Donnerstag, 30. Juni 2011

Schon mal was von Gleichberechtigung gehört?

Wenn man sich durch diverse Blogs klickt, liest man oft über Einkäufe in Drogerien. Genannt werden oft dm und Müller. Anfangs verstand ich gar nicht, von welchen Geschäften die Rede ist. Denn ich kannte nur Rossman.

Schließlich fand ich doch den Weg in ein dm und war verzückt. Soweit der kurze Eindruck reicht war alles positiv: Bioware, ein sauberes Geschäft, gute Beleuchtung, keine nervige Musik, Tester bei den Kosmetikartikeln und sogar ein Wasserspender für die Kunden. Wie hatte mir das achtzehn Jahre lang entgehen können?

Ich stellte Nachforschungen an und entdeckte die sehr ungleiche Verteilung der Drogeriefilialen in Deutschland.

Zuerst Rossmann:
Die Filialen sind recht homogen verteilt, nur in Mecklenburg Vorpommern, in Badenwürttemberg, Brandenburg und Thüringen und Hessen ist die Dichte der Standorte etwas geringer. Daher ist für mich als Brandenburgerin auch noch ein Rossmann in etwa 12 km Entfernung vorhanden.

Nun zu den Müller Drogeriemärkten, die für mich ja völliges Neuland sind:
Was soll man denn dazu sagen?! Die neuen Bundesländer, die inzwischen auch nicht mehr so neu sind, stechen dadurch hervor, dass es dort deutlich weniger bis gar kein Müller gibt. Spontanes Einkaufen sieht anders aus. Hier wird Einkaufen bei Müller eher ein Nachmittags- bis Tagesausflug.

Dm bietet leider keine so schöne Deutschlandansicht an (zumindest habe ich keine gefunden), doch auch hier wird durch Stichproben wieder einmal klar, was sich auch schon bei Müller zeigte. Ostdeutschland fehlen die dm Filialen. Ganz selbstbezogen wählte ich einen Ausschnitt aus dem Raum Berlin und Umgebung zur Veranschaulichung:


In Berlin selbst herrscht kein Mangel an dm Filialen, doch im Umland wird wahrscheinlich nur jeder Dritte oder weniger dm kennen, weil es das dort einfach nicht gibt.


Fazit:  
Es kann doch nicht sein, dass man immer noch derartige Strukturunterschiede zwischen Ost-und Westdeutschland finden muss! Da muss eindeutig etwas verändert werden. Und ja: meine Unterschrift auf der Petition für ein dm in meinem Dorf ist euch sicher.

Dienstag, 28. Juni 2011

Die dunkle Seite des Urlaubs

Ist euch in der letzten Woche etwas an meinen Posts aufgefallen?

Sie kamen alle aus der Konserve, dass heißt ich habe sie zuvor geschrieben und automatisch veröffentlichen lassen, denn ich war verreist. Während der wunderbaren Reise nach Mittelengland konnte ich natürlich auch nicht die Posts der Blogs, die ich verfolge lesen, sodass sich jetzt ein ziemlicher Berg Lesestoff gesammelt hat.

Und irgendwann mitten im Prozess des Aufarbeitens hatte ich keine Lust mehr. Die ganzen Zeitungen, die sich während des Urlaubs ansammeln, lese ich immerhin auch nie vollständig. Und so hatte ich schon fast beschlossen, die anderen verpassten Posts einfach zu ignorieren. Doch dann fiel mir ein, dass ich doch auch möchte, dass meine Posts gelesen werden. Eine Art schlechtes Gewissen hatte sich gemeldet.

Und so begann ich die Blogposts einiger Blogs zu lesen. Aber nachdem ich mit meinen Lieblingsblogs fertig war, bemerkte ich, das mich teilweise meine anderen Abonnements nicht wirklich interessierten. Es schrie nach einem Ausmisten der Blogliste. Manchmal habe ich Blogs aus einer Laune heraus abonniert oder weil mir drei Einträge nacheinander gut gefallen haben. Doch häufig war der Inhalt nicht der, den ich mir versprochen hatte oder mein Interesse an dem Thema hatte sich verflüchtigt. Vielleicht habe auch ich mich verändert. Und so habe ich schon einige Male meine Abonnements gekündigt.

Natürlich habe ich mich dabei ein wenig mies gefühlt, da ich genau weiß, wie sehr man sich über jeden Leser freut. Doch warum sollte ich Interesse vorheucheln, wenn ich gar keines habe?
Und doch bleibt dieses Gefühl, ein Verräter zu sein. besonders wenn ich mich dann wieder auf die entabonnierten Blogs wage und der Blogger sich über die falschen Leser beschwert.
Und bin ich eigentlich undankbar, wenn ich sämtliche Blogs meiner Leser nicht verfolge?

Was ist euer Standpunkt dazu?

Ein müder, konfuser Apfelkern

Montag, 27. Juni 2011

Quid est ... locus amoenus?

Der locus amoenus ist ein Klassiker in antiken Mythen.

Es gibt den schattigen Wald, in dem Pyramus und Thisbe, ihres Zeichens Romeo und Julia der Antike, sich treffen. Es gibt den klaren, kühlen Fluss, in dem Narziss sich betrachtet. Der Hügel auf dem Philemon und Baucis in ineinander verschlungene Bäume verwandelt für alle Ewigkeit vereint nahe eines Tempels an einem See stehen. Und das sind nur einige der loci amoeni der klassischen Mythologie.

Was ein locus amoenus ist, erklärt das Wort eigentlich selbst. Darum lasse ich es nun für sich selbst sprechen:

1.locus = a)Ort; Platz; Stelle
                b)Posten; Stellung
                c) Wohnung; Wohnsitz
                d) Boden; Acker,Feld
                e), f), g).....
2. amoenus=  a).angenehm; lieblich; schön
                      b) reizend gelegen

Ein locus amoenus ist ein Idealbild der Natur: eine mit weichem Moos bewachsene Lichtung im Wald, eine kühle Quelle im Schatten eines mächtigen Baumes oder eine kreisrunde Wiese inmitten eines Waldes, die über und über mit Blumen bewachsen ist. Theoretisch wären diese Orte realisierbar, doch so wie man sie sich vorstellt, gibt es die loci amoeni in der Wirklichkeit oft nicht.

Zuletzt genannter lieblicher Ort findet sich übrigens im Buch Biss zum Morgengrauen. Das zeigt nur zu gut, wie prägend die Vorstellung eines idealen romantischen Ortes der Antike noch immer ist.

Ich glaube, dass wir immer noch eine ganz persönliche Vorstellung des perfekten Ortes haben. Für mich wäre das eine mit samtigen Moos bewachsene Lichtung, gerne auch kreisrund, inmitten eines Laubwaldes. Nahe der Lichtung fließt ein kleiner Bach, in den ich im Sommer meine Füße hineinhalten kann. Dort ist es immer angenehm kühl, nachts hat man freien Blick auf den Sternenhimmel, den man auf dem Rücken liegend betrachten kann. Glühwürmchen erhellen dabei gelegentlich den Himmel.

