Samstag, 30. April 2011

Zwei Menschen heiraten und die Welt schaut zu

Es war DAS Medienereignis des Jahres. Zumindest wollen uns die Medien das weismachen.
Bisher aufgestellte Statistiken sagen, dass 2 Milliarden Menschen die Live-Übertragung im Fernsehen verfolgt haben. Und dazu kommen noch ungezählte Tausende, die das Ganze via Internet sahen. Das heißt, jeder Dritte Erdenbürger sah zu.

Ich denke mal, dass inzwischen klar ist, was ich meine: die Hochzeit im britischen Königshaus. Um ehrlich zu sein, habe auch ich mit meiner Oma stundenlang vorm Fernseher ausgeharrt (und dabei Socken gestrickt^^) nur um dann das Ja-Wort und etwas später den Kuss (nein, eigentlich waren es ja zwei) zu sehen. Man muss ja seinen Beitrag zur Richtigkeit der Statistik leisten.

Etwas mit der Farbeinstellung gespielt - so sieht das schon mehr nach einem altmodischem Märchen aus
So groß (in Relation zu den Erdmassen der Welt) ist Großbritannien gar nicht. Und trotzdem interessierten sich weltweit so viele für die Hochzeit zwischen Prinz William und Kate aka Catherine Herzogin von Cambridge.

Wahrscheinlich liegt das an dem Märchenfaktor: ein ganz normales Mädchen wächst heran, um sich an der Uni in den gutherzigen Prinzen zu verlieben.
 Neun lange Jahre sind sie ein Paar und trennen sich zwischendurch sogar einmal, bis sie schließlich ihren Herzen folgen und heiraten. Schmacht!
Einige träumen schon weiter, dass der charmante Prinz mit dem sympathisch kahl werdenden Haupt seinen merkwürdigen Vater in der Thronfolge überspringen und gleich nach dem Ableben der Queen König werden kann.

Eigentlich ist auch mir die Monarchien mit ihrem lifestyle auch nicht besonders wichtig. Teilweise geht es in dem Fall der Hochzeit auch darum, sich zu informieren, um mitreden zu können. Aber trotzdem habe ich mich von der Begeisterung anstecken lassen und war besonders von dem Heer der Hüte fasziniert. Und wenn Harry heiratet, werde ich vor dem Bildschirm auch dabei sein.

Apfelkern

Donnerstag, 28. April 2011

Bunte Haare

Ein kleiner Nachtrag zu meiner kleinkarierten Ansicht zum Thema Haupthaar.

Noch ist die Farbe frisch...
Neben dem einfarbigen Färben des Schopfes hat man ja auch noch die Möglichkeit Mehrfarbigkeit auf den Kopf zu zaubern. Dabei meine ich jetzt nicht die hellbraunen Strähnchen im dunkelbraunen Haar sondern Extremes wie die dunklen Strähnen im platinblond gefärbtem Haar. Denn das sieht in meinen Augen wie ein Härtefall einer Pigmentstörung aus.

Außerdem sind für mich auch farbige Strähnen, die meist auf schwarz gefärbtem Haar zu finden sind, nicht das Optimum. Ist das Farbwunder noch neu sieht es leuchtend bunt und gut aus. Doch nach einigen Wäschen hat sich das Schwarz je nach Ausgangsfarbe in einen bräunlich-schwarzen Ton verwandelt und die ehemals grüne Strähne ist ein gelblich blonder Streifen geworden.

Wenn die Farbexplosion auf dem Kopf zum Typ des Trägers passt und gut gepflegt ist, kann es hübsch aussehen. Die andere Hälfte der Personen mit farbigen Haarpartien ist für die Negativansichten über diesen Trend verantwortlich.

Aber realistisch betrachtet gibt es wesentlich wichtigere Dinge als Haare.  Mit den Worten des Alten Fritz': es soll jeder nach seiner Façon selig werden.

Apfelkern

Mittwoch, 27. April 2011

Man will immer das, was man nicht hat


Einen Gruß an die Menschheit und speziell an meine Lieblingsleserin, die mich zu diesem Post inspiriert hat.

Es ist auffällig, dass sich die Frauen mit von Natur aus braunen Haaren diese häufig blondieren und Naturblonde dagegen die Haare dunkel färben. Denn warum sollte man auch noch die Farbkreation von Mutter Natur spazieren führen, wenn es Wella gibt?

