man der Deutschen Bahn nicht mehr dauernd ordentliche Summen hinterher wirft.

Höchste Handyrechnung?
11.80 €. Tief in meinem Herzen bin ich ein kleiner Geizhals und beantworte SMS mit E-Mails, weil ich die im Gegensatz zu SMS kostenlos verschicken kann.

Krankenhausbesuche?
Pflegepraktikum und Studium verschlugen mich regelmäßig in diverse Krankenhäuser, aber Patient war ich nie.

Verliebt?
Ja. Schon wieder. Manchmal passiert es einfach und das, obwohl man mit der Einstellung, von diesem Kack-Drecks-Beziehungsscheiß nichts mehr wissen zu wollen, durch die Welt läuft.

Most called person?
Mutti. Weil man ihren Nokia Klumpen anders nicht effizient erreichen kann.

Die schönste Zeit verbracht mit?
Meinen Freunden, meiner Familie, meinem Freund. Und nicht zu vergessen: mit mir selbst.

Die meiste Zeit verbracht mit?
Am Jahresanfang primär nur mit dem ehemaligen Freund, danach vor allem mit Freunden und dann auch mit meinem neuen Freund.

Song des Jahres?
Forever Alone von Kakkmaddafakka. Das Video ist zwar dämlich aber der Song einfach toll. Allein schon, weil vorher bestimmt niemand so fröhlich von ewiger Einsamkeit gesungen hat. Außerdem ist noch Moving On von Paramore zu nennen, das mich vor allem in der Zeit der Trennung begleitet und positiv gestimmt hat. Vielleicht ist es auch einfach so sehr hängen geblieben, weil ich die Band in diesem Jahr live gesehen habe.

Buch des Jahres?
Ich habe in diesem Jahr viel zu wenig Belletristik gelesen. Also der Prometheus Anatomie und das Histologie Buch von der guten Frau Lüllmann-Rauch oder die Duale Reihe Dermatologie sind schon klasse Literatur aber ich möchte im nächsten Jahr wieder mehr Belletristik schmökern. Uhrwerk Orange steht dabei ziemlich weit oben auf der Leseliste.

TV-Serie des Jahres?
Ich habe mit Dr.House endlich angefangen, eine Arztserie zu sehen, wie es sich für Medizinstudenten gehört. Ansonsten gab es wie immer eine Staffel True Blood für mich. Und ich habe die Serie Little Britain für mich entdeckt.

Erkenntnis des Jahres?
Man selbst ist nicht immer die Quelle aller Probleme und Loslassen ist manchmal die einzige absolut richtige Entscheidung.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Vor lauter Schusseligkeit meine BahnCard ungewollt zu verlängern, zulassen, dass jemand mich derart an meinem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zweifeln lässt, mein Fahrrad am Bahnhof mit zwei Schlössern gesichert abzustellen und es nie wieder zu sehen.

Schönstes Ereignis?
Das Placebo Konzert in Leipzig mit Karo war magisch schön. Sich zu verlieben ist auch etwas unheimlich schönes, dass sich aber nur bedingt in einzelne Ereignisse aufsplitten lässt.

2013 war mit einem Wort?
Wendepunkthaltig

Hast du dich äußerlich in diesem Jahr verändert ?
Mal wieder ein paar kleine Narben - hauptsächlich von Verbrennungen stammend - mehr aber ansonsten keine auffälligen Veränderungen. Dass ich Tonnen von Hautschuppen abgeworfen lassen habe und es mal wieder keiner gemerkt hat, muss ich ja eigentlich gar nicht erst schreiben.

Hast du dich innerlich verändert ?
Ich bin definitiv glücklicher und entspannter geworden im letzten Jahresdrittel. Und ein bisschen erwachsener und erfahrener wird man jedes Jahr sowieso.

Filme, die du besonders gut fandest?
Schon mal erwähnt, dass ich nicht der große Filmfreund bin? Aber ich mag Minions.

Hast du 2013 neue Freunde gefunden ?
Die Frage ist ganz klar mit einem JA! zu beantworten. Neue Freunde unter den Kommilitonen und sogar ein komplett neuer Freundeskreis sind hinzu gekommen, worüber ich sehr glücklich bin.

Hast du ein neues Hobby dazu gewonnen?
Eher nicht. Oder zählt gebrannte Mandeln herstellen?

Hat das Bloggen dich verändert? 
Nicht unbedingt, aber ich glaube, dass mein Bloggen sich verändert hat. Generell weniger Posts und gleichzeitig tendenziell mehr persönliches. Mal sehen, wo das noch hinführt.

Wie wird dein Bloggerjahr 2014? 
Es wird. Ich werde weiter bloggen, habe aber keine speziellen Pläne.

2013 in drei Worten?
Zermürbend, Trennung, Zufriedenheit

Bist du glücklich, dass 2013 bald vorbei ist?
Jein. Die ersten zwei Drittel des Jahres muss ich absolut nicht wieder haben aber von dem Rest des Jahres hätte ich gern mehr. In der Zeit war ich sehr glücklich mit meinem Studium, meinem sozialen Umfeld, meiner Beziehung und vor allem auch aufrichtig zufrieden mit mir. Es fühlte sich an, als hätte ich Unmengen von Sorgen mit einem Schlag einfach wie eine alte Haut abgestreift. So soll es 2014 bitte weitergehen.

Was wünscht du dir für das neue Jahr? 
Ich möchte weiter zielstrebig sein können, viel Zeit mit denen, die mir wichtig sind, verbringen und vor allem gesund und glücklich bleiben.

Vorherrschendes Gefühl für 2014?
Vorfreude. Endlich habe ich das Gefühl, dass alles genau so ist, wie es sein sollte und mein Plan ist es, im nächsten Jahr absolut gar nichts an diesem Zustand zu verändern

Hach ja, ich bin schon ein bisschen aufgeregt und vorfreudig wenn ich an die Feier mit Freunden heute Abend denke. Für mich klingt das Jahr mit einem sehr guten Gefühl aus und ich wünsche euch, dass es bei euch nicht anders ist. Guten Rutsch und wir lesen uns nächstes Jahr!

Apfelkern

Samstag, 28. Dezember 2013

Ich muss euch sagen, es wichtelt sehr!

In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal am von Sumi veranstalteten Weihnachtswichteln teilgenommen. Nicht nur, weil ich wie wahrscheinlich jeder Überraschungspakete total toll finde, sondern auch, weil ich die Idee, dass Blogger sich untereinander mit niedlichen Kleinigkeiten beschenken sehr mag. Die Geste ist einfach schön.

Mein Paket kam genau an dem Tag an, an welchem ich das von mir verpackte Geschenk für Ines zur Post brachte. Das nenne ich doch mal fairen Austausch.
Das war Mitte Dezember. Bis zum Heiligabend lag das Päckchen dann auf meiner Kommode und grinste mich an und machte mich neugierig auf seinen Inhalt. Schließlich war der Tag gekommen, das Geheimnis zu lüften und Geschenkpapier zu zerfetzen.

Das Paket war zu meinem Erstaunen eine Glossybox. Bisher hatte ich über die nur im Internet gelesen und jetzt hatte ich zumindest mal die Verpackung davon als Anschauungsobjekt zu Hause. Cool.
Weiter mit dem Inhalt. Ich hatte ein wenig Sorgen, dass ich nach meinen nicht besonders präzisen Angaben über Vorlieben und Abneigungen, was Geschenke angeht, irgendetwas bekommen würde, über das ich mich nicht wirklich freuen würde, doch damit lag ich absolut falsch.

Zuerst einmal war alles sehr liebevoll eingepackt und es waren sowohl Äpfel auf der Karte als auch im Paket und im Früchtetee. Von Catharina bekam ich zwei süße Plätzchenausstecher, von denen ich besonders den Elch total niedlich finde. Leckerer Tee passt perfekt zu Keksen und gegen Bonbons kann man ja eh nichts einwenden. Die drei hübschen winterlichen Deko Äpfel habe ich gleich auf meine Kommode zur Duftlampe gestellt, wo sie die inzwischen vertrockneten echten Zieräpfel ersetzen. Dazu war noch eine sehr liebe Karte und ein Beutelchen Gummigetier dabei und fertig war ein wunderbares Wichtelpaket. Vielen vielen Dank dafür Catharina!

Ich bin sehr froh, dass ich am Bloggerwichteln teilgenommen habe und falls es im kommenden Jahr wieder veranstaltet wird, bin ich definitiv dabei. Allein schon dafür, dass sich jemand über mein kleines Paket gefreut hat, hat sich die Teilnahme gelohnt.

Apfelkern

Montag, 23. Dezember 2013

Die Geißel der Menschheit hat einen neuen Namen…

…und der lautet gebrannte Mandeln!
Anfang des Monats habe ich mit einer Kommilitonin gemeinsam versucht, gebrannte Mandeln herzustellen. Wir sind um die Pfanne getanzt und haben die billigen Mandeln aus dem Supermarkt und den Zucker beschworen, so eine göttliche Leckerei zu werden wie die unglaublich überteuerten gebrannten Mandeln vom Weihnachtsmarkt.
Was ist geschehen? Es hat funktioniert!