Jetzt würde ich am liebsten dort sein. Kennt vielleicht jemand diese Lichtung?

nucleus mali

Samstag, 25. Juni 2011

Plötzlich Prinzessin

Ich wollte schon immer mal bei einem dieser bilderreichen TAGs mitmachen. Da kam mir dieser Vorschlag von Eriinnye gelegen.
Ich werde jetzt nämlich herausfinden, welche Disney Prinzessin ich bin.
Cinderella = 2

[ ] ein Elternteil von dir ist verstorben
[x] du musst viel Hausarbeit machen
[ ] du machst dich gerne schick
[ ] du liebst Tiere
[ ] deine Mutter ist sehr streng
[ ] du hast Schwestern die ziemlich neidisch auf dich sind
[ ] du hast Angst deine Meinung zu sagen
[ ] du hast schon mal deine Schuhe im Haus eines Freundes vergessen
[x] Du hast blondes Haar

Jasmin = 4

[ ] dein Vater ist sehr reich/wichtig
[x] du bist nicht dumm
[ ] du bist anders als jede andere
[x] du würdest nie jemanden heiraten nur weil er reich ist
[x] du hast dir selbst viele Ziele gesetzt
[ ] du hast nicht viele Freunde
[x] du bist ziemlich selbstständig
[ ] du bist wohlhabend
[ ] deine Eltern versuchen dein Leben zu kontrollieren 


Arielle = 3

[x] deine Eltern erwarten viel von dir
[ ] du versuchst wirklich Regeln zu befolgen, aber es ist sehr schwer für dich
[ ] du bist ein kleiner Unruhestifter
[ ] du hast mehr als 3 Schwestern
[ ] du sammelst etwas
[x] du hast langes Haar
[ ] du hattest schon mal einen Fisch als Haustier
[x] du bist extrem neugierig
[ ] du bist leichtgläubig 

Schneewittchen = 3

[x] du weißt, dass du nicht hässlich bist
[ ] manchmal ist deine Mutter neidisch auf dich
[ ] du wurdest beinahe getötet
[ ] du hattest schon mal eine Lebensmittelvergiftung
[ ] du hattest kurzes Haar
[ ] du gehst mit fast jedem mit
[ ] all deine Freunde sind verschieden
[x] du unterhältst dich gerne
[x] du bist draußen glücklicher als drinnen


Mulan = 4 

[ ] du bist ein Mannsweib
[x] deine Freunde/Familie finden du könntest ruhig ein bisschen mädchenhafter sein
[ ] du hast schon mal so getan als wärst du jemand der du nicht bist
[x] du hast schon mal mit jemandem gekämpft
[ ] du hast schon mal darüber nachgedacht von zu Hause wegzulaufen
[ ] deine Eltern versuchen dein Leben zu planen
[x] in schlechten Zeiten findest du dich selbst eher als in guten
[x] du liebst deine Familie so sehr, dass du alles tun würdest um sie zu beschützen


Dornröschen = 1

[ ] du lebst mit Leuten zusammen die nicht deine Eltern sind
[ ] du wärst beinahe jung gestorben
[ ] du bist sanftmütig, lieb und fürsorglich
[ ] du hast eine anständige Singstimme
[ ] du schläfst am Wochenende gerne aus
[ ] du versuchst die meiste Zeit draußen zu verbringen
[ ] du bist adoptiert
[x] du bist sehr romantisch
[ ] Pink ist eine deiner Lieblingsfarben

Pocahontas = 4 
[x] du liebst es große Städte zu erkunden
[x] du bist eher spirituell als religiös
[ ] du warst schon mal mit jemandem der eine andere Herkunft als du hatte zusammen
[x] eines deiner Familienmitglieder ist tot
[ ] deine Eltern sind sehr beschützerisch (wenn es um dich geht)
[ ] jemand den du kennst ist in den Krieg gezogen
[x] du liebst die Natur
[ ] du hast schwarzes Haar
[ ] du würdest gerne an einen exotischen und schönen Ort ziehen


Fazit:
Ich bin schizophren und wechsle zwischen einem Dasein als Jasmin, Pocahontas und Mulan. Das heißt wohl, dass ich mich (wenn ich möchte...) sowohl gut erzogen verhalten kann (Jasmin), eine Naturfreundin (Pocahontas) bin und eigensinnig und stark (Mulan) sein kann..
Erstaunlich, wie nah das der Realität kommt.


Apfelkern  Pocajamu

Donnerstag, 23. Juni 2011

Ich krieg 'ne Klatsche

Anlässe dazu gibt es genug. Ich möchte aber über eine spezielle Variante der Klatsche sprechen, nämlich die, welche besonders bei Konzerten, Theatervorstellungen, Opern und ähnlichem auftritt.

Beginnt das Publikum nach Ende des Vorstellung oder eines Musikstückes an zu applaudieren, so nimmt das manchmal einfach kein Ende. Und je länger ich klatsche, umso blöder komme ich mir dabei vor. Auch bei anderen Menschen sieht das Klatschen bescheuert aus, weshalb ich mit dem Problem zum Glück nicht allein bin.

Patsch, patsch, patsch. Schon die Bewegung der Hände unterscheidet sich stark bei jedem Menschen: klatscht man mit der rechten auf die linke Hand, macht man es anders herum oder schlägt man die senkrecht gehaltenen Hände einfach gegeneinander. Der Klatschrhythmus ist auch selten einheitlich.

Wahrscheinlich fühlt sich das lange Applaudieren einfach so seltsam an, weil es eine sehr unnatürliche Bewegung ist. Wann klatscht man schon im Alltag? Vielleicht einmal, wenn man eine Fliege erschlägt, doch dann ist es ein einziges Aufeinanderschlagen der Hände und keine Endlosschleife davon.

Sowieso werden alle Dinge befremdlich und schließlich lächerlich, wenn man sie oft wiederholt. Sagt doch einfach eine Minute lang immer wieder Hefter - irgendwann scheint das Wort seinen Sinn zu verlieren, die Silben werden ungewöhnlich betont und verzerrt.

Ich kann aber nicht für die Abschaffung des Klatschens plädieren, weil ich keinen Vorschlag zur anderweitigen Würdigung der Künstler habe. Im Kreischen und Schreien sehe ich übrigens keine Alternative. Daher muss die Menschheit sich wohl anscheinend noch weiter die Hände wund klopfen und sich dabei kollektiv seltsam vorkommen.

Applaus für zwanzig Leser, über die ich mich sehr freue,

Apfelkern

Dienstag, 21. Juni 2011

Mittsommer

Das wird kein Post über Ikea, sondern über Traditionen. Denn heute ist der längste Tag des Jahres. In skandinavischen Ländern wird dieser Tag noch ausgiebig gefeiert, doch die Tradition ist hier nahezu verloren gegangen.

Darum möchte ich euch ein bisschen inspirieren, indem ich beschreibe, was ich an diesem Tag mit meiner Familie mache.