Meine pseudowissenschaftliche Haartypenliste
Wer färbt eigentlich? Ich habe mich mal umgeschaut und festgestellt, dass sich hauptsächlich Frauen die Haare färben, Männer tragen meistens ihre Naturhaarfarbe und ihr Haar wäre ihnen auch nicht wichtig genug, um sich Sorgen um die Farbe zu machen. Obwohl bei der jüngeren männlichen Generation in den modebewussten Kreisen Farbveränderungen durchaus vorkommen. Bei den Frauen überdecken eigentlich alle  bis zu einem gewissen (höheren) Alter eine einsetzende graue Haarfarbe. Dafür habe ich volles Verständnis und würde selbst bei grauen Haaren auch meiner Naturfarbe entsprechend färben (lassen) und ab 65+ dann zu meiner grauen oder dann auch schon weißen Pracht stehen.

Zurück zu den jungen Damen, die sich ihre noch nicht ergrauten Schöpfe colorieren. Manchmal wirken die Gefärbten nach der Veränderung wirklich frischer und ihre Vorzüge werden durch die neue Haarfarbe betont.
Doch in 70% der Fälle denke ich mir nur, die Natur hat sich schon was dabei gedacht, als sie uns unsere Haarfarbe gab. Dann laufen plötzlich die natürlich Blonden mit schwarzer Mähne herum und wirken dadurch streng und alt, weil der Kontrast zu ihrer entsprechend der (Natur-)Haarfarbe blassen Haut zu stark ist. Oder der mediterrane Typ trägt eine befremdlich blonde Haarpracht zur Schau.

Sowieso finde ich unnatürliche Varianten wie Asiaten oder südländische Typen,die eigentlich  dunkelbraunes oder schwarzes Haar haben mit blondiertem Schopf vollkommen unschön. Denn bei jedem Blick darauf denke ich nur, wie unpassend es wirkt.

Mein eigenes naturfarbenes und  langweilig glattes Haar
Also lasst uns zu unserer Naturhaarfarbe stehen. Denn nur diese ist wirklich individuell. Das Casting Crème Gloss in Glossy Chocolates 535 kann sich jeder auf den Kopf schmieren und anschließend ein Dutzend andere mit der gleichen Haarfarbe treffen. Außerdem weiß man nie, wie das Endergebnis wird, ein gewisses Risiko ist beim Färben immer mit dabei. Und selbst beim gelungensten Farbergebnis kommt irgendwann die Bruchkante zwischen Naturhaar und gefärbtem Haar zum Vorschein - der gefürchtete Ansatz. Allein aus diesem Grund habe ich noch nie mein Haar gefärbt.


Es gibt aber nicht nur ungezählte Variationen in der Farbe sondern auch in der Form des Haares. Dank Glätteisen und Lockenstab sowie Haarspray ist heutzutage eine Menge Spielraum zur Veränderung gegeben. Ich selbst habe glattes Haar und träume von sanften Wellen. Und mit dem Wunsch bin ich unter den Lockenlosen nicht allein. Doch fragt man einen Lockenkopf, so würde dieser in den meisten Fällen antworten, dass er seidig glattes Haar vorzieht.

Denn es gilt: man will immer das, was man nicht hat.

Apfelkern

Dienstag, 26. April 2011

Streberbrillen


Sicher ist es euch schon aufgefallen, dass zurzeit gefühlt die Hälfte der Bevölkerung unter dreißig mit einer dieser übergroßen Brillen mit dicken Rahmen im Nerdstyle rumläuft. Das betrifft sogar einige männliche Wesen. Und beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass nur die zur Selbstinszenierung neigenden Trendsetter diese Brillen tragen.

Würden nämlich Personen, die sowieso als überdurchschnittlich schlau angesehen werden solche Nasenfahrräder im Intelligenzbestienstyle tragen, würden sie erst recht als Streber abgestempelt werden. Echte Nerds tragen nämlich randlose Brillen, damit sie nicht so auffallen. Siehe Steve Jobs.

Fazit:
Streber tragen keine mit einem Streberdasein assoziierten Brillen. Hornbrille und Compañeros sind heutzutage ein klares Indiz für all die Möchtegern-Victoria-Beckhams.

Meine Pauschalisierung der Möchtegern-Trendsetterin
Dabei gilt es zu beachten, dass nicht gleich alle Personen mit den besprochenen Brillen auf alten Familienbildern modebesessen sind. Es gab einfach keine anderen Modelle.
Und der Großteil mit solchen Brillen im Rentenalter (was meinen eigenen Opa einschließt) trägt diese Brillen nur aus wehmütiger Sehnsucht nach den „guten alten Zeiten“ anstatt aus Gründen des Modebewusstseins.

