Montag, 19. November 2012

Kürbisvernichtung Teil I: Kürbisgewürzbrot

Wer hätte damit gerechnet: ich habe mich aus diesem Reallife, das sehr beanspruchend, zeitaufwändig aber auch sehr schön sein kann, mal wieder ins Internet verirrt und bin dabei sogar weiter gekommen als bloß bis zu meinem Twitter Account. Success!
Und die Gelegenheit nutze ich gleich einmal, um eines der vielen Kürbisrezepte, die ich mit euch teilen will, vorzustellen.
Grundlegend bei meinen Kürbisrezepten: sie schmecken nicht wirklich nach Kürbis. Das ist meiner Meinung nach auch das Geheimnis eines gelungenen Kürbisrezeptes: es schmeckt einfach nicht nach Kürbis; es ist nur hübsch orange.

Heute: Kürbisgewürzbrot.
Es ist ein recht simples Rezept aber ein durchaus leckeres. Logisch; sonst würde ich den Mist ja für mich behalten. Erprobt seit einem Jahr und beliebt bei der ganzen eigentlich nicht besonders kürbisaffinen Familie.

Da es ein amerikanisches Rezept ist, wird in Tassen gerechnet. Ich persönlich verwende eine mittelgroße Haushaltstasse dafür (Volumen = 200ml). Durch Herumprobieren fand ich heraus, dass es damit am besten funktioniert. Wahrscheinlich ist es aber auch einfach wichtig, durchgehend die gleiche Tasse zu verwenden, damit die Zutatenmengen auch das richtige Verhältnis zueinander haben.
Durch Recherche (darauf hätte man auch kommen können, bevor man wild umher probiert…), fand ich heraus, dass eine amerikanische Tasse (= one cup) ein Volumen von 237 ml hat und eine britische Tasse ein Volumen von 280 ml. Damit lag ich gar nicht schlecht mir meiner Tasse.

Nun aber wirklich Schluss mit dem Vorgeplänkel.

Zuerst mischt ihr 1 Tasse Zucker mit etwas Salz, gebt dann Vanillezucker sowie Zimt hinzu und
 zerstößelt Kardamom, Anis und Nelken. Das ganze sorgt dann für einen schönen winterlichen, würzigen Geschmack und rechtfertigt die Bezeichnung Gewürzbrot.

Amerikanische Originalrezepte geben gern an, dass man Kürbispüree aus der Dose verwenden soll, doch da ich das hier noch nie in Supermärkten entdeckt habe und Dinge sowieso lieber selbst zubereite, koche ich mir einfach mein eigenes Kürbispüree. Also schneidet ihr euren Kürbis in kleine Stücke, gebt sie in einen Topf, bedeckt den Kürbis gerade so mit Wasser und lasst das ganze dann vielleicht eine Viertelstunde bei mittlerer Hitze köcheln. Sobald der Kürbis weich ist, wird die Flüssigkeit abgegossen und der Kürbis fein püriert. Für dieses Rezept benötigt man 2 Tassen Kürbispüree. Falls ihr zu viel davon gekocht habt, könnt ihr es einfach abfüllen, einfrieren und für das nächste Kürbisrezept wieder auftauen. So muss man auch nicht jedes Mal die Küche bei Pürieren rundum mit orangen Pünktchen dekorieren.

Nun werden die zwei Tassen Kürbispüree in die Schüssel gekippt. Dazu gibt man 6 Teelöffel Butter. Eigentlich soll man die Butter zuvor schmelzen, aber da ich wenig Lust auf mehr Abwasch habe, lasse ich sie immer im warmen Kürbispüree zerlaufen. Das kühlt dadurch ein wenig ab, sodass anschließend hinzugefügten 2 Eier auch nicht stocken.

Dann ist es auch Zeit für ein paar feste Bestandteile. 1 1/2 Tassen Mehl und 2 Teelöffel Backpulver werden in die flüssige Masse (die Butterstückchen sollten vollständig geschmolzen sein) gesiebt und untergerührt. Wir nähern uns schon dem Stadium des fertigen Teiges.

Ich rühre nun noch gern 1/2 Tasse gehackte/gehobelte Mandeln oder andere Nüsse unter, da es eine interessantere Konsistenz und einen schönen nussigen Geschmack ergibt.
Außerdem füge ich immer noch 1/2 Tasse in warmen Wasser eingeweichte Rosinen hinzu. Weicht man sie ein, kann man sie dabei a) zuerst waschen und b) in neuem Wasser weiter einweichen lassen, sodass sie saftiger werden.

Da Rosinen aber nicht jedermanns Geschmack entsprechen (warum auch immer: frische Trauben sind überall beliebt und in getrockneter Form kann sie plötzlich keiner mehr leiden), kann man sie natürlich auch weglassen oder durch andere Trockenfrüchte ersetzen. Es macht meiner Erfahrung nach einfach die sensorische Erfahrung beim Essen interessanter und den Kuchen saftiger.
Was auch immer ihr letztendlich reinwerft (Schokostückchen kann ich mir auch ziemlich gut zu dem Kuchen vorstellen…) - gut umrühren.

Der Moment, die Form einzufetten und zu mehlen ist gekommen. Grundsätzlich ist natürlich jede Backform möglich, ich selbst bevorzuge für diesen Kuchen eine Kastenform. Übrigen Teig gebe ich gern in Muffinförmchen und freue mich darauf, sie am nächsten Tag in die Uni mitnehmen zu können, wenn ich sie mir nicht schon zuvor zu Hause einverleibt habe.

Und ab in den Ofen bei 180°C für 60 Minuten beziehungsweise weniger bei kleineren Förmchen wie den Muffins.

Wenn man lange genug um den Ofen herumgeschlichen ist, dem Kuchen beim Wachsen zugesehen und sich an der Ofentür gewärmt hat, wird es Zeit, den Kuchen aus dem Ofen zu holen. Abkühlen lassen, stürzen und probieren. Schmeckt saftig, würzig und nicht wirklich nach Kürbis. Für mich ein Klassiker in der Herbstzeit.



Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren. Und viel Erfolg beim Säubern der Küche. Diese miesen kleinen orangen Spritzer vom Pürieren finde ich für gewöhnlich noch tagelang irgendwo…

Apfelkern




3 Kommentare:

  1. Schmeckt es sehr süßlich oder würde auch was Herzhaftes dazu passen? :/
    Danke für die tolle Anleitung. :)

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    1. Es ist ein süßes Gebäck aber herzhafte Kürbisrezepte werden noch folgen… ;)

      Bitte schön!

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  2. sieht echt lecker aus!
    dein blog ist toll!
    schau doch auch mal´bei mir vorbei, würde mich freuen:)
    liebste grüße
    Sarah
    http://thesunaftertherainsarah.blogspot.de/

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