Abends wird ein Feuer entzündet, gerne kann man auch grillen. Denn Gemütlichkeit und Tradition müssen sich ja nicht widersprechen.
Aus sieben verschieden Kräutern (beispielsweise Johanniskraut, Mariengras, Wegwarte, Gänseblümchen, Ackerwinde, Goldrute - einfach das, was schön aussieht und verfügbar ist) binden ich einen Kranz, der mit roten Bändern geschmückt wird. Diese sollten Segen bringen und Glück sowie Fruchtbarkeit garantieren. Den Kranz wird dann ein Jahr aufgehängt, bis er an der nächsten Mittsommernacht im Feuer verbrannt wird. Eine hübsche Dekoration, die irgendwann wunderbar nach Heu zu duften beginnt.

Setzt euch einfach nach draußen und genießt das lange Licht. Man kann auch um das Feuer tanzen oder versuchen darüber zu springen, wenn einem der Sinn danach steht. Es geht darum, den Höhepunkt des Sommers auszukosten. Denn danach werden die Tage schon wieder kürzer. Deshalb sehe ich auch einen Widerspruch darin, dass heute der offizielle Sommerbeginn ist.

In nordischen Sagen heißt es übrigens, dass heute einer der Tage ist, an dem die Welt der Geister unserer am nächsten ist.

Apfelkern

Montag, 20. Juni 2011

Wusstet ihr schon, dass ich Teil einer Band bin?


Vor einer Weile geisterte ein TAG auf diversen Blogs umher, bei dem man seine eigene Pseudoband gründen und ein eigenes Albumcover erstellen konnte. Mir hat die Idee schon damals gefallen, weshalb ich mich jetzt als Stern am Himmel der Indieszene auch mal ausleben will.

So gehts:
1 – Geh auf Wikipedia und klicke auf “zufälliger Artikel”. Der erste Artikel, der erscheint, ist der Name deiner Band.
2 – Gehe auf quotationspage.com (oder wikiquotes.org) und clicke auf “random”/”zufällige Seite”. Die letzten vier oder fünf Worte des letzten Zitats auf der Seite bilden den Titel deines ersten Albums.
3 – Gehe auf flickr und klicke auf “Entdecken”. Dreimal nun refreshen und dieses Bild wird nun dein Albumcover.
4 – Öffne irgend ein Grafikprogramm (z.B. photoshop oder picnik.com, wenn du kein eigenes Programm besitzt) und setze aus Bandname, Titel und Bilddatei dein Cover zusammen.

Ich präsentiere mit viel Tam-tam: mein Album



Auf Tour von August bis November diesen Jahres. Für den Grammy sind wir übrigens auch schon nominiert.

Freitag, 17. Juni 2011

Durch geschlossene Augen sehen alle Katzen schief aus

Auf dem Blog von Guddy fand ich gestern  diese hübsche Idee:

> Open MS paint
> Close your eyes
> Draw a cat
> Post results

Von Kindergeburtstagen kenne ich das Spiel, mit geschlossenen Augen ein Schwein zu malen und schon da sah das Ergebnis etwas seltsam aus. Doch mit Paint geht es noch weniger leicht.  
Dank der Schnurrhaare ist das Wesen aber trotz des verunstalteten Schwanzes (man nennt das abgebildete Objekt wohl Keule) als Katze zu erkennen.

Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euer künstlerisches Talent auch einmal ausleben und blind versuchen, eine Miezekatze darzustellen. Oder ein Schwein. Oder ein Wellensittich. Oder ein Gürteltier, ein Okapi, einen Steinbock, Blutegel oder Wasserfloh. Hauptdsache ihr schreibt dazu, was es werden sollte.

Apfelkern

Mittwoch, 15. Juni 2011

MoFi zu sichten!

Heute las ich in der Zeitung von der MoFi, die uns heute erwartet. Ich war verwirrt. Bald aber stellte sich heraus, dass eine MoFi eine Mondfinsternis ist. Und genau die kann man heute über ganz Deutschland beobachten.

Ab 21.22 Uhr wird der Vollmond genau 100 Minuten durch die Mitte des Kernschattens der Erde wandern. Der Mond wird dann laut dem Hamburger Planetariumsdirektor Thomas Kraupe "stark gerötet sichtbar" sein, denn das durch die Atmosphäre gebrochene Sonnenlicht wird in den Erdschatten hineingelenkt. Die Luft wirkt dabei als Farbfilter. Dadurch entstehen übrigens auch rote Sonnenaufgänge und Untergänge.

Und hier der Zeitplan, kopiert von www.mondfinsternis.net 
Auf der Seite gibt es noch viele weitere Erklärungen zur MoFi. Leicht verständlich auch für Personen, die in physikalischen Dingen eher ahnungslos sind.


ZEITPLAN DER MONDFINSTERNIS AM 15.06.2011

Eintritt in Halbschatten (1. Kontakt):19:23 Uhr MESZ
Sichtbarkeitsbeginn (SB):∼19:53 Uhr MESZ
Eintritt in Kernschatten (2. Kontakt): 20:23 Uhr MESZ
Beginn der totalen Phase (3. Kontakt): 21:22 Uhr MESZ
Mondaufgang (50°N 10°E):21:22 Uhr MESZ
Sonnenuntergang (50°N 10°E):21:30 Uhr MESZ
Maximale Verfinsterung: 22:13 Uhr MESZ
Ende der totalen Phase (4. Kontakt):23:03 Uhr MESZ
Austritt aus Kernschatten (5. Kontakt): 00:02 Uhr MESZ
Sichtbarkeitsende (SE):∼00:32 Uhr MESZ
Austritt aus Halbschatten (6. Kontakt): 01:02 Uhr MESZ
Sonnenaufgang (50°N 10°E):05:15 Uhr MESZ
Monduntergang (50°N 10°E):05:35 Uhr MESZ


Also: seht euch den Himmel an!


Apfelkern

Dienstag, 14. Juni 2011

Jeder kocht sein eigenes Süppchen

Damit man aber auch einmal in einen fremden Topf schauen kann, notiere ich mein aktuell liebstes Suppenrezept:

1 1/2 Zucchini gewürfelt
1/2 Chili gehackt
1 Knoblauchzehe gehackt

--> in Öl anbraten
--> mit Curry bestäuben, gern auch weitere Gewürze wie Kurkuma,  Kreuzkümmel oder    
      Schwarzkümmel (im Mörser zerstoßen)
--> mit 3/4 Liter Hühnerbrühe und 1 Dose Kokosmilch ablöschen
--> kurz aufkochen lassen, dann pürieren
--> eine halbe Zucchini gewürfelt hinein geben, salzen und evtl. nachwürzen
--> mit ein wenig Grünzeug oben drauf (Schnittlauch, Koriander, Petersilie - was auch immer
      verfügbar ist) garnieren und genießen


Man kann auch prima weiteres Gemüse (Paprika, Pilze -  die ja eigentlich kein Gemüse sind- Möhren et cetera) mitköcheln. Wie auch immer man die Einlage variiert - man erhält schnell ein leckeres pseudoasiatisches Süppchen.