Es schwingt zwischen den Zeilen mit – ich finde diesen Trend vollkommen absurd. Außerdem wundere ich mich als Brillenträgerin (wegen extremer Kurzsichtigkeit und nicht weil ich mein Gesicht interessanter wirken lassen will), weshalb nun alle, die sich vorher Kontaktlinsen besorgt haben, unbedingt diese Brillen tragen wollen.

Und mal ehrlich: wir können auch schön sein, ohne gleich jeden Trend zwanghaft zu befolgen.

Selbst wenn ich momentan noch in den luftleeren Raum hinein poste frage ich euch als Stellvertreter der Menschheit:
Was denkt ihr über diese Laune der Mode?

Apfelkern

Montag, 25. April 2011

Frühlingsgefühl

 Es kam wie eine Invasion über uns: das große Blühen.

Überall sind die Knospen aufgeplatzt und Flieder, Obstbäume und Wiesenblumen erfreuen uns mit ihrer Farbenpracht. Sogar die wilden Hecken mit ihrem rauen dornenbesetzten Äußeren zeigen sich von einer sanften Seite und so offenbaren uns Schlehen, Weißdorn und Co. ihre zauberhaften Blüten.

Das löst bei mir eine richtige Euphorie aus. So ein hoffnungsvolles, aufgeregtes Gefühl, welches das Wissen birgt, dass bald der Sommer kommt.
Außerdem überrollen mich die Frühlingsgefühle in dem Sinne, dass ich mir mal wieder denke „Hach! Wie schön wäre es doch, einen Freund zu haben!“ (ihr wisst schon, ein Freund wie meine kleine Schwester ihn Knutschi- Knutschi-Freund zu nennen pflegt)
Denn mit einem solchen könnte man all die schönen Momente, die uns der Frühling und das Leben allgemein bescheren teilen. Das Skaten in den Sonnenuntergang, der Anblick der blühenden Hecken, ein mitreißendes Konzert aber auch Sorgen und Ängste.
Hört sich ziemlich nach Wunschdenken an und das ist es für mich momentan wohl auch.

Und bevor ich mich mit unabsehbaren Folgen jemandem an den Hals werfe, genieße ich lieber den Frühling mit einem guten Buch auf der Schaukel während mich der süße Blütenduft umgibt.
Und dabei höre ich das Album Lungs von Florence + The Machine hoch und runter. Besonders der erste Titel The Dog Days Are Over des Albums (den man erfahrungsgemäß am häufigsten hört) hat es mir zurzeit angetan, weil er genau diese vibrierende, sonnige Frühlingsenergie verbreitet, die ich aktuell empfinde.

Ich würde euch hier gerne den Titel zur Untermalung einfügen, doch ich habe keinen Schimmer, wie das geht. Falls jemand mir erklärt, wie es geht, werde ich das Lied nachher einfügen.

Ich wünsche euch allen einen sonnigen Tag,

Apfelkern


Freitag, 22. April 2011

Osterfeuer


Ich bewege mich heute nicht weit vom Thema Ostertraditionen weg sondern füge noch eine hinzu.

Zu diesem Fest trifft sich die ganze Familie, na ja, die engeren Verwandten zumindest. Gemeinsam fahren wir zu dem in einem winzigen Dorf in der Uckermark gelegenen Geburtshaus meiner Großmutter. Man isst zusammen, redet, arbeitet im Garten und genießt die Ruhe, die daher rührt, dass die Bevölkerung des Dorfes zu 80% aus Rentnern und viermal so vielen Hühnern sowie Kaninchen besteht.

Und in einem so gering besiedelten Gebiet kann man wunderbare Osterfeuer mit meterhoch leckenden Flammen machen ohne jemanden zu stören. Darauf freue ich mich schon sehr, denn am Feuer geschehen die lustigsten Sachen.
Einmal stand ich zu nah am Feuer und brannte dabei die Spitzen meiner Hausschuhe durch. Eine völlig misslungene Deutscharbeit habe ich dem Feuer auch schon geopfert. Im letzten Jahr verbrannten wir einen alten Schrank. Dabei rußte es so stark, dass der Nachbar am nächsten Tag seine an einer einen halben Kilometer entfernten Wäscheleine hängenden Sachen leicht geschwärzt vorfand. Er freut sich bestimmt schon auf unser diesjähriges Feuer...

Damit wünsche ich euch ein erholsames Osterfest voller Zufriedenheit und verabschiede mich für die Osterfeiertage.