Abb. I : Das Zuckersirup Stadium
Wir konnten unser Glück nicht fassen, was wir da für unheimlich leckere Nüsse produziert hatten. Damit waren wir ab sofort unabhängig von der Mandel-Mafia auf den Weihnachtsmärkten, die für 100g Stoff mindestens 2,50€ wollen.
Die Mandeln waren so unglaublich gut, dass man immer wieder zugreifen musste. Meine Mutter hat mich auch schon ermahnt, bloß nicht wieder diese Mandeln zu machen, weil man nicht aufhören könne, davon zu essen.
Ihr ahnt es schon: mit genau diesem Rezept könnte man die Weltherrschaft an sich reißen aber anstatt die Menschheit abhängig von gebrannten Mandeln zu machen und mich selbst zur kontrollierenden Instanz über die Mandelproduktion, teile ich das Rezept lieber mit euch. Ich hab ja schon mit der Uni genug zu tun - da bekomm ich nicht noch die Weltherrschaft gleichzeitig organisiert.

Und nun zum Rezept. Es ist sehr simpel und schlicht, erfordert aber permanent jemanden, der neben der Pfanne steht und rührt.

Zuerst gebt ihr 150 ml Wasser, 200g Zucker, ein Päckchen Vanillezucker und einen Esslöffel Zimt in eine Pfanne und rührt das alles einmal ordentlich durch. Jetzt wird die Mischung auf höchster Stufe erwärmt. Gebt - auch schon bevor die Mischung sprudelt - 200g ganze Mandeln oder jegliche Nüsse eurer Wahl sowie etwas Butter beziehungsweise Margarine - wenn es vegan sein soll - dazu.
Abb II: Das Brösel-Stadium

Der bräunliche Zuckersirup und die Mandeln müssen jetzt so lange bei relativ hoher Hitze köcheln, bis zuerst der Sirup zähflüssiger und dann regelrecht fest wird. Es sieht ein wenig aus wie Brandteig, der sich nach einigem Rühren plötzlich ganz sauber vom Pfannenboden löst.
Das Karamell ist in diesem Stadium sehr hell und fest. An dem Punkt ist es wichtig, fleißig weiter zu rühren, bis alle Nüsse von einer krümeligen Zuckerkruste überzogen sind.

Als ich vor einigen Jahren schon einmal versucht hatte, gebrannte Mandeln herzustellen, bin ich bis zu genau diesem Punkt gekommen und habe die mit Zuckerbröseln überzogenen Mandeln für gescheitert erklärt.
Abb. III: frisch der Pfanne entschlüpft
Der Fehler war, so früh aufzugeben, denn jetzt werden die Nüsse weiter in der Pfanne gelassen, sodass ihre Mäntelchen aus Zucker schmelzen und sie als glänzende Hülle überziehen können.
Schön weiter rühren, damit alle Nüsse von jeder Seite schön anschmelzen können und das geschmolzene Karamell alle Kerne mehr oder weniger gleichmäßig überziehen kann.

Glänzen alle Nüsse überzogen von Karamell, werden sie aus der Pfanne auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegeben. Dort können sie auskühlen während man noch ein wenig Zeit hat, die Nüsse zu trennen. Denn was fest gewordener Karamell einmal verbunden hat, bekommt man nur durch rohe Gewalt wieder auseinander.

Sobald die Nüsse fertig sind, beginnt das Elend: man kann nicht aufhören, sie zu essen. Deshalb lautet mein ultimativer Tipp auch, sie möglichst schnell hübsch zu verpacken und als Weihnachtsgeschenk weiterzugeben. Auf dass man den Abend mit einem gemütlichen gemeinsamen Zuckerschock verbringen kann, der die Blutzuckerregulation an ihre Grenzen treibt.

Ich wünsche euch allen ein ruhiges und glückliches Weihnachtsfest mit euren Liebsten!

Apfelkern

Samstag, 14. Dezember 2013

Früher war mehr Weihnachten und weniger Stress

Als ich heute im Einkaufscenter umher eilte, um ein Weihnachtsgeschenk meiner Mutter an mich zu besorgen und auch das Blogger-Wichteln-Päckchen abzuschicken, sah ich einen großen Countdown an der Wand: noch 14 Tage und ein paar Stunden bis Weihnachten.

Irgendwie empfand ich es als vollkommen geschmacklos und unpassend, dem Kunden vor Augen zu halten, wie die Zeit bis Weihnachten verrinnt. Als wollten sie sagen, dass man möglichst schnell noch was kaufen muss für die Lieben.
Aber das passt auch zu dem, was ich gerade erlebe: man hat den ganz normalen Alltag zu bewältigen und dann hat sich auch noch irgendwer ausgedacht, dass man zusätzlich in den Zeitraum ein Fest mit viel Brimborium legt, wofür unendlich viele Vorbereitungen getroffen werden müssen. Was für ein Stress! Als hätte ich sonst nicht schon genug zu tun…

In dem Moment, als mir das durch den Kopf ging, wunderte ich mich sehr über mich selbst. Als Mensch, der Weihnachten und besonders die vorweihnachtliche Zeit immer mit positiven Dingen assoziiert und sich jährlich darauf gefreut hat, passt dieses Gleichnis Weihnachten = Stress nicht in mein übliches Denkschema. Was ist nur passiert?

Es hat viel mit dem Studium zu tun: ich habe einfach grundsätzlich mehr zu tun als zu Schulzeiten und komme einfach nicht dazu, mich wirklich in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Wie soll das auch gehen, wenn man abends nicht bei Kerzenlicht und Schwippbogenschein mit einem Glas Tee ein gutes Buch zur Unterhaltung liest, sondern über irgendwelchen Lehrbüchern für die Uni hockt, bis man sich nicht mehr konzentrieren kann und dann ins Bett huscht, um noch knapp sechs Stunden Schlaf zu bekommen?
Vor ein paar Jahren hätte ich zu dieser Zeit vielleicht voller Vorfreude Weihnachtsgedichte auswendig lernt, um sie am 24. zur Bescherung dem Weihnachtsmann (aka dem eigenen kostümierten Opa) vortragen zu können (ernsthaft!) oder Plätzchen gebacken.
Jetzt kommt nur ab und an für ein paar Minuten. ein Anflug von Weihnachtsstimmung in mir auf, doch ich weiß, dass ich mich wahrscheinlich nur am 24. 12. selbst während der familiären Weihnachtsfeier fallen lassen können werde. Und direkt danach geht es weiter mit dem Unizeug, denn für die Prüfungen im Februar will gelernt werden und was bietet sich da besser an als die Weihnachtsferien?
Schon ein bisschen traurig, dass einer der Hauptgründe, sich auf die Weihnachtsferien zu freuen ist, dass man freie Zeit zum Lernen hat.

Als Kind war irgendwie mehr Weihnachten. Man hatte mehr Zeit, dieses Fest in all seinen Facetten und Möglichkeiten auszukosten. Es war nicht einfach nur Stress, rechtzeitig alle Geschenke zusammen zu bekommen und ein paar Traditionen abzuarbeiten.

Ich mag Weihnachten trotz allem noch immer sehr gern. Es ist weiterhin tief in seinem Kern noch ein Fest der Familie mit immerhin einigen Augenblicken der Ruhe und der Harmonie. Und diese Zeit im Jahr gewinnt auch sehr durch meinen ganzen glücklichen Erinnerungen an die Adventstage und die Bescherung selbst. Jedes Jahr freue ich mich auf den Tag, an dem die Familie zusammen kommt, das typische Weihnachtsessen vorbereitet wird, Geschenke gegen Gesang getauscht werden und der Abend mit Feuerzangenbowle beschlossen wird. Dieser weihnachtliche Ablauf ist wie ein Ritual einfach ein fester, Sicherheit und Geborgenheit gebender Teil des Lebens für mich geworden.

Auch wenn Weihnachten definitiv ein Stressfaktor für mich darstellt, würde ich dieses Fest nicht missen wollen. Bleibt nur zu hoffen, dass eine Zeit kommt, in der ich mich wieder mehr darauf einlassen kann.

Apfelkern

Freitag, 22. November 2013

Zumindest hatte ich als Kind Fantasie

Es war einmal vor langer Zeit ein Post bei der lieben Connü, in dem sie darüber schrieb, was sie als Kind für merkwürdige Vorstellungen hatte. Schon damals wollte ich unbedingt bei dem TAG mitmachen und genau das wird jetzt umgesetzt. Allein schon, um vielleicht Connü, die jetzt ohne Tageslicht zu Hause sitzt und so keine professionellen Bilder für ihren Blog machen kann, etwas aufzumuntern.

Als Kind dachte ich, dass man Geld kaufen muss. Wo sollte es auch sonst her kommen? Dass man es nicht einfach selbst basteln darf, wusste ich schon.
Zu der Verwirrung trug auch bei, dass meine Eltern wenn kein Bargeld mehr im Haus war immer einander sagten, sie sollten daran denken, mal wieder Geld kaufen zu gehen.
War ein wenig verwirrend, als ich heraus fand, dass man an den Automaten und Schaltern nicht mit der Geldkarte eine bestimmte Summe bezahlt, um dann mehr als die gezahlte Summe zurück zu bekommen. Schade aber auch.