Apfelkern

Montag, 13. Juni 2011

Ich geb dir gleich Statement

Ist es nicht auffällig, dass der Schmuck des durchschnittlichen weiblichen Erdenbürgers der westlichen Hemisphäre momentan mehr als 50g pro Stück wiegt? Das liegt wohl daran, dass man mit den Teilen ein gewichtiges Statement mit sich herumträgt.

Statementringe, Statementketten - pardon, es heißt Statement Necklace- Hauptsache der Klunker ist groß. Felsbrocken am Finger sind très chic - man kann zwar nichts mehr vernünftig anfassen, die Hand zu heben ist doppelt so anstrengend und man muss aufpassen, sich nicht selbst mit dem Klumpen zu kratzen, aber was soll's - selbst Prometheus trug schon einen Brocken Kaukasus am Finger. Da wird die Alltagsuntauglichkeit des Schmucks schnell unwichtig.

via; adaptiert
Es bleibt aber nicht bei der Dekoration der Hände. Auch der Hals trägt gernt ein paar Pfund mehr. Und so lässt sich auch da ganz hervorragend ein Statement anbringen.

Doch: welches Statement, das heißt Äußerung; Erklärung macht man denn eigentlich durch überproportional großen Schmuck?

Wie wäre es mit: ich versuche mich als modebewusst darzustellen, kaufe alles, was H&M und Zara im Angebot haben und kreire damit meinen ganz individuellen Stil und schreibe darüber in meinem Blog, um meinen Weg zur Stilikone zu dokumentieren

In einigen Jahren werden wir uns wohl schockiert fragen, wie man so etwas denn gut finden und zur Krönung auch noch tragen konnte, so wie man heute schon über die Dauerwellen, Plateauschuhe und bunten Stirnbänder der 80er Jahre denkt. Wenn sie nicht zufällig wie die neonfarbenen Leggings wieder modern geworden sind.

Apfelkern

Sonntag, 12. Juni 2011

Melodien: verliebt

Zum Abschluss der Musikreihe ein Liebeslied.
Die Auswahl war groß, doch letztendlich habe ich mich für Because I Want You von Placebo entschieden.

Meds war das erste Album, das ich von dieser Band komplett gehört habe. Sehr viele Lieder darauf gefallen mir, doch von Because I Want You ging eine besondere Faszination für mich aus.

Denn ich hatte wenig zuvor die Person zufällig wiedergetroffen in die ich die gesamte Grundschulzeit über verliebt gewesen war und auch noch immer gewisse Nachwirkungen davon verspürte, weil ich wusste, dass die Liebe erwidert wurde. Aber keiner von uns hat sich getraut, sich offiziell in den Partnerstatus zu begeben. Und so schmachtete man sich an, bis durch den Wechsel auf das Gymnasium nach der sechsten Klasse eine Trennung folgte. Auch wenn wir nur einen Kilometer auseinander wohnten brach der Kontakt völlig ab - denn man redete doch nicht mit Menschen, die eine andere Schule besuchen als man selbst!

Und nun hatten sich unsere Wege nach wieder gekreuzt. Ich lächelte schüchtern herüber, fuhr mit dem Rad aber einfach weiter. Natürlich macht man sich Vorwürfe, den anderen nicht angesprochen zu haben, doch solch ein kurzes wortloses Treffen zwischen uns hatte es schon mehrfach gegeben.
Diesmal war es anders, weil er umkehrte. Ich war erstaunt und wie betäubt. Eine Umarmung, ein erstes kurzes Gespräch nach fünf Jahren, E-Mail Adressen wurden getauscht. Dann begann es plötzlich stark zu regnen. Trotzdem redeten wir weiter. Es klingt schrecklich kitschig.

Einen Monat und einige Mails später gingen wir abends spazieren und redeten ungefähr drei Stunden lang. Vor seiner Haustür standen wir noch lange und froren, doch es machte nichts, da wir völlig in unser Gespräch versunken waren.
Als ich danach zu hause in meinem Bett lag, war ich gefühlsmäßig völlig verwirrt. Als ich meinen CD Spieler anstellte, lag gerade Meds darin. Als ich schließlich bei Because I Want You ankam, wurde mir gleich klar, dass dies das Lied war, welches meine Gefühle perfekt widerspiegelte.


Fall into you
Is all I seem to do
When I hit the bottle
Cause I'm afraid to be alone
Tear us in two
Is all it seems to do

As the anger fades
This house is no longer a home
Don't give up on the dream
Don't give up on the wanting
And everything that's true
Don't give up on the dream
Don't give up on the wanting


Because I want you too
Because I want you too
Because I want you too
Because I want you
Because I want you

Stumble into you
Is all I ever do
My memory's hazy
And I'm afraid to be alone
Tear us in two
Is all it's gonna do

As the headache fades
This house is no longer a home
Don't give up on the dream
Don't give up on the wanting
And everything that's true
Don't give up on the dream
Don't give up on the wanting

Because I want you too
Because I want you too
Because I want you too
Because I want you
Because I want you

Because I want you too
Because I want you too
Because I want you
Because I want you

Fall into you
Is all I ever do
When I hit the bottle
Cause I'm afraid to be alone
Tear us in two
Tear us in two
Tear us in two
Don't tear us in two

Because I want you too
Because I want you too
Because I want you
Because I want you

Because I want you too
Because I want you too
Because I want you
Because I want you

Ich liebe die Euphorie, das Glücksgefühl, das am Ende des Songs geweckt wird. Denn es gibt mir das Gefühl, dass mein Hoffen nicht einseitig ist.
Obwohl das Hoffen nicht einseitig ist, entstand aus dem Treffen eine Freundschaft, aber keine Liebesbeziehung. Das vermaledeite Social Network hatte ihn bereits jemand kennen und lieben lernen lassen. Dennoch bin ich froh, einen Freund wiedergewonnen zu haben, der ein Seelenverwandter ist. Auch wenn es einen bitteren Beigeschmack gibt.


Habt ihr euch eigentlich schon gewundert, weshalb ich über Musik verschiedener Stimmungslagen poste?
Die Idee stammt nicht von mir, sondern von Erinnye und gehört zu einem Gewinnspiel. Jedoch wollte ich es nicht offensichtlich als Gewinnspiel bloßstellen und damit meine lieben Leser abschrecken (Boah, die gierige Kuh will doch eigentlich nur ständig irgendetwas gewinnen!), sondern erst einmal die Beiträge veröffentlichen und anschließend die Katze aus dem Sack lassen und hoffen, dass ihr trotzdem von den Beiträgen unterhalten wurdet.
Das hat jetzt die Stimmung des Teils zum Lied ruiniert.

Apfelkern

Und hier für alle interessierten und Erinnye die Übersicht über die Posts zur Music Challenge


Quid est Diskriminierung?