Apfelkern

Donnerstag, 21. April 2011

Sorbische Ostereier


Die erste Assoziation, die ich mit Ostern verbinde sind weder die berüchtigten Hohlschokoladenhasen noch niedliche Flauschküken.

Werkzeug


Stattdessen ist es der Duft von warmen Bienenwachs. Denn soweit ich mich zurückerinnern kann, habe ich mit meiner Mutter immer sorbische Ostereier gemacht, obwohl es meines Wissens nach gar keine verwandtschaftliche Verbindung zu den Sorben in unserer Familie gibt. In der Lausitz sind die sorbischen Ostertraditionen noch sehr lebendig und dazu gehört auch die kunstfertige Verzierung der Eier. Meistens wurden die Eier am Karfreitag gestaltet, da an diesem Feiertag nicht gearbeitet werden durfte und das Ostereiermalen nicht als Arbeit galt. Da morgen Karfreitag ist möchte ich euch eine kleine Anregung geben, künstlerisch tätig zu werden.

Zuerst müsst ihr die Eier ausblasen und reinigen. Mit ein wenig Essig kann man auch die lästigen Stempel auf der Schale entfernen, wenn Seife und eine Bürste es allein nicht schaffen.
Nun bereitet ihr euch das Werkzeug vor. Punkte kann man mit einer in einen Schaschlikspieß oder Bleistift gesteckten Stecknadel erzielen, für Dreiecke oder Rauten schneidet ihr euch Gänse- oder Hühnerfedern in Form.
Die Farbbäder

Nun biegt man einen Löffel wie auf dem Bild zurecht und steckt ihn in ein Glas Sand oder eben auch eine halbe Kartoffel. Über eine Kerze gestellt schmilzt man eine Mischung aus einem Teil Bienenwachs und einem Teil normalem Kerzenwachs darin. Nun riecht ihr auch den beruhigenden Duft, der für mich Ostern bedeutet. Mit den Federn oder auch der Stecknadel trägt man Muster auf das Ei auf, indem man sie zuerst in das flüssige Wachs taucht und danach schnell den Abdruck auf das Ei bringt.

Anschließend färbt man das Ei in einem Kaltfärbebad (Wärme würde das Wachs ablösen). Nun kann man weitere Muster hinzufügen oder mit dem bestehenden Design zufrieden sein. Habt ihr euch für weitere Punkte und Dreiecke entschieden, färbt ihr danach noch einmal. Ihr werdet so mehrfarbig gemusterte Eier erhalten. Dann lässt man der Farbe einfach noch etwas Zeit zum Trocknen und schmilzt dann das Wachs auf dem Ei über einer Kerzenflamme und reibt es mit einem Küchentuch ab. So erhält das Ei zusätzlich einen hübschen Glanz und die Farbe wird konserviert.

Eier in verschiedenen Stufen des Entstehungsprozesses
Es gibt noch eine Vielzahl anderer sorbischer Verzierungstechniken. Die hier vorgestellte ist die Wachsreserviertechnik. Eine wunderbare Vorstellung weiterer Techniken und genauer Anleitungen sowie Anregungen zu den traditionellen Mustern findet ihr hier. Um besonders ordentliche Musteranordnungen zu erhalten, kann man sich mit einem Bleistift dünn Linien vorzeichen. Spannt man einen breiten Gummi um das Ei und zieht daran entlang die Linie, wird sie (meistens) sogar gerade.

Ich wünsche euch viel Spaß und Geduld beim Ausprobieren.
Apfelkern

Mittwoch, 20. April 2011

Kollektives Vergessen

 Jeder Tag ist ein Jahrestag nur denken wir an die wenigsten. Natürlich, alle auf uns bezogene Anniversarien wie Geburtstage, Hochzeitstage oder zu Konsumgroßereignissen gewordene Feste mit religiösem Hintergrund an die wir auch regelmäßig durch die Werbung erinnert werden behalten wir im Gedächtnis. Der Rest fällt einfach in den Müllschlucker des menschlichen Gehirns.

Hat heute irgendwer daran gedacht, dass heute vor exakt einem Jahr die Ölplattform Deepwater Horizon havarierte? So schön hatten die Nachrichten uns anschließend alles in animierten Erklärfilmen vorgespielt: eine Explosion mit darauf folgendem massivem Ölausstrom; die Plattform gerät in Brand und sinkt zwei Tage später. Und wegen der Flut der katastrophenverheißenden Vorhersagen konnte man sich gar nicht mehr vorstellen, dass es jemals ein schlimmeres Ereignis gegeben hat.