Inzwischen weiß ich ja, dass man Geld verdienen muss und das bringt mich direkt zur nächsten komischen Vorstellung, die ich als Kind voller Überzeugung vertrat.
Damals glaubte ich fest daran, dass man mir nach meinem Schulabschluss eine Liste (in meiner Vorstellung übrigens ein einseitig bedrucktes DIN A4 Blatt) von Berufen bekam, davon einen aussuchen und ankreuzen musste und dann eben von dem Moment an in dem Beruf arbeitete. Tja - entspricht wohl nicht ganz der Realität…

Nicht nur den Beruf, sondern auch den Partner fand man in meiner kindlichen Vorstellung sehr unkompliziert und schnell. Ich dachte, dass man einfach jemand, der einem auf dem Bürgersteig entgegen kommt und der einem spontan sympathisch ist, anspricht und fragt, ob er einen heiraten möchte und dann alles beschlossene Sache wäre. Dass der andere dabei ein Wörtchen mitzureden hat, war damals nicht Teil der Szenerie. Der sollte sich doch schon freuen, dass ich überhaupt frage!

Als Kind war mir nicht wirklich klar, was der Unterschied zwischen Kirche und Kirsche ist. Mein Vater ärgerte mich oft, indem er die Worte absichtlich durcheinander brachte und auf den Kirchturm zeigend das Gebäude Kirsche nannte und so kam ich dazu, die Kirche für eine Kirsche zu halten und umgekehrt. Zu sagen, wie lange es gebraucht hat, diese Verwirrung endgültig aufzuklären, ist mir an der Stelle ein wenig peinlich.
Fazit für mich ist jedenfalls, dass ich meinen Kindern einfach gleich direkt erzählen werde, wie die Dinge tatsächlich heißen.

Wenn deutsche Begriffe mich verwirrten, dann taten es fremdsprachige erst recht. Ich erinnere mich noch gut, wie ich mal in der Zeitung die große Überschrift "Tausende afrikanische Teenager unterernährt" las.
Teenager…ein mir damals unbekanntes Wort, doch zum Glück ein zusammengesetztes Substantiv, dessen Sinn sich schnell erschließen ließ. Aber warum nagen diese Afrikaner eigentlich nur Tee? Da ist es ja wirklich kein Wunder, dass sie unterernährt sind!
Als ich dann später lernte, was das Wort Teenager eigentlich bedeutet und dass es keine den ganzen Tag lang Teeblätter knabbernden Afrikaner sind, musste ich sehr lachen. Na ja, zumindest wusste ich damals schon, dass Teeblätter allein nicht die ideale Ernährungsgrundlage sind...

Und nun seid ihr dran insofern ihr möchtet: schreibt über die kleinen verqueren Dinge, die ihr als Kind dachtet.

Apfelkern

Freitag, 8. November 2013

Ich werde noch nicht senil, ich werde erst mal skeptisch

Je älter man wird, desto schwieriger wird es, neue Freundschaften zu schließen. Zumindest habe ich das Gefühl, dass es so ist.
Das Problem ist vielleicht nicht einmal, dass alle Menschen mit zunehmenden Alter bösartiger werden, sondern, dass man selbst sehr viel skeptischer wird. Man hat schon einige Erfahrungen mit Freundschaften gesammelt - sowohl gute als auch schlechte. Das macht einen vorsichtiger. 
Es beginnt ein Vergleichen potentieller Freunde mit denen, die man hat. Ähnelt derjenige meinen? Könnte man sich gut verstehen oder wird es bloß eine kurzzeitige Zweckgemeinschaft?

Besonders die letzte Frage stellt sich mir gerade. Mit einer Kommilitonin hatte ich Gespräche, die tiefer gehen als die Frage, wie denn das Seminar war und wer den Dozenten jetzt nach der Datei mit seiner Version der Vorlesungsfolien fragt. Ich fühlte mich ziemlich auf einer Wellenlänge mit ihr, obwohl ich das nicht erwartet hätte angesichts ihrer relativen Popularität innerhalb unseres Semesters. 

Über 900 Facebookfreunde und wird von gefühlt jedem fünften, der einem auf dem Campus entgegen kommt gegrüßt und umarmt - warum sollte so eine Person Interesse an mir unauffälligem Langweiler haben? Durch eine Freundschaft würde sie zumindest keinen speziellen Nutzen erzielen.
Schon komisch, dass ich mir darüber so viele Gedanken mache. Früher war das nie so. War ich naiver oder bin ich einfach nur verkopfter geworden? Immer über alles nachdenken müssen, skeptisch sein und schwer die Dinge einfach so hinnehmen können, wie sie sind. Wahrscheinlich mache ich mir das Leben schwerer als es sein müsste.

Aber käme es euch nicht seltsam vor, wenn so ein total beliebter aber trotzdem erschreckend sympathischer (damit rechnet man doch nicht, wenn diejenigen zu den "coolen" Typen gehören, oder?) Mensch sich plötzlich lang und überhaupt nicht oberflächlich mit euch unterhält?
Ich dachte, wenn man so beliebt ist, hat man für jeden seiner knapp 1000 Freunde nur wenige Minuten Zeit. Da bin ich jetzt ziemlich positiv überrascht worden. Ja, natürlich sind das Vorurteile zu glauben, dass extrem beliebte Personen hauptsächlich oberflächliche Freundschaften haben und sich auch nicht tiefgehend mit eher uncoolen Personen wie mir beschäftigen würden. Überhaupt - es macht einen doch skeptisch, wenn quasi jeder eine bestimmte Person mag. Das kann doch nicht mit rechten Dingen ablaufen. Dann ist diese populäre Person aber wenigstens absolut farblos und oberflächlich, lächelt über alles und tut so, als würde ihm jeder total am Herzen liegen. Anders kann es doch nicht funktionieren!

So ist es aber zumindest in dem Fall, den ich jetzt näher kennen gelernt habe, nicht. Auch sie mag nicht jeden - man sieht es nur von außen nicht sofort. Ist dann doch alles nur Fassade, dass sie freundlich und hilfsbereit gegenüber allen ist? Irgendwie nicht. Ich bin selbst erstaunt, aber es ist der erste Fall, in dem es mir nicht schrecklich aufgesetzt vorkommt.

Also - vielleicht sind die Gespräche mit ihr nicht nur auf geheucheltem Interesse gewachsen? Ich beobachte das ganze definitiv weiter.

Vielleicht sollte ich mal zusehen, dass ich meine Skepsis ein wenig zurück schraube. Aber Menschen, die sich mit allen verstehen…das geht doch nicht. Oder?

Apfelkern

Samstag, 26. Oktober 2013

Es kommt eh alles anders, als man denkt

Da war ich nun: raus aus einer Beziehung, dabei, aus meinem Schneckenhaus zu kriechen, Freunde zu treffen und einfach meine Freiheit als Student zu genießen - na ja, zumindest die gefühlt zwei Stunden am Tag, während derer ich nicht versuche, medizinisches Wissen in meinen Kopf zu schaufeln - und ich stellte fest, dass ich mit meinem Leben und mir ziemlich zufrieden bin im Moment.

Damit das so bleibt war ein klarer Grundsatz, dass ich erst einmal schön die Finger von Beziehungen lasse. Bloß nicht wieder so ein Chaos in den Emotionen und Gedanken, das einen langsam zermürbt. Nicht wieder die anderen Freunde so vernachlässigen, nicht wieder so ein Smartphone Zombie sein, der dauernd am chatten mit dem Partner ist.

Was soll ich sagen - der Mensch plant und es läuft doch alles anders als er es sich denkt.
Wenn man öfter unterwegs ist, trifft man auch mehr Menschen. In einem Club traf ich mit einer Freundin den selben Typen wieder, der vor fast genau einem Jahr bei einer Semesterauftaktsparty diese Freundin so überhaupt nicht dezent anzugraben versucht hat. Wir mussten sehr darüber grinsen, dass er noch immer ständig dabei war, Frauen anzusprechen. Richtig sicher, dass es der gleiche Typ ist, waren wir uns nicht und sprachen ihn an. Zu unserem Erstaunen war er es tatsächlich. Da hat sich in einem Jahr nicht so viel verändert…

Nicht alle Typen sind so merkwürdig wie dieser. Trotzdem - ich hatte erst mal die Nase voll von Beziehungen und auf mehr als freundschaftlichen Umgang miteinander wollte ich mich nicht einlassen. So schnell gebe ich meine Freiheit doch nicht wieder auf. Warum sollte ich auch - schließlich bin ich auch allein glücklich.

Es hat sich langsam eingeschlichen. Nach einem zufälligen Kennenlernen wieder getroffen, Spaß zusammen gehabt, sich wieder getroffen. Mehr Berührungen als dass man es noch unter rein freundschaftlich verbuchen könnte.
Wie ist das passiert? War ich nicht abweisend genug? Schließlich war mein Plan, durch mein Verhalten nicht mal den Ansatz von Interesse potentieller Partner an mir zu erwecken. Tjo, war wohl nix.