Hiermit stelle ich feierlich eine neue Rubrik vor, in der ich mit meinen Lateinkenntnissen protzen kann.
Sie soll quid est (was ist) heißen und sich mit dem Ursprung einiger Wörter beschäftigen.

Heute: Quid est Diskriminierung?
Ausgang ist das Wort discrimen, ein Neutrum mit den Bedeutungen

a) Scheidelinie; Abstand, Entfernung
b) Unterschied, Unterscheidung
c) entscheidender Augenblick, Wendepunkt

In unserer heutigen Sprache ist Diskriminierung ein negatives Wort, das sich auf die unterschiedliche Behandlung zweier oder mehrerer Parteien bezieht und dabei die Herabsetzung mindestens einer Partei gegenüber einer anderen einschließt.

Im alten Rom betrachtete man das Wort völlig sachlich neutral. Es ging nur um die Unterscheidung an sich, der je nach Bezug natürlich auch positiv oder negativ sein konnte.
Vielleicht sollten wir uns wieder darauf zurückbesinnen und das Diskriminieren (von discriminare - unterscheiden, eine Einteilung schaffen) als notwendigen Prozess ansehen. Denn eigentlich ist das Diskriminieren nur negativ, wenn die Einteilung ohne einen rational begründbaren Grund anstatt nach sinnvollen wie z.B. im Fall der Wahlberechtigung ab einem bestimmten Alter getroffen wird.



Was lernen wir daraus?
-Der Lauf der Zeit verändert die Bedeutung von Worten und man kann nicht nachvollziehen weshalb das geschieht.
- Posts ohne Bilder erwecken den Anschein, einen intellektuellen Inhalt zu haben

Spero ut valeatis,

Apfelkern

Freitag, 10. Juni 2011

Wie Google meinen Blog findet

Wie bereits festgestellt zeigt Google uns wie die Menschheit denkt und sich verhält. Die Ansichten von Google entsprechen also denen der Allgemeinheit.
Da wollte ich natürlich gleich mal wissen, wie Google meinen Blog so findet und weil ich  mich auch immer freue, wenn andere Blogger ihre Zugriffsquellen offen legen, mache ich das jetzt auch.

apfelkern theorie 
 Gehört habe ich davon bisher ehrlich gesagt noch nichts, aber ich bin überzeugt, dass es irgendetwas biologisches sein muss. Falls es noch keine gibt und sie deshalb so viele suchen, würde ich mich bereiterklären, eine aufzustellen.

Brillenträgerin
Da hat Google euch wohl ganz richtig zu mir geschickt.

hase apfelkern
Apfelkern klingt auch wie ein hübscher Name für einen Hasen. Fragt sich nur, wer so etwas noch googelt wenn man doch einfach bei der eigenen Kreativität eine Suchanfrage stellen kann.

reizwäsche
Ui, ui, ui - danach scheinen ziemlich viele Menschen zu suchen, weil ich ganze 36 Zugriffe mit der Suchanfrage vorweisen kann. Da ließe sich doch die passende Werbung hier einbauen. 

"meine Füße" gewachsen
Besonders niedlich ist, dass meine Füße in Anführungszeichen gesetzt sind. Wessen Füße sind es denn?
Und klar - meine Füße sind irgendwann auch einmal gewachsen. Jetzt sollten sie es aber sein lassen oder ich lande bei Schuhgröße 43.

apfelkern casting
Da müsst ihr schon ein gutes Angebot machen, sonst lasse ich mich nicht casten.

apfelkerne essen
Das kann ich nur empfehlen. Ich liebe den Geschmack von Apfelkernen, weil sie etwas Blausäiure enthalten und daher nach Marzipan schmecken. Ach ja, die gepriesenen Ballaststoffe enthalten sie natürlich auch noch
.
blogspot brille kurzsichtig
Okay, jetzt habt ihr mich.

brauner Apfelkern
Da kann man nichts machen, Apfelkerne sind halt braun.

Brille mit dickem rahmen
Geht mal schnell etwas anderes suchen, denn dicke Rahmen sind nicht besonders vorteilhaft, weil sie so streng wirken und so das Gesicht stark dominieren und älter erscheinen lassen. Jawoll!

bunte haare blogspot & blogspot bunte haare
Nö. Gibt es hier nicht. Denn meine Haare wurden noch nie gefärbt und sind dementsprechend nicht bunt. 

lied mit nachdenklichem text
Klar, kein Problem. Ich hab da mal was vorbereitet: klick

schrecklicher name willow sage
Aha, da teilt wohl jemand meine Ansicht, dass dieser Name nicht optimal gewählt ist.

exotische Käsenamen
Mit Käse kenne ich mich nur beschränkt aus. Der seltsamste Käsename, den ich kenne, ist Bördespeck. Dabei handelt es sich um geräucherten Butterkäse. Pur schmeckt er irgendwie so seltsam wie sein Name klingt, aber er gibt vegetarischen Aufläufen eine Art Schinkengeschmack und stellt so auch den Rest der Menschheit zufrieden.

assoziation apfelkern
Das hört sich nach einer geheimen Mission an.
"Hier Bördespeck an Willow Sage in Sachen Assoziation Apfelkern. Es sind unerwartete Ereignisse aufgetreten. Das Zielobjekt hat uns bemerkt."

hellste foundation
Na klar, die Bleichgesichter sind wieder auf der Jagd. Lasst euch von Asus hörnchentastischem Post über Foundations professionell helfen.



So, jetzt habe ich alle Anfragen verbraucht. Das heißt: sofort neue stellen.

Warum werden eigentlich nur die Suchanfragen von Google gezeigt und die über andere Suchmaschinen (wie zum Beispiel Ecosia) nicht? Das ist doch Diskriminierung!

Hase Apfelkern

Donnerstag, 9. Juni 2011

Melodien: wütend

Ich habe dank des öffentlichen Personennahverkehrs Berlins Grund zur Wut. Nach einem Besuch des Freiluftkinos in Friedrichshain mit einer Freundin wollte ich möglichst schnell nach Hause, da es bereits halb eins war. Doch ich musste erschrocken feststellen, dass die Straßenbahnen nicht mehr fuhren und deshalb Ersatzverkehr mit Bussen herrschte.
Natürlich hatten wir den Bus knapp verpasst und warteten so 20 Minuten. Am Bahnhof angekommen fuhr nur noch eine S Bahn zum Bahnhof Gesundbrunnen. Dort mussten wir aussteigen und kamen weder mit Regionalbahnen noch S Bahnen weiter, da Nachtruhe herrschte. Auch Busse und Straßenbahnen fuhren nur in die Stadt hinein aber nicht hinaus.

Es war zum verzweifeln. Schließlich mussten wir ein Taxi nehmen. Günstig war das natürlich nicht, da der Weg etwa 30 km lang war und die orientalischen Fahrer eindeutig erkannt hatten, welchen Profit man aus der Nachtruhe der Bahn ziehen kann.

Und darum dachte ich mir nur: es kotzt mich an! Es kotzt mich an! Es kotzt mich maximal an!!!