Um ehrlich zu sein hat auch mich erst eine Radiomeldung wieder daran erinnert.
Es ärgert mich, dass wir solche Dinge vergessen und stattdessen unser kollektives Gedächtnis meldet, dass heute vor 122 Jahren Hitler geboren wurde. Es ist glasklar - wir wurden vom kollektiven Vergessen getroffen, das man vielleicht auch Verdrängung nennen kann.

Aus aktuellen Anlässen werden wir am 26. April vermutlich dem 25 Jahrestages des GAUs im Atomkraftwerk in Tschernobyl gedenken. Wie wäre es aber ohne einen weiteren nuklearen Unfall gewesen? Und wer würde ohne die Hinweise von Funk und Fernsehen einen Gedanken daran verschwenden?

Das Vergessen an sich ist wichtig. Wir würden sonst in einer Lawine von Informationen ersticken und das Wesentliche nicht mehr herausfiltern können. Wahrscheinlich ginge es uns wie einem Computer mit fast vollem Speicherplatz - wir würden für alle Prozesse viel länger brauchen.
Doch wie soll man aus der Vergangenheit lernen wenn man bis auf Bruchstücke alles vergessen hat?

Letztendlich ist das "Löschen" der Informationen aus unserer Erinnerung wichtig, denn sonst würden wir regelrecht erdrückt von all den Negativmeldungen, die täglich auf uns einstürzen.
Der daraus resultierende Lebensmut mag naiv sein, kombiniert mit Erinnerungen an relevante Ereignisse der Menschheitsgeschichte und einer im Bewusstsein päsenten  Essenz der daraus gefolgerten Moral ist aber für mich persönlich der goldene Mittelweg.

Denn wir sollten nicht alles geschehene ignorant nach dem Motto es ginge uns nichts an von uns weisen, aber uns auch nicht davon deprimieren lassen.

Dienstag, 19. April 2011

Der Kern ist gesät, jetzt muss ich nur noch fleißig gießen


Liebe Menschheit,

ich habe mich entschlossen, dem Vorurteil, dass heutzutage jeder Idiot einen eigenen Blog hat, etwas mehr Wahrheit einzuhauchen.

Ziel meines Blogs ist es nicht, jemandem zu beweisen, wie beneidenswert mein Leben doch ist, sondern eine Inspiration, Unterhaltung sowie auch ein Anstoß zum Nachdenken zu sein. Und genauso vielfältig wie das Leben werden auch die Themen sein. Zumindest ist das so geplant...

Momentan sorge ich mich noch ein wenig, ob meine wirren Gedanken überhaupt jemanden interessieren. Ich schaffe mir also selbst einen Druck zur Perfektion. Doch zuvor denke ich lieber noch einmal über die Perfektion selbst nach.
Das Wort Perfektion - wer hätte es gedacht - lässt sich wieder mal auf das Lateinische zurückführen. Perfacere heißt aber hier beenden, vollbringen und abschließen. Ist etwas perfectum, ist es vollständig getan worden. Also ist die Vollkommenheit dort eher mit Vollständigkeit gleichzusetzen. Heute meinen wir mit Perfektion eher, alle Chancen optimal (lat. optimus- das Beste) das heißt vollständig genutzt zu haben. Aber wenn man den Aufbau eines Labyrinths nicht kennt, ist die Wahrscheinlichkeit, den Weg gleich beim ersten Mal zu finden so gering, dass sie eigentlich vernachlässigt werden kann.
Die Perfektion entsteht im Gehirn und genau da bleibt sie auch die ganze Zeit. Sie kann nur in diesem Medium überleben. Wahrscheinlich müsste man "perfekt" für sich selbst einfach nochmals neu und realistisch definieren und dann kann man auch ein perfektes Leben haben.
Perfektion ist lebensfremd und daher nicht lebensfähig. Klonk, schon wurde sie von der Evolution ausselektiert.

Aber perfekt wäre auch langweilig. Unter anderem, weil Schwächen verbinden und ein perfekter Mensch nicht einsehen würde, warum er sich auch noch mit einem anderen öden Perfekten oder gar einem Fehlerhaften abgeben sollte, wenn er doch alles selbst kann. Und etwas gruselig ist so ein perfekter Mensch auch. Man denkt einfach zu viel über Perfektion nach; mich eingeschlossen; und verfehlt sie dadurch umso mehr.

Und so mache ich mich einfach nicht mehr selbst verrückt, sondern bin wie alle anderen auch zufrieden in all meiner Fehlerhaftigkeit, die man wohl auch als Persönlichkeit bezeichnen könnte.

Das wäre nun der erste Streich, der zweite folgt … demnächst