Dabei war ich so vorsichtig. Dachte ich zumindest. Schon wieder verlieben und sein Herz aufs Spiel setzen? Einerseits hatte ich definitiv für eine Weile genug von dem Beziehungskram und doch  - wenn das jetzt der Partner fürs Leben ist? Man kann es vorher nicht wissen, doch wenn man aufgrund einer prägenden schlechten Erfahrung alles stur von sich weist und alle Chancen ablehnt, wird man damit wahrscheinlich auch nicht glücklich sondern ärgert sich rückblickend nur.
Trotzdem zögere ich, mich völlig frei und ohne ständiges Nachdenken darauf einzulassen. Ich bin vorsichtiger geworden. Aber das ständige rationale Nachdenken bremst aus und stört. Offensichtlich ist diese Sache mit den Beziehungen nicht komplett rational zu handhaben. Man kann bevor man sich auf eine einlässt nie zu 100 Prozent verifizieren, dass es gut wird oder andernfalls es gleich lassen. Ob es funktioniert lässt sich nur heraus finden, wenn man sich darauf einlässt.
Dazu braucht es jedes mal Mut, Optimismus und eine gewisse Naivität sich auf einen noch unbekannten Faktor einzulassen und diesen nah an sich heran zu lassen. Es ist immer ein gewisses Risiko dabei, so viel Nähe zuzulassen. Man macht sich verletzlich. Und doch tun es so viele immer wieder, denn sollte es funktionieren, ist es unglaublich schön.

Die Verletzungen, die ein Scheitern einer Beziehung oder allein schon eine enttäuschte Liebe mit sich bringen können, sind oft sehr tief und schmerzhaft. Nicht umsonst gibt es so viele Lieder, Bücher, Bilder, tumblrs und weitere Wege, die diesen Schmerz zu verarbeiten versuchen.
Gleichzeitig gibt es aber auch mindestens genauso viele Werke, welche die Liebe in den schönsten Farben darstellen. Alles hat zwei Seiten, man kann gewinnen und verlieren - aber nur, wenn man es überhaupt versucht.

Ich werde es versuchen, allen Vorsätzen zu trotz. Doch ich habe Erfahrungen gemacht und gelernt. Ich lasse es vorsichtiger angehen, taste mich langsam vor. Anders als beim letzten Mal nicht nur den größten Teil der Zeit zu zweit isolieren sondern auch mal zusammen raus gehen und was unternehmen. So findet man auch heraus, wie die eigenen Freunde den potentiellen Partner sehen. Vielleicht fällt so früher auf, wenn etwas nicht stimmt, man sich komisch verhält. Manchmal ist man blind für gewisse Dinge und wenn sie einem auffallen, ist es zu spät.

Es klingt sehr, als würde ich doch einfach zu viel darüber nachdenken, zu viel planen um die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Ich versuche, offen zu sein und es einfach auf mich zukommen zu lassen.  Denn das Ziel ist nicht Perfektion, sondern glücklich zu sein.
Man kann eh nicht alles planen. Auch wenn ich mich dagegen gesträubt habe, mich auf jemanden einzulassen - es kommt sowieso alles anders, als man denkt. Das Leben ist voller Zufälle und Überraschungen und das ist gut so.

Apfelkern

Freitag, 11. Oktober 2013

Raus aus dem Schneckenhaus

Kennt ihr den Film Der Ja-Sager? Er handelt von einem Mann, der alle sozialen Kontakte und Veranstaltung, die über seine tägliche Arbeit hinaus gehen, so weit wie machbar meidet. Immer findet er eine Ausrede, weshalb er nicht kommen kann. Alle Möglichkeiten werden abgelehnt, Einladungen ausgeschlagen. Über ein paar Umwege gelangt er zu einer Art Sekte, deren Prinzip es ist, zu allem Ja  zu sagen. Dieses Prinzip nimmt er an und erlebt natürlich die abenteuerlichsten Sachen - es ist schließlich ein Film. Und auch wenn es überspitzt dargestellt ist, wie viele Möglichkeiten ein Ja eröffnen kann, halte ich die Botschaft, dass ein ständiges Nein viele Chancen verbauen kann, für völlig richtig.

Ich denke in letzter Zeit öfter an diesen Film, denn mir ist bewusst geworden, dass ich besonders im vergangenen Jahr viel zu viele Dinge genau wie der Protagonist des Films einfach von vorn herein ausgeschlossen habe. Scheuklappen auf und stur alles ignorieren.

Keine Zeit, so viel zu tun, keine Zeit. 

Und im Nachhinein hat man so viel damit zu tun, viel zu tun zu haben, dass man vergisst zu leben.
Da ich aber nicht eine der Personen werden möchte, die mit Mitte vierzig feststellen, dass sie ihr Leben nicht ausreichend ausgelebt haben und das nachzuholen zu versuchen, habe ich jetzt einmal bewusst darauf geachtet, Angebote nicht gleich kategorisch abzulehnen, nur weil es einen Ausbruch aus der Routine des Alltags bedeuten würde. Dabei besteht aber kein Zwang jedes Angebot anzunehmen so wie er im Film bestand. Denn mein Ziel ist es ja, mich für die sich bietenden Möglichkeiten zu sensibilisieren und sie besser zu nutzen und nicht mich gleich kopflos in jede Möglichkeit zu stürzen.

Also habe ich mir einen Ruck gegeben, mich öfter mit Freunden getroffen, auch mit einigen, zu denen der Kontakt schon seit längerem weniger geworden ist. Ich landete mehrfach spontan im Kino, sah auf ziellosen Spaziergängen schöne Orte, aß komisches eingelegtes Gemüse, das sich in einer Portion Schawarma versteckte, hing im Klettergarten auf 10 Metern Höhe an Strecken des Parcours, bei denen ich dachte, gleich herunter zu fallen, machte bei einem größeren Event eines Spiels mit, verpasste die letzte Bahn nach Hause, lernte neue Menschen kennen, hatte lange spannende Unterhaltungen, lachte viel und gewann vor allem neue Eindrücke und Erinnerungen.
Die Tage sind erfüllter, wenn man sich nicht erbarmungslos davon überzeugt, keine Zeit zu haben und einfach etwas unternimmt. Raus aus dem Schneckenhaus und erleben, was draußen geschieht.
Es gibt viel weniger Phasen, in denen ich vor mich hin trödele, sondern ich bin einfach aktiver und erledige meinen Kram auch effizienter, um dann zu Verabredungen gehen zu können. Es ist das gleiche Leben mit mehr Inhalt.

Nüchtern betrachtet wirkt es ein wenig wie eine Selbstfindungsphase, ein Experiment. Es ist ein Versuch, sich zu lösen von den selbstauferlegten Grenzen der Schüchternheit, der Unsicherheit und vor allem der Gewohnheit.
Auch wenn ich weiß, dass ich mich nicht komplett wohl dabei fühle, mich in völlig Unbekannte Situationen zu begeben, mir bisher Unbekannte neu kennen zu lernen, mache ich es einfach. Denn auch wenn ein Gespräch mit einer Runde bis dato noch unbekannter Personen scheitert, so habe ich es zumindest versucht und bin eine Erfahrung reicher. Ermutigt von dem Gedanken, dass ich diejenigen wahrscheinlich auch einfach nie wieder sehen werde, fällt es mir viel leichter, neue Kontakte zu knüpfen. Weil ich im Nachhinein dankbar für diese Situationen bin. Weil man in dem Moment nichts verlieren, sondern nur etwas gewinnen kann.

So möchte ich weiterhin mich selbst aus meiner Wohlfühlzone schubsen und beispielsweise endlich mal zur Semesterauftaktsparty gehen. Zwei Semester studiert zu haben und absolut nie bei den Partys dabei gewesen zu sein ist schon ein wenig peinlich.
Wie gut, dass das Medizinstudium ausreichend Semester bietet, das Versäumte nachzuholen.
Nachdenken ist gut und wichtig, doch es sollte nicht so viel werden, dass man sich dadurch selbst im Weg steht und an allem zweifelt und zögert, bis es zu spät ist.

Ich bin glücklich mit der Situation jetzt. Perfekt ist es sicher nicht, denn wann ist im Leben schon etwas perfekt, doch ich würde es als sehr erfüllend bezeichnen. Und deshalb schnuppere ich weiter die Luft
außerhalb meines Schneckenhauses und folge ihr nach draußen.

Apfelkern

Montag, 30. September 2013

Freunde bleiben

Es gibt Punkte im Leben, an denen die Wege von Menschen, die bisher ihren Lebensweg zu großen Strecken zusammen gegangen sind, sich trennen. Und fast immer gibt es an dieser Stelle das Versprechen Freunde zu bleiben. Doch wie soll das funktionieren, wenn man sich von einander entfernt?

Nach dem Abitur fing ich an zu studieren. Meine engsten Freunde begannen ein Studium, ein freiwilliges soziales Jahr, Praktika. Wirklich weit weg zog vorerst niemand. Der Abiball war kein wirklicher Abschied, denn wir waren der Annahme, dass man sich weiterhin häufig sehen würden. Tja, aber da war kein Schultag, bei dem es spätestens in den Pausen die Gelegenheit gab, sich zusammen zu setzten und zu reden. Man sah sich selten. Das Studium forderte mich zeitlich und geistig sehr, dazu kam noch eine Fernbeziehung.
Da die Aussage, man hätte keine Zeit nie stimmt, sondern einfach nur bedeutet, dass man sich keine Zeit nehmen möchte, muss ich zugeben, dass ich genau das tat. Viel zu selten traf ich meine Freunde aus Schulzeiten. Man entfremdete sich. Die Treffen waren selten und nicht wirklich wie die in den vergangenen Zeiten.