Daher gibt es nun für euch das passende Lied von Knorkator, einer Berliner Band, die mich mit ihren kritischen, lustigen und manchmal ekligen deutschen Texten erfreut. Und weil Die Ärzte schon "die beste Band der Welt" sind, sind Stumpen, Alf Ator, Buzz Dee, Nick Aragua und Tim Buktu eben "Deutschlands meiste Band der Welt".
Hier ein Video eines Konzertes mir genau diesem Lied:




Tja, Knorkator ist einfach eine sehr spezielle Band, die ich wahrscheinlich genau deswegen mag.


Apfelkern


Ach und - der Film war trotzdem toll und das Freiluftkino empfehlenswert.

Dienstag, 7. Juni 2011

Ja wo bist du denn?

Deutschland sucht den Sündenbock: zuerst war es die spanische Gurke, die Tomaten, dann der Salat und schließlich die Sprossen. Doch daran wird inzwischen auch schon wieder gezweifelt. Denn 23 der 40 Proben aus dem verdächtigten Betrieb in Uelzen waren negativ.
Trotzdem wurde der Betrieb gechlossen, die bereits verschickten Produkte vom Markt genommen. Die Verkäuferinnen in den Supermärkten wissen gar nicht mehr, welches Gemüsefach sie heute panisch leerschaufeln müssen.
Teufelszeug?
Auch wenn Gurke, Tomate und Salat inzwischen entlastet sind, rät Agrarministerin Aigner immer noch vom Verzehr dieser Gemüsesorten in ungekochter Form ab. Das verursacht natürlich riesige Verluste in der Landwirtschaft und weil alle einen riesigen Bogen um Gurke und Co. machen, gibt es diese inzwischen zu lächerlich niedrigen Preisen.

Hiermit oute ich mich als sturer Gurken- und Tomatenesser. Ich sehe einfach nicht ein, warum ich die ganzen aufwendig produzierten Lebensmittel verschwenden sollte, wenn man sie doch auch einfach abkochen kann. Außerdem sind Kinder, Schwangere, ältere und immungeschwächte Menschen die Risikogruppe, in die ich nicht hineinzähle.

Und selbst wenn man auf die vier verteufelten Gemüsesorten verzichtet, könnte man noch heute das Lebensmittel essen, welches am nächsten Tag schon als Sündenbock angeprangert wird.
Sicher vor EHEC ist man wahrscheinlich nur, wenn man auf eine Ernährung ohne rohe Lebensmittel umsteigt. Na dann auf zur Schokoladendiät.

Und die Wartezeit bis zur Meldung, man hätte jetzt den wahren Überträger der enterohämorrhagischen E. Coli gefunden, können wir uns ja mit einem Tippspiel verbringen, was denn der nächste Sündenbock wird.
Ich setze auf die Champignons.

Montag, 6. Juni 2011

Melodien: traurig

Schon allein die ersten Klänge dieses Liedes reichen, um mich traurig zu stimmen. Die raue Stimme, die jederzeit brechen könnte, die intensive Gitarre - sie schlagen mich in ihren Bann. Der Text bringt das Fass zum Überlaufen und lässt mich manchmal doch eine Träne vergießen.

Ein Klassiker unter den traurigen Liedern und zugleich mein liebstes: Johnny Cash mit Hurt

Ursprünglich wurde das Lied von Nine Inch Nails geschrieben und 2002 von Johnny Cash interpretiert.



I hurt myself today to see if I still feel.
I focus on the pain, the only thing that´s real.
The needle tears a hole, the old familiar sting.
Try to kill it all away, but I remember everything. 

What have I become my sweetest friend?
Everyone I know goes away in the end.
And you could have it all. My empire of dirt.
I will let you down. I will make you hurt. 

I wear this crown of thorns upon my liar´s chair.
Full of broken thoughts I cannot repair.
Beneath the stains of time the feelings disappear.
You are someone else. I am still right here. 

What have I become my sweetest friend?
Everyone I know goes away in the end.
And you could have it all. My empire of dirt.
I will let you down. I will make you hurt. 

If I could start again, a million miles away,
I would keep myself. I would find a way
Die Traurigkeit ist so durchdringend, man erkennt, dass alles vergänglich und man allein ist, denn everyone goes away in the end  (irgendwann wird jeder einmal weg gehen).
Am Ende seines Lebens stellt der Sänger in dem Lied nun fest, dass er nichts mehr spürt, sich nicht mehr lebendig fühlt. Er bereut und endet mit dem Gedanken, in einem anderen Leben alles anders zu machen. Besonders beindruckt mich, dass er erkennt auch sein Umfeld einmal zurücklassen zu müssen.
Wahrscheinlich wirkt es so authentisch, weil Johnny Cash kurz nach der Veröffentlichung seines Albums wirklich gestorben ist.
Das Lied lässt mich immer daran denken, wie es einmal sein wird, wenn ich alt bin und weiß, dass mein Leben nicht mehr lang sein wird. Werde ich zufrieden mit dem Lauf der Dinge sein oder vielleicht verbittert wegen verpasster Chamcen?
Eine Lieblingsstelle habe ich bezüglich des Textes nicht, doch im Lied mag ich besonders den Moment, in dem der Klang der Gitarre so sehr anschwillt, dass die Stimme dadurch fast verdrängt wird.

Manchmal weiß ich nicht mehr, ob ich das Lied wunderschön oder einfach nur traurig finden soll. Wahrscheinlich beides zugleich.

Sonntag, 5. Juni 2011

Frau Doktor Petal Blossom Rainbow bitte!

Wenn die Berühmtheiten aus Funk und Fernsehen Nachwuchs bekommen, reagiere ich oft kopfschüttelnd oder gar mit Lachanfällen auf die Namen ihrer Kinder. Denn sie wirken oft künstlich zusammengestellt (Stichwort lächerliche Doppelnamen), lassen nicht einmal das Geschlecht des Kindes erkennen oder wurden von Lebensmitteln abgeschaut, sodass das Kindchen Pfirsich heißen muss.

Was ursprünglich ein Trend unter Prominenten war, greift nun auch auf den Rest der Menschheit über. 1890 waren laut www.beliebte-vornamen.de die beliebtesten Vornamen in Deutschland Anna und Karl, 1950 Brigitte und Peter, 1990 Julia und Jan und 2010 Mia und Leon. So schlimm scheinen letztere nicht zu sein, doch man muss bedenken, dass Dank eines Zweitnamens häufig Kombinationen wie Fynn Luca oder Mia Céline herauskommen. Das passiert, wenn man sich etwas ganz besonderes für den Namen seines Kindes ausdenken will und dann doch durchschnittliches kreiert.
Auf besagtem Volksfest durfte ich auch in den Genuss eines weiteren unharmonischen Doppelnamens kommen:
"Laura Jane, jetzt komm doch endlich mal!", hieß es da.