Es ging so weit, dass eine mir sonst sehr nahe Freundin als wir auf einer Geburtstagsfeier doch wieder einmal aufeinander trafen, die sonst übliche freundschaftliche Umarmung ablehnte. Ich fühlte mich vor den Kopf gestoßen und war gleichzeitig erschrocken über mich selbst. Wie hatte ich die Freundschaften vor lauter Beschäftigung mit meinem eigenen Leben, dem Studium, der Beziehung so schleifen lassen können?

Von da an bemühte ich mich mehr, Treffen stattfinden zu lassen und sagte vor allem nicht direkt ab, nur weil ich mich drei Wochen vor den Prüfungen unbedingt vorbereiten wollte. Die paar Stunden hat man dann doch. Und vor allem sind sie es wert: ich hatte erkannt, dass Freundschaften nicht automatisch weiter leben, sondern man etwas dafür tun muss. Denn Freundschaften können vielleicht kompliziert sein, doch echte Freundschaften sind einfach unglaublich wertvoll.

Wirklich revolutionär ist die Erkenntnis nicht und nach zwanzig Lebensjahren hätte man das schon früher bemerken können.
In meiner Vergangenheit hatte ich ganz automatisch allein durch die räumliche Nähe der Wohnorte und der Schule ganz natürlich sehr regelmäßigen Kontakt mit nahezu allen meinen Freunden. Man musste sich nicht wirklich darum kümmern, Freundschaften zu erhalten. Es ergab sich von allein.

Jetzt kann ich auf die letzten Monate zurück blicken und sagen, dass es sich gelohnt hat. Mit der Freundin, welche die Umarmung ablehnte, war ich sogar in diesem Monat zusammen für ein paar Tage an die Ostsee gefahren. Spontane Filmabende, im dunkeln Geocachen, Mädelsabende - es ist fast wie früher, nur dass ich das alles jetzt sehr viel besser zu schätzen weiß und es mich deutlich glücklicher macht, solche Freunde zu haben.
Nun wird eine enge Freundin für das Studium umziehen. Nicht unglaublich weit weg aber zu weit weg für spontane Treffen. Ich möchte den Kontakt unbedingt halten, übers Wochenende zu ihr fahren. Die Idee, gemeinsam an ihrem neuen Wohnort ein Konzert zu besuchen, steht schon.
Das Versprechen, Freunde zu bleiben gebe ich dennoch lieber nicht. Einfach weil es so oft dahin gesagt wird, ohne gemeint zu sein.

Und selbst wenn es aufrichtig gesagt wird - es hat einen bitteren Beigeschmack.
Das wurde mir erst einige Tage nachdem ich genau diese Formulierung nach einer Trennung an den ehemaligen Partner gerichtet habe, wirklich bewusst.
Man weiß nicht, wie es nach so einer Trennung, die dann doch ganz anders ist als das nicht mehr täglich in der Schule treffen mit den Freunden ist. Immerhin war das Verhältnis zueinander ein ganz anderes.
Es war kein offener Streit, in dem wir uns trennten. Kommunikationsprobleme gab es vorher schon zu Genüge.
Ich war mir nicht sicher, ob dieses Freunde bleiben funktionieren würde. In den ersten Wochen nach der Trennung sah es aus, als wäre es unmöglich und es würde auf Dauer eisiges Schweigen herrschen. Wir haben viel zu verkrampft versucht, dieses Versprechen der Freundschaft einzuhalten. Ständig Chats, die aber nahezu immer in Streits umschlugen und teilweise von bitteren Tränen begleitet wurden. Danach kam wirklich Schweigen. Schweigen und Verdrängung.
Es sieht besser aus jetzt. Trotzdem lässt sich nicht sagen, wie es sich entwickelt.

Ich habe aus den beiden Varianten des Freunde bleiben wollens aber etwas gelernt: man darf den Kontakt weder vernachlässigen noch zu verkrampft halten. Freunde brauchen Zeit zusammen aber genauso auch Zeit für sich selbst. Doch egal wie sehr man sich an irgendwelche Verhaltens- und Kommunikationsregeln hält - erzwingen kann man nichts. Auch das Glücklichsein nicht.

Für mich war die Entscheidung, mehr Zeit in meine Freunde zu investieren, absolut richtig. Für mich war auch die Entscheidung zur Trennung die richtige. Ich bin an beiden Erfahrungen gewachsen und jetzt glücklicher.

Apfelkern

Sonntag, 15. September 2013

Ambitionen, adipös zu werden?

Na dann habe ich doch das passende Rezept dazu: unverschämt saftig-schokoladige Brownies mit knackigen Nüssen und einem geschätzten Nährwert, der sie dafür qualifiziert, in Überlebenspakete für Schiffbrüchige gepackt zu werden. Aber ab und an kann man sich so etwas ja gönnen… und um nur halb so fett zu werden auch gern mit seinen Mitmenschen teilen. Für mich war die Wohnungs-Einweihungsfeier einer Freundin die optimale Gelegenheit, mein liebstes Brownie Rezept noch einmal hervor zu holen.

Zuerst einmal hackt ihr 225g dunkle Kouvertüre kurz und klein und schmelzt sie zusammen mit 200g Butter im Wasserbad.
Während alles fröhlich vor sich hin schmilzt, könnt ihr schon einmal 5 Eier mit 300g Zucker, einem Päckchen Vanillezucker und etwas Salz mit Hilfe des Handrührgerätes richtig schön weiß-schaumig aufschlagen. Das Schokoladen-Butter Gemisch wird jetzt langsam in die Eiermasse gegossen wobei ihr permanent weiter rühren solltet, um zu verhindern, dass ihr plötzlich Schoko-Rührei in der Schüssel habt.

In diese (abstoßend leckere) Mischung werden jetzt 160g Mehl und 30g Kakao sowie 1 Esslöffel Backpulver gesiebt. Sobald alles gleichmäßig verrührt ist, hebt ihr noch ca. 150g gehackte Nüsse eurer Wahl unter. Walnüsse sind der Klassiker für Brownies, doch da davon nicht genug im Haus waren, ergänzte ich das Rezept mit gehackten Mandeln, was auch absolut lecker war.

Dann muss der Teig einfach nur noch auf ein kleineres Backblech (damit sie nicht ganz so flach werden) gegeben werden und bei 180°C ungefähr 30 Minuten gebacken werden, bis sie oben knusprig aber innen noch schön saftig sind. Abkühlen lassen, in Stücke schneiden und versuchen, nicht alle auf einmal zu vernaschen.

Und ehrlich: auch wenn ich keine routinierter Fressalien-Blogger bin, sollten diese Bilder doch reichen, um genügend Speichelfluss auszulösen, dass ihr euch in die Küche begebt und das Rezept nachbackt. Ein so simples und gleichzeitig abartig leckeres Rezept fällt einem schließlich nicht täglich vor die Füße…
Aha, das ist also die Maximalgröße für eingebettete Bilder…
Viel Erfolg und ein schokoladiges Vergnügen beim Nachbacken!

Apfelkern

Sonntag, 8. September 2013

Sparsamkeit bereichert mehr als nur finanziell

Wie hieß es in der Werbung immer so schön? Geiz ist geil.
Zwar ging mir die Werbung bald gehörig auf den Senkel, doch an ihrer Aussage ist in meinen Augen schon etwas dran.
Ich liebe es, die Prospekte von ALDI zu lesen, Angebote zu suchen und dann den tollen nachfüllbaren Klostein mit dem Gel, Vollkornmehlmischungen oder wie kürzlich wieder im Angebot, rote Linsen einzubunkern. Die Preise der Angebotsprodukte mit denen anderer Läden zu vergleichen und dann genau beziffern zu können, wie viel man spart, finde ich großartig. Als hätte man der Konsumgesellschaft ein Schnippchen geschlagen. Es ist jedes Mal ein kleiner Triumph

Günstig Vorräte kaufen, soweit man kann, Dinge selbst herstellen und Saisonware einkochen, einfrieren oder anderweitig konservieren, gehört definitiv auf gewisse Weise zu meinen Hobbys. Nicht umsonst habe ich eine inzwischen nicht kleine Marmeladen "Sammlung" zusammen getragen. Im Vergleich zu einem älteren Bild hat sie sich bestimmt verdoppelt obwohl wir regelmäßig Gläser davon verbrauchen. *hust*

So sehr, wie ich es liebe, besondere Schnäppchen zu finden, so wenig mag ich es, mehr Geld für Dinge auszugeben, als sie meiner Meinung nach Wert sind. Das klassische Beispiel dafür ist Mineralwasser.
Eigentlich ist es das preisgünstigste Getränk, dass man erwerben kann, doch sobald man in Restaurants oder hippen Cafés sitzt, kann man sich für Wasser dumm und dusselig zahlen. Einen halben Liter für vier Euro ist keine Seltenheit. Und immer wieder ärgere ich mich über diese Preise und nehme dann mit zusammengebissenen Zähnen zumindest nur ein kleines Wasser. Solche dreisten Preise möchte ich nämlich nicht unterstützen.