Ein sehr aktuelles Beispiel wäre Pink, die ihrem Töchterchen den Namen Willow Sage gegeben hat. Hört sich vergleichsweise harmlos an, aber wenn man überlegt, dass es Weide Salbei heißt, kann man das Kind nur bedauern. Nicole Kidman nannte ihre Tochter Sunday Rose (Sonntagsrose), was von der Zusammenstellung her eher an Sonntagsbraten erinnert und Till Schweigers Tochter heißt Emma Tiger, wobei der Name Emma allein auch eindeutig besser gewesen wäre. Zu nennen wären auch die Käsenamen á la Jimmy Blue, der ein Parallelismus zu dem aromatischen Blauschimmelkäse Bavaria Blu ist. Auch Emma Tiger darf mal einen Käsenamen haben und spielt so in Keinohrhasen die kleine Cheyenne-Blue. Eltern, die ihre Kinder Cheyenne/Chayenne oder ähnlich, gern auch mit exotisch wirkenden Akzenten dekoriert, haben offensichtlich zu lange ins Gewürzregal geschaut.

Es geht weiter mit Jamie Oliver, einer der wichtigsten Vertreter der grausamen Kindernamen. Ich präsentiere seine drei Töchter: Daisy Boo, Poppy Honey Rosie und Petal Blossom Rainbow. Sein Sohn: Buddy Bear Maurice
Ich bin sprachlos, das kann doch wohl nur ein mieser Scherz sein! Wenn  Petal Blossom Rainbow sich später einmal umbennen lassen möchte habe ich vollstes Verständnis. Ich finde, es sollte ein Gesetz geben, das Willensfreiheit hin oder her verbietet, seine Kinder Mohn Honig Röschen oder Kumpel Bär Maurice zu nennen. Denn die Kinder müssen ein Leben lang unter den lächerlichen Namen leiden und werden einfach nicht ernst genommen.
Solange sie noch klein und niedlich sind mag es ja ganz bezaubernd sein,  Aber sollten sie später einmal nicht in die Unterhaltungsindustrie einsteigen, sondern Zahnarzt werden, ist ein Schild mit der Aufschrift "Dr. med. dent.  Buddy Bear Maurice Oliver" ziemlich peinlich.

Ach ja, den Namen Chantal halte ich übrigens immer für einen Witz, weil er sehr häufig als Synonym für eine Tussi, deren Eltern aus der Vorstadt einen kosmopolitisch klingenden Namen wollten, verwendet wird.  Ich kann einfach nicht glauben, dass Menschen ihre Kinder trotzdem wirklich so genannt haben.


Und hier noch die skurrilsten Kindernamen der "Stars", die ich gefunden habe:

Rapperin M.I.A. nannte ihren Sohn Ikhyd. Für mich hört sich das an wie ein Tippfehler.

Katie Prices Tochter leidet unter dem Namen Princess Tiaamii, der sich aus den Namen der Mütter von Katie und ihrem Mann (Amy und Thea) zusammensetzt. Nette Idee aber mangelhafte Umsetzung.

Joaquin Phoenix heißt eigentlich Leaf (Laubblatt), da seine Eltern Anhänger der Hippiekultur waren und daher naturinspirierte Namen wählten. Leaf setzte der Schmach ein ende und taufte sich selbst um.

Nicht von er Natur, sondern von den Superman Comics inspiriert nannte Nicolas Cage seinen Sohn Khal-el Coppola. Was ist, wenn der Kleine Superman Comics blöd findet?

Moon Unit (Mondeinheit) ist die Tochter von Frank Zappa. Mein Beileid dazu.
Fazit:
Liebe werdende Eltern, bitte spart an künstlich wirkender Exotik und lasst die Bindestriche, Akzente und die zwanzig Zweitnamen weg. Kann ein Kind nicht einfach auch nur einen Namen haben, der schon beim ersten Mal verständlich ist und nicht erst buchstabiert werden muss? Damit wäre das Kind inzwischen auch schon etwas außergewöhnliches und seinen Eltern irgendwann auch sehr dankbar.

Wie sang schon Johnny Cash so treffend? Life ain't easy for a boy named Sue.

Apfelkern

Samstag, 4. Juni 2011

Crashkurs: Volksfest

Feste sind eine feine Sache. Man zieht mit der ganzen Familie los, um sich in der prallen Sonne mit Karussell, Crêpes und Bratwurst zu vergnügen. Und auch ich durfte heute als Teil besagter Familie dabei sein. Wirklich genießen konnte ich das ganze Spektakel jedoch nicht, da mich die Menschen um mich herum zu sehr ablenkten. Ein Querschnitt der Gesellschaft war auf der Wiese versammelt. Also begann ich zu observieren.

Da gab es die jungen Familien mit den verwöhnten Einzelkinder, die regelmäßig von Wutanfällen geschüttelt wurden. Junge Pärchen fielen übereinander in der Öffentlichkeit her, ältere Pärchen zankten.
Die Rentner redeten meistens überhaupt nicht miteinander, bis es zu einer Kaufentscheidung kam und Opi die Geldbörse zücken durfte.

Auch die 12-14 jährigen teilten sich eindeutig in Gruppen. Zu nennen wären die fetten Mädchen mit riesigem Ausschnitt und zu enger Hotpants. Häufiges Accessoire dazu war eine Bratwurst, deren Soße sie gleichmäßig auf der Bauchfalte verteilten. Wenig entfernt sammelten sich die dürren Mädels mit Haltungschaden, die alle das Potenzial zum Fashion Blogger hatten und sich an ihre Smartphones klammerten als würde sie ihnen jemand wegnehmen wollen. Die männlichen Wesen gleichen Alters sind in die hippen und die chaotischen zu unterscheiden. Erster Typ ist berühmt berüchtigt mit seinen zu großen Kleidungsstücken, dem Basecap, das den Kopf nur knapp berührt und einen großen Hohlraum schafft, sodass der träger doppelt so groß wirkt (es könnte natürlich auch ein Belüftungssystem sein, was bei den aktuellen Temperaturen verständlich ist). Unverzichtbar sind natürlich Markenturnschuhe, Sonnenbrille, überproportional großer Modeschmuck, eine Zigarette und laut plärrende Musik mit uunverständlichenm Textgebrabbel .
Der Typ Chaot war deutlich seltener aber auffällig, da er in Gruppen auftrat und Budenbesitzer durch ewiges Suchen nach Kleingeld und Versuche eines Gesprächsaufbaus nervte. Gelegentlich versuchten sie Softeis anzuzünden oder auch einmal aus Langeweile ein Loch in einen der Müllbeutel zu säbeln.

So unterschiedlich die Menschen waren - eines war doch etwa der Hälfte gemein: eine oder gleich mehrere Tätowierungen. Nicht selten unscharf, nichtssagend und ausgeblichen. Die sommerliche Hitze brachte alle zum Vorschein.