Ist das reiner Geiz? Ist das Sparwahn? Meistens komme ich mir mit meiner knauserigen Einstellung oft allein vor, denn andere schlagen bei den teuren Getränken in Restaurants auch mehrfach zu. Wenn ich weiß, dass ich die gleichen Produkte beziehungsweise die gleiche und vor allem gleichwertige Leistung in meiner Umgebung zu einem besseren Preis bekomme, dann möchte ich doch natürlich immer dieses kaufen statt der teuereren Variante. Es ist wie ein kleiner Wettbewerb, in dem ich der einzige Teilnehmer bin: so günstig wie möglich über die Runden zu kommen ohne dabei an Lebensqualität zu verlieren. Es ist nicht unbedingt der finanzielle Rahmen, der mich dazu drängt, sondern ich habe einfach Spaß daran.

Ab und zu kommt die Gelegenheit, sich im Leben etwas schönes zu gönnen. Ein Buch, ein hübsches Paar Ohrringe, eine Konzertkarte - egal, was das Objekt der Begierde ist, die Prozedur vor dem Kauf ist immer die gleiche.
Ich frage mich, ob ich das Buch, die Ohrringe, die Konzertkarte oder was auch immer wirklich brauche. Bin ich glücklicher, wenn ich Objekt X kaufe? Ist das Glück von kurzer Dauer oder werde ich mich tatsächlich lange daran erfreuen? Muss ich jetzt wirklich die soundsovielste Sporthose haben oder liegt die nur im Schrank rum, da ich eh schon genug habe?

Oft genug stellt sich heraus, dass ich mich nur kurzfristig belohnen oder motivieren möchte, den Kauf aber nicht wirklich tätigen wollte. Im Nachhinein erfüllt mich dann sogar eine gewisse Zufriedenheit, wenn ich bemerke, dass ich nur aus einer Laune heraus etwas gekauft hätte, das ich eigentlich gar nicht brauche. Wenn ich das aber dann doch noch verhindern konnte, habe ich Geld gespart und mülle mich nicht sinnlos mit irgendwelchen Besitztümern ein. Allein schon aus dem letzten Grund, kaufe ich oft lieber Erinnerungen in Form von Konzertkarten, Kinokarten, Museumsbesuchen und ähnlichen als Sachwerte zu bunkern. Reicht ja, dass der Keller voller Marmelade steht, den restlichen Stauraum muss ich ja nicht dringend füllen.

Ich persönlich denke, dass ein wenig Geiz und Überlegen vor dem Fällen einer Kaufentscheidung nicht schaden können. Geiz ist in meinen Augen nicht unbedingt etwas schlechtes, insofern man es nicht übertreibt, denn Geiz bedeutet, genauer über sein Konsumverhalten nachzudenken und nicht einfach stumpfsinnig alles auf Anhieb zu kaufen, das einem gefällt. Ich würde sagen, dass Sparsamkeit und ein wenig Geiz mich glücklicher machen. Ein bisschen Minimalismus kann das Leben doch gewaltig bereichern. Und nicht all das, was Freude macht, kostet Geld. Vieles davon ist kostenlos, man muss nur mal die Augen von den Konsumgütern nehmen und die Gelegenheiten sehen.

Apfelkern


Freitag, 16. August 2013

Das Leben ist nicht unbedingt kurz aber sehr endlich

Man ist so daran gewöhnt, jeden Tag morgens aufzuwachen, dass man kaum einen Gedanken daran verschwendet, wie es wäre, wenn es einmal nicht so wäre.
Vor ein paar Tagen bekam ich die Nachricht, dass ein Freund der Familie tödlich verunglückt ist. Es war kein alter Mensch, im Gegenteil: mittleres Alter, berufstätig, Familie. Und mitten während seines Urlaubs, wenn man die Zeit einfach genießt und maximal die Tage bis zum Ende der Ferienzeit zählt - tot.

Auch wenn ich durch das Studium und die Praktika im medizinischen Bereich häufiger als andere mit dem Thema Tod konfrontiert bin oder auch einmal Leichen sehe, war es ein Schock. Weil auch wenn man sieht, dass Fremde um einen herum krank sind oder sterben, denkt man nicht direkt daran, dass auch die von einem Tag zum nächsten nicht mehr sein können. Aber genau so ist es. Man selbst eingeschlossen.

Für mich war es nicht unbedingt der riesige persönliche Verlust, der mich so tief berührte. Es war die Erkenntnis, dass es jede Sekunde vorbei sein kann. Egal warum - das Licht könnte einfach ausgehen.
Wenn ich um genau diese Vergänglichkeit des Lebens weiß, möchte ich es genießen. Nicht ewig aufregen über immer wieder den gleichen Mist, sondern etwas ändern oder das, was mir so viel Energie und Lebensfreude raubt, loswerden oder falls das nicht möglich ist, dessen Auswirkungen so gut wie möglich eindämmen.
Einfach an den kleinen Dingen erfreuen, anderen ein Lächeln schenken und helfen. Nicht nur träumen sondern versuchen, es umzusetzen, denn ich habe nicht ewig Zeit, einen Traum zur Realität werden zu lassen.

Lieber über kleine Dinge hinweg sehen und sich freundschaftlich gut verstehen statt ewig nachtragend sein. Und auch nicht nur weil man wütend ist, andere anschreien um sich selbst kurz besser zu fühlen und anschließend das, was man durch den Streit angerichtet hat, lange wieder zu kitten versuchen. Die Beziehung zu meiner Schwester hat diese Taktik jedenfalls schon unglaublich verbessert.

Kurzum: es ist eine miese Idee, immer alles auf die Zukunft zu verschieben, den Mut nicht in der Gegenwart aufzubringen, etwas zu versuchen und es einfach auf die Zukunft zu verlegen aka es sowieso nicht zu realisieren. Das Leben ist viel zu endlich, um sich nicht auszuleben und unglücklich zu sein.
Schließlich möchte ich lieber als lebensfroher, glücklicher Mensch denn als phlegmatischer Muffel in Erinnerung bleiben. Außerdem macht es mich einfach glücklicher, das Leben mit all seinen faszinierenden Facetten zu genießen und nicht in ein paar Jahren zu bereuen, was ich alles verpasst habe.

Verdammt ja, es kommt ein wenig etwas ähnliches wie das YOLO Feeling auf. Nur muss ich das ja nicht so nennen und auf Shirts durch die Welt tragen, sondern kann es einfach umsetzen.

Apfelkern

Montag, 12. August 2013

Ich möchte bloggen und nicht meine Seele verkaufen

Warum bloggt ihr eigentlich?
Für Ruhm, Ehre, Leserzahlen und Testprodukte? Ist es vielleicht ein innerer Drag, der euch an die Tastaturen treibt? Oder ist es der maskierte Typ mit der Peitsche hinter euch?

Als mein inzwischen schon vorletzter (verdammt bin ich ein fleißiges Blogger Bienchen ... nicht) Post ganz plötzlich über 300 Seitenaufrufe hatte, war ich extrem überrascht. Vor allem, da es nicht nur irgendwelche Bots waren, die mir ihre Links in Kommentaren posten - denn die lassen keine ausführlichen durchdachten Kommentare zum Thema da.
Ich war, nun ja - geflasht. Doofes neumodisches Denglisch, doch das Wort trifft es. Mein kleiner Blog auf dem ich alle hundertdrei Jahre mal den Gedankenmüll aus meinem Hirn kippe hatte plötzlich regen Besuch. Sahnehäubchen: der Artikel wurde sogar auf Twitter empfohlen! Wow. Danke Caro. Und die Kirsche auf dem Sahnehäubchen war es, von Karmesin in ihrem Wochenrückblick erwähnt und verlinkt zu werden.

Hallo - sie hat mehr als tausend Leser!!! Aka: ich glaube, das gibt ordentlich Klicks. Die Leserzahl ist gleich mitgewachsen.
Das zu sehen erfüllt das Bloggerherz definitiv mit Freude und auch Stolz, tatsächlich etwas fabriziert zu haben, das offensichtlich den Nerv der Leserschaft trifft.
Und direkt nach der Freude kommt die Überlegung, wie man dafür sorgen kann, dass es kein einmaliges Hochgefühl war. Einmal von der Salmiak Lakritze gekostet und man will es immer wieder. Ihr wisst schon, was ich meine.

An der Stelle setzt der Druck ein - was, wenn ich es nicht mehr schaffe, ein Thema zu finden, das irgendwen interessiert? Beziehungsweise mehr als nur die üblichen treuen Leserseelen.
Das wäre die Stelle, an der ich mich fragte, wofür ich denn blogge. Für gigantische Leserzahlen, Kommentare ohne Ende und am besten obendrauf Testprodukte? Natürlich dürft ihr mir Lakritze, Tee und Yogamatten zum Testen zuschicken aber wenn der Preis dafür wäre, dass ich über jedes Produkt schreiben muss, tausende möglichst perfekte Bilder machen muss, ist es das nicht wert. Ich möchte bloggen und nicht meine Seele verkaufen.

Mit großer Macht kommt auch große Verantwortung. Habe ich erst mal einen gewissen Status als Blogger und meine 1000 Leser zusammen, muss ich zusehen, dass ich den Status erhalte. Regelmäßige Posts werden erwartet. Dabei sollte es auch ja nicht langweilig werden! Klar, feste Strukturen wie ein einheitliches Layout und jeden Sonntag ein Wochenrückblick sind erwünscht aber bitte bloß nicht dauernd über ähnliches posten sondern überraschen und unterhalten.