Dieser Anblick stimmte mich wenig hoffnungsvoll: kreischende, fette Kinder, zurückschreiende und wenig intelligent wirkende Eltern, stumpfsinnig nebeneinander herlaufende Rentner. Ist das unsere Gesellschaft?
Ich denke und hoffe, dass ich nur eine Auswahl davon gesehen habe. Es war trotzdem ziemlich erschreckend und lehrt mich, zukünftig solchen Festivitäten fern zu bleiben. Diese ganzen Achterbahnen/Breakdances/wie auch immer mag ich sowieso nicht.

Früher (genau, in den guten alten Zeiten) kann das doch nicht auch so gewesen sein! Und was ist eigentlich mit all den normalen Menschen passiert?


Apfelkern.

Freitag, 3. Juni 2011

AMU versicolor - ein Neobiot

Niemand weiß genau, woher es kam, doch es hatte keine natürlichen Feinde und verbreitete sich daher rasant: AMU versicolor.
Abb. 1 oculus nudus

Neobiot bezeichnet eine Pflanze (Neophyt) oder ein Tier (Neozon), das sich in einem Gebiet neu ansiedelt, welches nicht zu seinem eigentlichen Verbreitunggebiet gehört. Diese Arten wurden absichtlich oder unabsichtlich vom Menschen in die neuen Gebiete eingeführt. Dort verdrängen Neobiota oft die einheimischen Arten, da sie im Gegensatz zu diesen meist keine natürlichen Feinde dort haben. Nicht selten führt das zum Aussterben der einheimischen Arten.

Abb. 2 augenmakeup vulgaris
Der einzige nachgewiesene in diesen Breiten entstandene Vertreter der  Gattung Augendekore, der decores oculi, ist oculus nudus, das nackte Auge, welches aber fast ausschließlich bei männlichen Individuen und infantilen weiblichen Individuen des Homo sapiens sapiens auftritt. Durch eine Infektion mit Parasiten wie Geleyeliner,  Lidschatten,  Wimperntusche, zahlreichen Pigmenten und Kajalstiften wird das oculus nudus umgehend in augenmakeup vulgaris umgebildet.


Abb. 3 AMU versicolor
Dieses ist eine einheimische Art, welche zur gleichen Gattung wie das AMU gehört. Wegen seiner großen Anzahl an Buchstaben ist es aber im natürlichen Verbreitungsgebiet stark bedroht. Auch das Augenmakeup ist keine ursprüngliche Art, sondern ein Archäoneobiot und ist dementsprechend schon in prähistorischer Zeit eingebürgert worden.

Das vielfarbige AMU entsteht durch eine Infektion eines oculus nudus oder eines oculus nudus, das bereits von Augenmakeup vulgaris befallen ist.  Wieder geht diese Infektion von  Geleyelinern, Lidschatten, Wimperntusche,  Pigmenten und Kajalstiften aus. Zusätzlich kommen als Infektionsquelle aber noch so genannte Circle Lenses, Augenbrauendesignerkits, Pinzetten und künstliche Wimpern hinzu.
Besonders aggressiv ist AMU versicolor bei  Beiteiligung einer so genannten Base, die noch nicht ausreichend erforscht werden konnte. Ursprung des AMU versicolor  ist vermutlich Japan, doch einige Stämme scheinen trotz des Zolls  auch aus den Vereinigten Staaten gekommen zu sein. Nachgewiesen werden konnten diese Theorien bisher aber noch nicht.

Es ist nur eine einzige Behandlungsmöglichkeit bekannt, welche jedoch sehr radikal ist. Mit unpolaren Lösungsmitteln wie Babyöl werden die parasitierenden Organismen abgetötet. Nachdem Eyeliner, Mascara und Co. eliminiert worden sind, erreicht das Auge wieder die Urform der Art oculus nudus. Jedoch ist eine Neuinfektion nicht ausschließbar.
Zudem verweigern sich viele Befallene der Behandlung und reagieren schon beim Anblick von Abschminkprodukten in der Öffentlichkeit mit Panikattacken. Teilweise kommt es auch zu einem Entzugsverhalten, wenn ehemals Infizierte geheilt wurden und nun wieder oculi nudi haben.

Die Bevölkerung wird gebeten, bei der Eindämmung der Verbreitung des AMU versicolor  zu helfen, indem sie genannte Infektionsquellen meiden, sodass die Bestände von augenmakeup vulgaris und oculus nudus sich wieder erholen können. Es wird gebeten, Infizierten kostenfrei Abschminkutensilien zur Verfügung zu stellen.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Melodien: nachdenklich

Wenn der Radiowecker anspringt ist das deprimierend, denn es ist das Zeichen, dass man die gemütliche Wärme des Bettes verlassen muss. Besonders im Winter macht es mir das fehlende Tageslicht nicht weniger schwer. Doch an einem schönen Morgen erklang ein wunderschönes Lied, das mich den ganzen Tag lang als Melodie begleitete.

Ich hatte nicht mitbekommen, wie der Künstler und der Titel lautete. Und da in der morgendlichen Schlaftrunkenheit nur wenig Text im Gedächtnis geblieben war, konnte ich das Lied im Netz nicht finden und vergaß es bald darauf wieder. Doch vor einiger Zeit hörte ich es erneut im Radio. Und dieses Mal wurde auch der Titel genannt:

The Night Starts Here von den Stars.
Ich liebe die ruhige, sanft dahinfließende Melodie. Ich liebe den Wechsel der weiblichen mit der männlichen Stimme und auch den Text habe ich in mein Herz geschlossen.



The night starts here, the night starts here, forget your name, forget your fear
The night starts here, the night starts here, forget your name, forget your fear

The pleasure part, the afterthought, the missing stone in the graveyard
The time we have, the task at hand, the love it takes to become a man
The dust at dawn is rained upon, attaches itself to everyone
No one is spared, no one is clean
It travels places youve never been or seen before

The night starts here, forget your name, forget your fear
You drop a coin into the sea, and shout out please come back to me
You name your child after your fear and tell them I have brought you here

The scary part, the aftershock, the moment it takes to fall apart
The time we have, the task at hand, the love it takes to destroy a man
The ecstasy, the being free, the big black cloud over you and me
And after that, the upwards fall, and were we angels after all?
I dont know, I dont know

The night starts here, the night starts here, forget your name, forget your fear
The night starts here, the night starts here, forget your name, forget your fear
You drop a coin into the sea, and shout out please come back to me
You name your child after your fear and tell them I have brought you here

The night starts here


Übrigens besteht die Band Stars aus den Kanadiern Torquil Campbell, Chris Seligman, Amy Milan, Evan Cranley und Pat McGee.

Und nun zurück zum Lied. Am liebsten höre ich es abends allein in der Stille. Jedes Mal bin ich auf ein neues bezaubert davon.  Es gibt mir das Gefühl, eine ganze Nacht voller Möglichkeiten zu haben. Denn die Nacht beginnt ja erst.

Und mich fasziniert die Idee, eine Münze in das Meer zu werfen und zu hoffen, dass sie zurückkommt. Mir ist einst ein Döschen Lippenbalsam in die Ostsee gefallen. Wiedergekommen ist sie aber noch nicht.