Wenn man schon dabei ist, Ansprüche zu stellen: für Massenunterhaltung braucht man Bildmaterial. Ist ja schön, dass du lange Texte schreiben kannst, die mit viel Glück einen Sinn ergeben, doch schon mal von TL;DR gehört? Ergo sind viele Bilder angesagt, um die Leserschaft bei Laune zu halten. Mit einer Digitalkamera oder gar einer Handykamera ist es natürlich nicht getan - Spiegelreflexkamera mit diversen Filtern, Linsen und natürlich Stativ sind das Minimalprogramm. Der Leser von heute hat Ansprüche.

Für die Kontinuität gibt es auch keine Ausnahmen. Prüfungszeit, Urlaub, Krankheit? Pustekuchen, es wird schön brav regelmäßig weiter gebloggt. Da kann man auch locker mal sein Wochenende damit verbringen, Posts für die kommende Woche vorzuschreiben, um unter der Woche nicht jeden Abend den Druck zu haben und mal mehr als fünf Stunden Schlaf zu bekommen.
Wenn der Blog nun täglich mit einem aufwendig geschriebenen, gut bebilderten Post versorgt ist, reicht das aber nicht. Da gibt es mehr Kanäle, auf denen man vertreten sein muss. Twitter, Instagram, YouTube, Facebook, Google Plus wollen auch täglich mit Informationen gefüttert werden, damit man die werten Follower auf allen Wegen ausreichend bespaßt.
Networking ist ebenso unerlässlich. Schön jedem etwas Honig ums Mündchen schmieren. Was denkt ihr denn, warum ich die beiden oben zum Dank für das Verbreiten eines Links zu meinem Post selbst verlinkt habe? Das ist Teil der Expansionspolitik. Das ist ganz klar eine Motivation für sie und andere, mich wieder zu verlinken, damit ich bekannter werde, mehr Menschen beeinflussen und die Weltherrschaft an mich reißen kann. Oder so in etwa.

Der Lohn sind Testprodukte ohne Ende, Einladungen zu exquisiten Blogger Veranstaltungen und Dinge, von denen Normalsterbliche wie ich nicht einmal ahnen, dass es sie gibt.

Und spätestens wenn man an diesem Punkt angelangt ist, hat das Bloggen den Status des Hobbys längst verloren und ist zur Vollzeitbeschäftigung geworden. 
Sorry Mutti, ich kann jetzt nicht mit dir reden und essen sowieso nicht. Ich muss den Teller aus fünf Perspektiven mit drei verschiedenen Linsen fotografieren, um ein ultimativ speichelförderndes Essensbild für meinen Wochenrückblick zu haben.

Ich möchte mein Leben nicht nach dem Blog ausrichten. Es ist toll, diese Plattform für Gedanken zu haben, eine Möglichkeit, Ideen und Überlegungen zu teilen wenn man möchte und Zeit dafür hat. Aber wenn man mal keine Lust und Zeit dafür hat, ist es eben auch in Ordnung. Das ist etwas, was ich extrem an einem kleinen Blog schätze: es gibt keine Erwartungshaltung, dass regelmäßig gepostet wird. Ganz frei kann ich schreiben wenn ich möchte und das auch worüber ich möchte und bekomme im Optimalfall noch Feedback dazu.

Dass Bloggen keine Verpflichtung ist, war mir auch nicht von Beginn an klar. Vor dem Urlaub saugte ich mir Themen aus den Fingern und wurstelte mehr schlecht als recht Beiträge zusammen. Sie bekamen kaum Klicks und Kommentare, denn sie waren auch einfach nicht gut. Man merkte ihnen an, dass ich sie schrieb um sie zu schreiben und keine Begeisterung oder der Wunsch, etwas bestimmtes mitzuteilen dahinter steckte.
Daher habe ich für mich beschlossen, nur zu schreiben, wenn mir das Thema regelrecht unter den Nägeln brennt und ich auch wirklich Motivation und Lust dazu habe. Anders kommt nur Murks heraus.
Wobei das jetzt auch keine Garantie ist, dass ich hier etwas anderes als wirren Gedankenquark fabriziere. Also mal ganz ruhig mit den Erwartungen.

Ich werde mit meinem Blog nicht reich und berühmt. Doch dafür kann ich ohne Erwartungsdruck der Leser, der Sponsoren und wem auch immer normal leben ohne Anfälle zu bekommen, weil ich meinen Post für heute nicht geschafft habe, sondern einfach glücklich sein. Und das ist mir sehr viel mehr wert als tausend Leser.

Apfelkern

Sonntag, 28. Juli 2013

Sommer, Sonne, Sonnenschein und ich schwitze wie ein Schwein…

Heute schon mal aus eurem kühlen Versteck im Keller gekommen und euch von der Hitzewelle überrollen lassen? Ich war so leichtsinnig, das Haus kurz zu verlassen und ich kann nur ein Fazit ziehen: ZU WARM!!! *schmelz*

Was soll man bei aktuell 30°C schon groß machen? Ach ja, für die Prüfung lernen. Hervorragendes Wetter, um sich Drüsenendstücke und Embryologie in den Kopf zu stopfen.

Da gibt es allerdings ein paar Strategien, die Abhilfe schaffen.

1. Die gute alte Spreizstellung inspiriert vom Tierreich. Einfach alle Viere von sich strecken, um eine möglichst große Oberfläche zur Abkühlung durch verdunstenden Schweiß freizulegen. Kann zwar in der Öffentlichkeit merkwürdige Reaktionen hervorrufen, ist aber ungeheuer effektiv. Ach ja, und Kleidung stört dabei natürlich nur.

2. Wenn wir schon bei der Oberflächenvergrößerung sind: versucht es mal mit größeren Körperanhängen. Größere Ohren bedeuten mehr Fläche, über die ihr Wärme abgeben könnt, ganz einfach. Allen'sche Regel heißt das Stichwort für Freunde der Ökologie.

3. Und gleich mal weiter in Richtung Ökologie. Oberfläche vergrößern und Volumen reduzieren heißt der ultimative Tipp. Weniger Volumen, das Wärme produziert und mehr Oberfläche, um die Wärme nach Außen abzugeben. Wachstumshormone und Radikaldiät können helfen, sind aber vielleicht nicht die wirklich alltagstaugliche Variante. Na ja, immerhin können sich die mageren Riesen über ihren Vorteil freuen - bis der Winter kommt und wieder alle mit mehr Volumen und kleinerer Oberfläche (weil Annäherung an Kugelform und so) dabei zusehen können, wie die mageren Riesen frieren. Gerecht verteiltes Leiden oder auch Bergmann'sche Regel nennt man den Spaß.

4. Melone aus dem Kühlschrank. Schön wasserhaltig und kühl. Und vor allem eine gut umsetzbare Abkühlungsmethode.

5. Sauft, ihr Narren! Literweise Tee und Wasser in sich hinein kippen, um sicher zu stellen, dass man nicht zur Trockenpflaume wird und die Nieren nicht in die Verlegenheit kommen, eine Siesta einzulegen, ist bei dem Wetter eine hervorragende Idee.

6. Fruchtkaltschale. Habe ich heute gemacht und wurde für lecker erklärt. Daher hier ein kleines Rezept für euch.

Kirschmassaker!
Zuerst benötigt man eine ordentliche Menge Früchte, je nach Personenzahl. Für drei Personen habe ich circa 500g Früchte verwendet. Dabei waren Sauerkirschen und rote Johannisbeeren aus dem Garten (hier der Grund, weshalb ich mich in meinem jugendlichen Leichtsinn in den Garten bewegt habe) sowie ein Glas Heidelbeeren. Alle Beeren in einen Topf werfen und mit etwas Wasser und Saft (ich habe schwarzen Johannisbeersaft verwendet) aufgießen bis die Füllhöhe um circa ein Drittel der vorherigen Füllhöhe gestiegen ist. Falls die Erklärung unverständlich und zu kompliziert war: einfach nach Gefühl reingießen.
Jetzt wird der ganze Fruchtsee aufgekocht. Ich habe noch eine Prise Salz und zwei Esslöffel Zucker hinzu gefügt. Die Zuckermenge könnt ihr natürlich je nach Früchten und Geschmack auch variieren. 25g Stärke (bei größeren Mengen Früchten und Flüssigkeit auch etwas mehr davon) mit etwas kaltem (!!!) Wasser oder Fruchtsaft verrühren und in die kochende Fruchtbrühe geben und weiter rühren, bis die Suppe zähflüssiger wird. Es ist quasi Pudding kochen ohne letztendlich die Viskosität von Pudding zu erreichen. Wollen wir aber auch gar nicht, da es ja Suppe werden soll. Ihr versteht schon, was ich meine.
Grießmasse
Die Suppe kann jetzt zum Abkühlen beiseite gestellt werden.

Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich: Grießnockerln als Suppeneinlage.
Sehen absolut nach Profi aus und sind eigentlich stinkeinfach zu machen.
Ihr kocht 250 ml Milch mit 2 El Butter auf, gebt 1/2 Teelöffel Salz, einen Esslöffel Zucker und etwas Vanillezucker hinzu. In die kochende Flüssigkeit werden dann 125g Weichweizengrieß eingerührt. Schön weiterrühren, bis ein sehr zäher Brei entstanden ist.
Liebling, ich habe Nocken gemacht!
In den dann möglichst schnell (damit sie nicht auf den Gedanken kommen, zu gerinnen und Rührei zu spielen) zwei Eier einrühren. Aus dieser noch immer recht festen Masse werden nun mit zwei kleinen Teelöffeln Nocken abgestochen (hihi, abgestochen!) und in leicht kochendes Wasser gegeben. Dort bleiben sie, bis sie an die Oberfläche aufsteigen, was ein Zeichen dafür ist, dass sie genug gelitten haben gar sind. Einfach heraus fischen und auf einen Teller zum Abkühlen legen.

Das große Finale besteht darin, die Suppe in Teller zu füllen und ein paar Grießnocken darauf anzurichten. Und dann kann losgemampft werden.
Ich hoffe, es schmeckt euch, falls ihr entscheidet, das Rezept zu probieren.

Liebe Grüße und nicht schmelzen,

Apfelkern

Ja, natürlich habe ich das erst nach Mitternacht geschrieben! Als ob ich mich bei den Tagestemperaturen mehr als nötig belasten würde…




Freitag, 26. Juli 2013

Menschen sehen nicht immer aus wie in Hollywood

Sommer, Sonne Bikinizeit - und alle surfen panisch auf der Diätwelle. Zumindest gewinnt man leicht den Eindruck, wenn man sich ein wenig im Internet umsieht.

Post: Mein Leben mit Low Carb - schon 5kg weniger!
Tweet: "Yay, seitdem ich jetzt 6 mal die Woche drei Stunden Sport mache, bin ich ein viel glücklicherer Mensch! Solltet ihr auch versuchen!"
Instagram:" Cupcakes sind nur zur Deko und zum posten da, essen tun wir eh nur Zucchini und magere Pute"
Und dann natürlich die stolzen vorher-nachher Berichte:
Ohhhhh mein Gott, sah ich früher dick aus !!!  *Bild einer normalgewichtigen Frau*

Ein wenig geht es mir doch inzwischen auf die Nerven und das, obwohl ich an dem Thema Fitness selbst interessiert bin. Aber irgendwann ist es doch genug. Plötzlich taucht an allen Ecken der Einführungspost auf, dass man jetzt etwas auf seine Ernährung achten/ abnehmen/ gesünder leben will. Inspirationspost voller Bilder von beeindruckend athletischen Menschen folgen, dann kommen Sportstatistiken, Ernährungspläne…

Plötzlich entdecken alle Sport für sich neu und den Fitnessguru in sich - mal sehen, wie lange das nach der Bikinisaison noch überlebt.
Dass die Masse anfängt, mehr auf seine Gesundheit zu achten, sehe ich positiv. Aber muss man das so exzessiv teilen? Also einmal zusammenfassend darüber berichten - klar. Wer braucht aber die jede Woche exakten Speiseplanaufschlüsselungen, die drei Millionen Bilder in Sportkleidung vorm Spiegel? Na gut, wenn man das nicht will, liest man es nicht. Man muss ja nicht alle Sportblogs abonnieren. Und dann werden die ganzen anderen Blogs von dem Thema infiltriert - aaaaaaah!

Es bringt mich offen gesagt durcheinander. Tipps hier, Tipps da, mach dies anders, mach das.
Und es deprimiert. Ehrlich. Ich bin nicht fett oder unsportlich und trotzdem: wenn man permanent von allen Seiten damit zugedröhnt wird, wie sehr alle doch gerade der Fitness huldigen und ihre Körper auf Idealmaße trimmen, fühlt man sich doch schon etwas faul und unwohl daneben.

Und das, obwohl ich Blogilates mindestens vor euch allen zusammen entdeckt habe!
Natürlich ist das nicht ganz ernst gemeint. Seit etwas über zwei Jahren kenne ich ihren YouTube Channel nachdem ich zufällig darauf stieß als ich mich in seltsamen Ecken YouTubes herum trieb und mache die Übungen regelmäßig. Schließlich möchte man ja halbwegs fit in die Zombieapokalypse starten und nicht gleich als erster gefressen werden, weil man nach 200m Laufen völlig erledigt ist.

Zurück zu Blogilates.
Plötzlich wird sie überall verlinkt, überall gelobt. Jeder hat sie plötzlich neu entdeckt - na ja, davon abgesehen, dass ich sie ja schon viiiiiiieeeeel früher kannte aber lassen wir das.
Ich hätte nie gedacht, dass es mich so stört, dass etwas, was ich schon lange kenne, plötzlich populär wird. Bin wohl auch einer von diesen engstirnigen Menschen, die das nicht aushalten können, wenn ihre geheimen Favoriten nicht mehr geheim sind. Oder es stört mich, dass sie Teil dieses übertriebenene Hypes um die eigene Fitness geworden ist.

Aber mal weg von meinen persönlichen Wehwehchen: ich mag es überhaupt nicht, dass Übergewicht in der Gesellschaft so stigmatisiert wird. Iiih, eklig, der ist fett; faule Sau… mir fällt spontan nicht viel mehr an Beleidigungen ein, was aber auch daran liegt, dass ich mir nicht viel mehr einfallen lassen will.
Ich finde es grässlich, wenn Menschen so mit anderen umgehen und noch einmal schön Salz in die Wunde reiben obwohl ihnen klar ist, dass die Betroffenen darunter leiden, sich schämen. Allein die Vorstellung, wie ein übergewichtiger bis adipöser Mensch im Café einen großen Eisbecher mit ordentlich Sahne verputzt und daneben ein schlanker Mensch das selbe tut. Wer bekommt die vorwurfsvoll-abwertenden Blicke? Genau, die übergewichtige Person, die sich erdreistet trotz ihrer Statur nicht ausschließlich Möhrchen und Sellerie zu knabbern.
Ja und, vielleicht ist sie dabei abzunehmen und das ist ihre kleine Sünde, ihre Belohnung für die Woche? Man weiß es nicht aber urteilt zu schnell.

Generell gelten dicke Personen als unattraktiver, oder? Nicht dem verbreiteten Ideal entsprechend. Und das, was als Plus Size gehandelt wird, ist ein Witz. Das ist einfach für normale Menschen statt Models (aka "hilfst du mir beim Knochen auswendig lernen?") gemacht. Ich meine ein dick, das mehr als das Plus Size im Sinne von Kleidergröße L ist.
Man sollte "dick" nicht als hässlich abstempeln. Es ist vielleicht ungesünder mit Übergewicht zu leben aber das gleich als nicht attraktiv abzustempeln, finde ich doch etwas zu hart. Wer sagt, dass alle ab einem BMI von x nicht mehr attraktiv sind? Natürlich kann man an der Stelle auch mit der biologischen Fitness argumentieren. Der adipöse Höhlenmensch kann einen nicht mehr so gut vorm Säbelzahntiger beschützen und Mammuts erlegen. Und genau diese Fähigkeit, die Nachkommen zu beschützen ist attraktiv. Ja gut, so weit recht logisch aber nicht mehr ganz zeitgemäß.
Ich muss diesen Menschen nicht gleich jegliches Selbstwertgefühl nehmen. Oft genug sieht man es, wie bei 35° während alle mit Röckchen und Top herum laufen, etwas beleibtere Menschen sich in langer Hose und weitem Shirt abschwitzen, nur um nicht zeigen zu müssen, dass sie nicht dem Ideal entsprechen.

Meine Güte, wir sind alle Menschen und wir sind einfach verschieden. Ich akzeptiere die Diversität der Menschheit. Wir sind nicht alle ideal also sollten wir auch aufhören, andere schief anzusehen oder gar abwertend zu kommentieren - sei es auch nur hinter dem Rücken der betroffenen - und mehr Verständnis und Toleranz zeigen. Weil man nie weiß, was dahinter steckt. Und egal was dahinter steckt muss man auch nicht weiter denjenigen demoralisieren.

So, fertig gemotzt. Auf das Thema gebracht hat mich übrigens neben dem Fitnesswahn im Netz ein Musikvideo, in dem ich es wunderbar erfrischend fand, wie ein doch recht beleibter Mann völlig ungezwungen oberkörperfrei auf dem Bürgersteig tanzt. Er macht, was er gerne tun würde, ohne sich dabei von seinem Äußeren davon abhalten zu lassen. Und das finde ich wunderbar. Ich wünsche mehr Menschen diesen Mut zu sich zu stehen. Wir müssen nicht alle Makel verdecken, um der Gesellschaft vorzutäuschen, wir wären perfekt. Das verdirbt bloß die Erwartungshaltung der Allgemeinheit.

Und nein, ich erwarte jetzt nicht, dass alle mit kleinem Fettpolster oberkörperfrei auf der Straße tanzen. Aber ich hoffe, dass sie den Mut finden, zu sich zu stehen und das Leben zu genießen, wie sie möchten. Dadurch entsteht vielleicht auch schnell die Kraft, etwas zu verändern

Jetzt kann ich euch das Video natürlich nicht vorenthalten. Nichts für zu sehr mediengeprägte Gemüter, die perfekte Körper wie in Hollywood erwarten…


Schockiert? Ich glaube das war auch die Idee hinter dem Video, einfach mal ein wenig zu provozieren. Das ist definitiv gelungen.

Wie steht ihr zum Fitnesswahn und wie geht ihr mit dem Thema Übergewicht um?

Apfelkern